English Woman's Journal - Deutscher Umweltpreis 2024 für Moorforscherin und Ingenieur

Deutscher Umweltpreis 2024 für Moorforscherin und Ingenieur


Deutscher Umweltpreis 2024 für Moorforscherin und Ingenieur
Deutscher Umweltpreis 2024 für Moorforscherin und Ingenieur / Foto: Asaad NIAZI - AFP/Archiv

Eine Moorforscherin und ein Ingenieur teilen sich den Deutschen Umweltpreis 2024. Die Moorforscherin Franziska Tanneberger gilt als treibende Kraft bei der Revitalisierung von Mooren, wie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) am Donnerstag in Osnabrück mitteilte. Der Elektrotechnikingenieur Thomas Speidel entwickelte demnach Systeme, mit denen Elektroautos binnen Minuten statt Stunden Strom tanken können.

Textgröße ändern:

Tanneberger nutze als international renommierte Forscherin jede Gelegenheit, Moore als veritable Klima- und Biodiversitätsschützer zu rühmen. Mit ihrer Forschung zeige sie, dass eine Wiedervernässung Hand in Hand mit der Landwirtschaft gehen könne. Zudem habe Tanneberger, die Ko-Leiterin des Greifswald Moorcentrums in Mecklenburg-Vorpommern ist, maßgeblich am ersten weltweiten Moorzustandsbericht mitgearbeitet.

Die vom Ingenieur Speidel entwickelten Tanksysteme für Elektroautos funktionierten eigenen Worten zufolge "wie ein Schweizer Taschenmesser der Energiewende". Mit der Technik solle der schnelle Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität voran getrieben werden. Die Schnelllader seien flexibel beispielsweise an Straßen und Gebäuden ohne Garagen oder in Ballungsräumen installierbar.

Mit diesen Systemen werde langsam Strom aus dem vorhandenen Netz gezogen, gespeichert und umgewandelt, damit Elektroautos mit einem Schwall aus den Reserven binnen Minuten betankt werden könnten. Durch die Speicher würden Stromengpässe vermieden. Speidel ist seit 2016 Präsident des Bundesverbands für Energiespeichersysteme.

Beide Preisträger seien "echte Praxispioniere, die mit herausragendem Engagement Umwelt- und Biodiversitätsschutz, aber auch Klimaschutz mit technologischem Fortschritt voranbringen", erklärte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Mit dem Deutschen Umweltpreis werden herausragende Leistungen für mehr Umwelt- Klima und Biodiversitätsschutz gewürdigt. Die Auszeichnung wird am 27. Oktober von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Mainz übergeben. Der Preis ist mit insgesamt 500.000 Euro dotiert.

R.Wilson--EWJ

Empfohlen

Brasilien: Brände treiben Zerstörung des Amazonas-Regenwalds voran

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes ist nach jüngsten Daten wieder angestiegen. Die Entwaldungsrate sei dort zwischen August 2024 und Mai 2025 um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) am Freitag mit. Mitverantwortlich dafür sei die Zunahme von Bränden im vergangenen Jahr.

Wegen Legionellen: Wasser-Shows bei Expo in Osaka ausgesetzt

Wegen zu hoher Bakterien-Werte im Wasser sind die täglichen Wasser-Shows bei der Weltausstellung in Japan vorerst ausgesetzt worden. Zudem dürfe ein flacher Pool nicht mehr von Kindern zum Spielen genutzt werden, teilten die Veranstalter in Osaka mit. In dem Wasser seien zu hohe Legionellen-Werte gemessen worden.

Autoindustrie fordert erneut Abkehr vom Verbrenner-Aus

Die deutsche Autoindustrie hat erneut eine Abkehr vom Verbrenner-Aus in der Europäischen Union gefordert. Die Autobauer verlangen unter anderem, nach dem Stichtag 2035 weiter neue Plug-in-Hybride zuzulassen, wie aus einem Zehn-Punkte-Plan des Verbands der Automobilindustrie (VDA) vom Freitag hervorgeht. Das EU-Ziel für ein Ende der Neuzulassungen für Verbrenner-Pkw sei "so nicht zu erfüllen", heißt es darin.

Studie: Akzeptanz für internationale CO2-Abgabe für Klimaschutz größer als vermutet

Eine internationale CO2-Abgabe zur Bekämpfung des Klimawandels scheint auf der politischen Agenda nach hinten gerückt zu sein, laut einer Studie gibt es weltweit aber breiten Rückhalt dafür. Es gebe starke und ernsthafte Unterstützung für internationale CO2-Bepreisung, die Pro-Kopf-Rückverteilung der Einnahmen und damit Umverteilung hin zu ärmeren Ländern, erläuterte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Donnerstag das Ergebnis einer von ihm mitverfassten Studie im Fachblatt "Nature Human Behaviour".

Textgröße ändern: