English Woman's Journal - Frankreich und Großbritannien setzen sich für inhaftierten ägyptischen Dissidenten ein

Frankreich und Großbritannien setzen sich für inhaftierten ägyptischen Dissidenten ein


Frankreich und Großbritannien setzen sich für inhaftierten ägyptischen Dissidenten ein
Frankreich und Großbritannien setzen sich für inhaftierten ägyptischen Dissidenten ein / Foto: Khaled DESOUKI - AFP/Archiv

Die Sorge um den in Ägypten inhaftierten Dissidenten Alaa Abdel Fattah wächst. Angesichts des intensivierten Hungerstreiks des 40-Jährigen forderten Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Rishi Sunak am Rande der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich am Montag die Freilassung des Regierungskritikers. Drei ägyptische Journalistinnen traten derweil in einem Hungerstreik, um den Druck auf die Behörden zu erhöhen.

Textgröße ändern:

Der Elysée-Palast erklärte, Macron habe im Gespräch mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi die Freilassung Abdel Fattahs verlangt. Er habe bei dem Treffen die Fälle mehrerer Gefangener angesprochen, sagte der französische Präsident am Rande der UN-Klimakonferenz. Macron äußerte die Hoffnung, dass die "nächsten Wochen oder die nächsten Monate" zu Ergebnisse führten.

Premier Sunak hatte Abdel Fattahs Notlage zuvor eine "Priorität" genannt. Nach einem Treffen mit al-Sisi am Montagabend sagte der britische Regierungschef laut einem Sprecher, er hoffe auf eine baldige Lösung und werde weiter auf Fortschritte dringen.

Der britisch-ägyptische Journalist und Aktivist Abdel Fattah war eine wichtige Figur der Revolution von 2011, die den langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak stürzte. Seit Ende letzten Jahres sitzt er eine fünfjährige Gefängnisstrafe wegen der "Verbreitung falscher Nachrichten" ab. Große Teile des vergangenen Jahrzehnts verbrachte er bereits in Haft.

Vor sieben Monaten begann Abdel Fattah mit einem Hungerstreik, in dessen Verlauf er nur 100 Kalorien pro Tag zu sich nahm. Seit Dienstag verweigert er jegliches Essen, am Sonntag hörte er nach Angaben seiner Schwester Sanaa Seif auch auf zu trinken. Es bleibe nicht viel Zeit, erklärte die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard über die Lebenserwartung des Aktivisten. "Bestenfalls 72 Stunden."

Drei ägyptische Journalistinnen begannen zur Unterstützung es inhaftierten Dissidenten am Montag einen Hungerstreik. "Wir haben jetzt aufgehört zu essen, weil Alaa Abdel Fattah droht zu sterben", sagte Mona Selim der Nachrichtenagentur AFP bei einem Sitzstreik im Gebäude der Journalistengewerkschaft in Kairo. Zusammen mit ihren Kolleginnen Eman Uf und Ratscha Asab forderte sie zudem die "Freilassung aller politischen Häftlinge".

Der ägyptische Außenminister Sameh Schukri sagte dem TV-Sender CNBC, dass Abdel Fattah im Gefängnis jede "notwendige Versorgung" erhalte. Dessen Angehörigen weisen die Angaben jedoch zurück.

Bisher ist nicht bekannt, in welchem Zustand sich der Gefangene mittlerweile befindet. Abdel Fattahs Schwester Sanaa Seif sagte der Nachrichtenagentur AFP, ihre Mutter habe am Montag stundenlang vor dem Gefängnis gewartet, ohne dabei Informationen über das Befinden ihres Sohnes zu erhalten.

"Wir reden hier von einem Unschuldigen, der zu Unrecht neun Jahre im Gefängnis verbracht hat", sagte Sanaa Seif. Sie setze alle Hoffnung auf die Anstrengungen der britischen Delegation - "denn als Schwester kann ich nicht einfach das Handtuch werfen oder mir sagen, dass mein Bruder sterben wird".

"Die Art und Weise, wie sein Fall gehandhabt wird, beschleunigt nur die Destabilisierung des Regimes", erklärte die Menschenrechtlerin. Der Ball sei nun im Spielfeld der Politiker. "Wir setzen den Kampf fort und dürfen die Hoffnung nicht verlieren."

Menschenrechtsgruppe schätzen, dass in Ägypten 60.000 politische Häftlinge inhaftiert sind. In der Rangliste der Pressefreiheit, die von der Organisation Reporter ohne Grenzen erstellt wird, liegt Ägypten auf Platz 168 von 180.

L.MacDonald--EWJ

Empfohlen

Deutscher Fernsehpreis wird in Köln verliehen - Ehrenpreis für Komiker Otto Waalkes

Bei einer feierlichen Gala in Köln wird am Mittwoch (20.15 Uhr) der Deutsche Fernsehpreis verliehen. Ausgezeichnet werden Fernsehfilme und -serien sowie Schauspieler und Schauspielerinnen aus den Bereichen Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport in 27 Kategorien. Der Komiker Otto Waalkes wird für sein Lebenswerk mit dem Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises geehrt, weil er den Humor in Deutschland "neu erfunden" habe.

Wirtschaftliche Lage bei vielen Musikfestivals angespannt

Ob Pop, Jazz oder Klassik: Musikfestivals sind ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft. Doch die wirtschaftliche Lage vieler Festivals ist angespannt. Rund 30 Prozent der Festivals schlossen ihre letzte Ausgabe mit einem Verlust ab, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Studie "Musikfestivals in Deutschland" hervorgeht. Nur 15 Prozent der Festivals erzielten demnach "tatsächlich Gewinne".

Familie und Freunde nehmen in Dorfkirche Abschied von Modemacher Armani

Vier Tage nach dem Tod von Giorgio Armani haben Familie und Freunde in einer privaten Trauerfeier Abschied von dem italienischen Modeschöpfer genommen. Zu dem Gottesdienst in der Dorfkirche von Rivalta südlich von Mailand waren laut einem Bericht der Lokalzeitung "Libertà" auf Wunsch des Verstorbenen nur etwa 60 Trauergäste eingeladen. In dem mittelalterlichen Dorf in der Nähe von Armanis Heimatstadt Piacenza sind auch seine Eltern und sein Bruder Sergio beerdigt.

Volksfest Gillamoos: Söder grenzt sich klar von AfD und Linkspartei ab

CSU-Chef Markus Söder hat sich klar sowohl von der AfD als auch von der Linkspartei abgegrenzt. Das Ziel der AfD sei "doch klar - zu spalten, zu schwächen und eine andere Form der Demokratie entwickeln", sagte Söder am Montag beim Volksfest Gillamoos im bayerischen Abensberg. Söder bekräftigte sein Nein zu einem AfD-Parteiverbot, "weil es einen Märtyrerstatus gibt, der falsch ist".

Textgröße ändern: