English Woman's Journal - Greenpeace-Studie weist Mikroplastik in Wildtieren auch weitab von Städten nach

Greenpeace-Studie weist Mikroplastik in Wildtieren auch weitab von Städten nach


Greenpeace-Studie weist Mikroplastik in Wildtieren auch weitab von Städten nach
Greenpeace-Studie weist Mikroplastik in Wildtieren auch weitab von Städten nach / Foto: Peter PARKS - AFP

Vor dem Verhandlungsendspurt über ein weltweites Abkommen zu Plastikmüll schlägt die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit einer Studie zu Mikroplastik Alarm: In Kotproben von Wildtieren in Hongkong seien auch weit entfernt von städtischen Siedlungsgebieten Plastikpartikel gefunden worden, teilte die Organisation am Montag mit.

Textgröße ändern:

Laut der Studie, an der sich auch Forscherinnen und Forscher von Universitäten in Hongkong und Taiwan beteiligten, wurden die Partikel im Kot von Büffeln, Wildschweinen, wilden Ochsen, Makaken und Stachelschweinen entdeckt. Die insgesamt 100 Kotproben waren im Jahr 2022 an sieben verschiedenen Orten der chinesischen Sonderverwaltungszone genommen worden, die zwar vor allem für ihre Wolkenkratzer bekannt ist, aber auch von viel Natur umgeben ist: In den bewaldeten Bergen oder auf der Insel Lantau leben auch Wildtiere.

In 85 Prozent der untersuchten Proben wurden laut Greenpeace Mikroplastik entdeckt - zumeist Polyethylen und Polypropylen, die oft für Einweg-Verpackungen verwendet werden.

Zwar ist zu den Auswirkungen von Mikroplastikpartikeln auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt noch weitere Forschung nötig. Wenn Tiere Mikroplastik aus der Umwelt aufnähmen, könne dies allerdings nach und nach "auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen", sagte Greenpeace-Aktivistin Leanne Tam der Nachrichtenagentur AFP.

Befürchtet wird unter anderem, dass Mikroplastik in die Nahrungskette gelangt. Nachgewiesen wurden Partikel bereits in der Tiefsee wie auch auf Berggipfeln und sogar in der Atmosphäre und in Muttermilch.

Die Ergebnisse der nun vorgestellten Studie seien "wichtig, weil sie beweisen, dass wilde Tiere Mikroplastik auf dem Land aufnehmen können, weit weg von städtischen Gebieten und menschlichen Aktivitäten", sagte Forscherin Christelle Not von der Universität Hongkong.

Während eine wachsende Zahl von Untersuchungen Mikroplastik in vielen natürlichen Umgebungen und sogar im menschlichen Körper aufzeige, sei die Plastikverschmutzung zu einem "globalen Problem" geworden, das "dringend" angegangen werden müsse, fügte sie hinzu und forderte die Verabschiedung eines "starken globalen Abkommens".

Im November wollen in Südkorea insgesamt 175 Länder die letzte Phase der UN-Verhandlungen zu einem internationalen Abkommen gegen Plastikmüll einläuten. Die weltweite Produktion von Plastik hat sich binnen 20 Jahren auf rund 460 Millionen Tonnen mehr als verdoppelt. Nur etwa neun Prozent der Kunststoffe werden recycelt.

K.McMillan--EWJ

Empfohlen

20-Jähriger stiehlt in Erfurt zwei Schafe und hält sie in Wohnhaus

In Erfurt hat ein junger Mann zwei Schafe gestohlen und in ein Haus mitgenommen. Die Polizei wurde in Thüringens Landeshauptstadt nach Angaben vom Sonntag zuerst deswegen alarmiert, weil sich der 20-Jährige unberechtigt in einem Haus aufhalten sollte. In einer Box in einem Zimmer fanden die Beamten dann zwei Kamerunschafe, die zuvor von einer Koppel verschwunden waren.

Lange Verhandlungen über Nordsee-Fischereiquoten in Brüssel erwartet

In der Debatte um eine Einschränkung der Fischerei in der Nordsee im kommenden Jahr stellen sich die EU-Agrarminister auf lange Verhandlungen ein. Er erwarte am Freitag, womöglich aber erst am Samstag ein Ergebnis, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) zum Auftakt der Verhandlungen am Donnerstag in Brüssel. Es steht bereits fest, dass die erlaubten Fangmengen für die meisten Sorten sinken sollen.

Vietnams Hauptstadt Hanoi in dichten Smog gehüllt

Nach mehr als einer Woche dichten Smogs in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi haben die Behörden die Bevölkerung aufgefordert, sich so wenig wie möglich nach draußen zu begeben. Schulen könnten geschlossen werden, wenn sich die Lage weiter verschlechtere, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Verordnung.

Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen

In deutschen Kleiderschränken fristen laut einer Umfrage für die Umweltschutzorganisation Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile "selten oder gar nicht genutzt", erklärte Greenpeace am Donnerstag. Nur knapp vier von zehn Kleidungsstücken kommen demnach regelmäßig zum Einsatz.

Textgröße ändern: