English Woman's Journal - Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen

Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen


Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen
Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen / Foto: John MACDOUGALL - AFP

In deutschen Kleiderschränken fristen laut einer Umfrage für die Umweltschutzorganisation Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile "selten oder gar nicht genutzt", erklärte Greenpeace am Donnerstag. Nur knapp vier von zehn Kleidungsstücken kommen demnach regelmäßig zum Einsatz.

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Rund 36 von durchschnittlich 90 Kleidungsstücken pro Kopf würden dagegen seltener als einmal alle drei Monate oder höchstens zwei Mal insgesamt getragen, führte Greenpeace aus. Zudem würden immer mehr Kleidungsstücke schon nach weniger als einem Jahr aussortiert - bei Jacken und Mänteln habe sich der Wert hier binnen zehn Jahren von zwei auf acht Prozent gar vervierfacht.

"Kleider, die kaum getragen und schnell aussortiert werden, zeigen ein zentrales Problem der Modeindustrie: Zu viele Kollektionen werden zu schnell produziert, sodass ein Großteil der Kleidung ungenutzt bleibt", erklärte Greenpeace-Kreislaufwirtschaftsexperte Moritz Jäger-Roschko. Jedes Jahr entstünden schätzungsweise 180 Milliarden Kleidungsstücke - "mehr, als die Welt je tragen könnte".

Vor allem mit Blick auf das nahende Weihnachtsfest wies Greenpeace die Verbraucherinnen und Verbraucher daher darauf hin, dass es auch Second-Hand-Angebote und Tauschbörsen gibt. "Wer sich für die Feiertage schick machen will, muss nichts neu kaufen", erklärte Jäger-Roschko. Zudem spricht sich die Umweltschutzorganisation für eine Sonderabgabe auf Fast-Fashion-Produkte und ein Werbeverbot aus. Diese Maßnahmen seien "dringend notwendig, um umweltschonende Geschäftsmodelle am Markt fest zu etablieren".

Für die Umfrage wurden im November rund tausend Menschen ab 18 Jahren vom Marktforschungsunternehmen Nuggets befragt.

F.McKenzie--EWJ

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