English Woman's Journal - COP29-Vorbereitung: EU-Länder fordern Beteiligung anderer Staaten an Klimahilfen

COP29-Vorbereitung: EU-Länder fordern Beteiligung anderer Staaten an Klimahilfen


COP29-Vorbereitung: EU-Länder fordern Beteiligung anderer Staaten an Klimahilfen

Vier Wochen vor Beginn der UN-Klimakonferenz COP29 in Aserbaidschan haben mehrere EU-Länder eine Beteiligung weiterer Staaten an den Klimahilfen für Entwicklungsländer gefordert. "Es gibt viele Länder, die jetzt sehr wohlhabend sind", sagte die deutsche Klima-Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, am Montag vor einem Treffen der EU-Umweltminister in Luxemburg. "Wir glauben, auch sie müssen einen Beitrag zu diesem Klimafinanzierungsrahmen und zum Ziel schaffen."

Textgröße ändern:

Ähnlich äußerte sich die französische Energie- und Klimaministerin Agnès Pannier-Runacher. "Wir können nicht als Einzige am Tisch versuchen, die Erwartungen des Großteils der Länder auf der Welt zu erfüllen", sagte sie in Luxemburg. Ziel müsse es sein, "die Basis der Länder zu erweitern, die zur Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung beitragen können".

"Die Klimafinanzierung wird mehr Bemühungen von allen Beteiligten erfordern", betonte auch EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra. "Was wir brauchen, sind nicht nur Verpflichtungen der Europäer", sagte er in Luxemburg. Die UN-Klimakonferenz müsse "sicherstellen, dass andere, die in der Lage sind zu zahlen, ihrer Verantwortung gerecht werden".

Auch die EU-Länder haben bislang allerdings keine Zahlen dazu vorgelegt, wieviel Geld sie in den kommenden Jahren für die Anpassung an die Klimakrise zahlen wollen. Ein Vorbereitungstreffen für die Klimakonferenz in der vergangenen Woche hatte noch keinen Durchbruch in den Verhandlungen gebracht.

Die Umweltministerinnen und -minister der EU berieten bei ihrem Treffen am Montag immerhin über gemeinsame europäische Prioritäten für die Verhandlungen in Aserbaidschan. Umstritten ist traditionell die Rolle der Atomenergie: Frankreich und eine Reihe weiterer EU-Länder setzen auf Kernenergie, um ihre Klimaziele zu erreichen, Deutschland will erneuerbare Energien stärker fördern. "Es geht darum, wie wir die Energiewende beschleunigen", betonte Morgan am Montag.

Die COP29 findet vom 11. bis 22. November in Aserbaidschans Hauptstadt Baku statt. Kernthema der Verhandlungen wird die Frage sein, wie die reichen Industrieländer - wie etwa die EU-Staaten - die Entwicklungsländer bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung unterstützen. Angestrebt ist eine Überarbeitung des 2009 festgelegten Ziels, wonach die Industriestaaten jährlich 100 Milliarden US-Dollar (91,43 Milliarden Euro) im Kampf gegen den Klimawandel zur Verfügung stellen sollen.

Entwicklungsländer fordern zudem, die internationalen Klimagelder nicht mehr wie bislang in Form von Darlehen auszuzahlen, weil dadurch ihre Verschuldung weiter zunehme. Außerdem verlangen sie, die Hilfen nicht mehr nur auf Klimaschutzmaßnahmen zu beschränken, sondern auf die Bewältigung bereits entstandender Schäden durch Überschwemmungen oder Dürren auszuweiten.

E.Cunningham--EWJ

Empfohlen

Lange Verhandlungen über Nordsee-Fischereiquoten in Brüssel erwartet

In der Debatte um eine Einschränkung der Fischerei in der Nordsee im kommenden Jahr stellen sich die EU-Agrarminister auf lange Verhandlungen ein. Er erwarte am Freitag, womöglich aber erst am Samstag ein Ergebnis, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) zum Auftakt der Verhandlungen am Donnerstag in Brüssel. Es steht bereits fest, dass die erlaubten Fangmengen für die meisten Sorten sinken sollen.

Vietnams Hauptstadt Hanoi in dichten Smog gehüllt

Nach mehr als einer Woche dichten Smogs in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi haben die Behörden die Bevölkerung aufgefordert, sich so wenig wie möglich nach draußen zu begeben. Schulen könnten geschlossen werden, wenn sich die Lage weiter verschlechtere, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Verordnung.

Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen

In deutschen Kleiderschränken fristen laut einer Umfrage für die Umweltschutzorganisation Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile "selten oder gar nicht genutzt", erklärte Greenpeace am Donnerstag. Nur knapp vier von zehn Kleidungsstücken kommen demnach regelmäßig zum Einsatz.

Klimaklage: Opfer von Taifun auf den Philippinen verlangen Entschädigung von Shell

Überlebende des schweren Taifuns "Rai" auf den Philippinen haben eine Klimaklage gegen den britischen Ölkonzern Shell eingereicht. Die 103 Klagenden fordern finanzielle Entschädigung und argumentieren, Shell sei mitverantwortlich für den "klimabedingten" Sturm. Sie werden unterstützt von drei Umweltorganisationen, darunter Greenpeace. "Rai" war 2021 über die Philippinen hinweggefegt, mehr als 400 Menschen kamen ums Leben, hunderttausende weitere wurden obdachlos.

Textgröße ändern: