English Woman's Journal - Ex-Verfassungsgerichtspräsident Vosskuhle hält Klimakleber für relativ harmlos

Ex-Verfassungsgerichtspräsident Vosskuhle hält Klimakleber für relativ harmlos


Ex-Verfassungsgerichtspräsident Vosskuhle hält Klimakleber für relativ harmlos
Ex-Verfassungsgerichtspräsident Vosskuhle hält Klimakleber für relativ harmlos / Foto: Odd ANDERSEN - AFP/Archiv

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, sieht bei den Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation keine extremistischen Ansätze. Im Vergleich etwa zu früheren Aktionen der Anti-Akw-Bewegung oder der Hausbesetzerszene oder gar der RAF "veranstalten die Straßenkleber heute harmlose Sandkastenspiele", sagte Voßkuhle der "Rheinischen Post". Er sehe hier eher "eine gewisse Orientierungslosigkeit".

Textgröße ändern:

Im Zeitalter der Digitalisierung sei Vieles komplexer und schneller geworden, sagte der frühere Gerichtspräsident weiter. "Man muss lauter werden, um sich in dem damit verbundenen Klangbild durchsetzen zu können." Voßkuhle äußerte sich vor dem Hintergrund des harten Vorgehens vor allem der bayerischen Behörden gegen die Letzte Generation sowie den Ermittlungen gegen Aktivistinnen und Aktivisten wegen der Bildung einer "kriminellen Vereinigung".

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt verteidigte das Vorgehen der bayerischen Justiz. "Wir erleben seit Monaten, dass hier Straftaten begangen werden und die Gruppe sich weiter radikalisiert", sagte er dem Portal t-online. "Und deswegen muss dagegen vorgegangen werden, um mögliche Mitwirkende und Nachahmer davon abzuhalten." Die letzte Generation sei aus seiner Sicht "eindeutig eine kriminelle Vereinigung", fügte der CSU-Politiker hinzu.

Seit Tagen wird kontrovers über solche Einstufungen und die massiven Razzien gegen die Letzte Generation auf Betreiben der bayerischen Justiz diskutiert. Dabei wurden auch Vorwürfe der Vorverurteilung gegen die zuständige Staatsanwaltschaft erhoben. Verlangt wurde auch eine Klärung, ob es möglicherweise eine politische Einflussnahme aus der CSU vor dem Hintergrund des bayerischen Landtagswahlkampfs gab. Die Letzte Generation selbst sprach von Einschüchterungsversuchen und rief für die kommende Woche zu neuen Protesten in zahlreichen Städten auf. Auch am Pfingstwochenende gab es Demonstrationen.

Der Chef des Energiekonzerns RWE hält einen Dialog mit den Klimaaktivisten für wenig sinnvoll. "Als Gesellschaft wäre eine inhaltliche Debatte wünschenswert, wie und wovon wir künftig leben wollen", sagte er dem Magazin "Focus". Dafür seien radikale Klimaaktivisten aber wohl nicht zu gewinnen, vermutete er. "Sie haben eine völlig andere Sicht auf Staat, Gesellschaft, Wirtschaft."

O.Jonstone--EWJ

Empfohlen

Bundesregierung macht Weg für leichteren Abschuss von Wölfen frei

Die Bundesregierung hat eine Änderung des Jagdgesetzes auf den Weg gebracht, um einen möglichen Abschuss von Wölfen zu erleichtern. Damit solle der "Schutz von Weidetieren" verbessert werden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. "Mit der Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz kommen klare, praxistaugliche Regeln und Rechtssicherheit", erklärte Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU).

Kabinett berät über erleichterten Abschuss von Wölfen

Die Bundesregierung will den Abschuss von Wölfen erleichtern: Das Bundeskabinett berät am Mittwoch über die Aufnahme des Raubtiers in das Bundesjagdgesetz (ab 10.00 Uhr). Die Bundesländer können damit in Regionen mit hoher Wolfsdichte und einem günstigen Erhaltungszustand ein sogenanntes Bestandsmanagement einführen - und damit die Zahl der Wölfe "managen": Sogenannte Problemwölfe, die Zäune überwinden, dürfen erschossen werden. Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) will sich gegen 11.15 Uhr dazu äußern.

Deutsche Süßwarenindustrie stellt dieses Jahr weniger Schoko-Weihnachtsmänner her

Die deutsche Süßwarenindustrie hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben weniger Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner hergestellt als im Vorjahr. Als Gründe führte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Dienstag "Kostenbelastungen bei wichtigen Rohstoffen wie Kakao und Nüssen, aber auch bei Personal, Energie sowie Bürokratie" an. Hinzu komme die Konsumzurückhaltung von Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Verbrenner-Aus: Lockerungen in Aussicht

In Brüssel wird das Aus vom Verbrenner-Aus erwartet: Die Kommission will am Nachmittag ihre Vorschläge für Änderungen an den Regeln für den CO2-Ausstoß von Neuwagen ab 2035 vorlegen. Strittig bis zuletzt war, ob auch Autos mit herkömmlichem Verbrennermotor nach diesem Datum noch neu zugelassen werden dürfen - Ausnahmen für Hybrid-Fahrzeuge, Bio-Benzin oder Bauteile aus Europa könnten das möglich machen.

Textgröße ändern: