English Woman's Journal - Greenpeace: China beschleunigt weiterhin Ausbau von Kohleenergie

Greenpeace: China beschleunigt weiterhin Ausbau von Kohleenergie


Greenpeace: China beschleunigt weiterhin Ausbau von Kohleenergie
Greenpeace: China beschleunigt weiterhin Ausbau von Kohleenergie / Foto: STR - AFP/Archiv

China hat den Bau neuer Kohlekraftwerke in diesem Jahr einer Greenpeace-Untersuchung zufolge noch einmal deutlich beschleunigt. Die chinesischen Regionalbehörden hätten in den ersten drei Monaten des Jahres Kohlekraftwerke mit einer Leistung von mindestens 20,45 Gigawatt genehmigt, erklärte die Umweltorganisation am Montag. Das ist mehr als die Leistung aller neuen Kraftwerke, die im vergangenen Jahr genehmigt wurden.

Textgröße ändern:

Ein Expertenbericht hatte China im Februar bereits für das vergangene Jahr einen massiv gesteigerten Ausbau von Kohlekraftwerken attestiert. Die Zahl der neu genehmigten Anlagen war demnach so hoch wie zuletzt im Jahr 2015. Die Klimaexperten sehen deshalb die Klimaschutzziele der Regierung in Peking in Gefahr.

China ist einer der größten Treibhausgasemittenten der Welt. Im vergangenen Jahr deckte es fast 60 Prozent seines Strombedarfs mit Kohle. Zugleich steigt der Energiebedarf des Landes weiter stark an. Chinas Präsident Xi Jinping hat dennoch angekündigt, sein Land werde von 2030 an seinen CO2-Ausstoß reduzieren und bis 2060 klimaneutral sein.

"Der Kohle-Boom von 2022 hat sich in diesem Jahr eindeutig fortgesetzt", erklärte Xie Wenwen von Greenpeace nun. Es drohe eine "Klimakatastrophe". Zwar könne der chinesische Energiesektor theoretisch noch das erklärte Ziel erreichen, ab 2025 seinen Treibhausgasausstoß zu senken, führte Xie aus. Aber selbst dann verblieben die heute freigesetzten Emissionen noch jahrzehntelang in der Atmosphäre.

China ist zugleich auch der weltweit größte und am schnellsten wachsende Produzent von Energie aus erneuerbaren Quellen. Nach Schätzungen der chinesischen Energiebehörde werden Wind, Sonne, Wasser und Kernkraft bis 2025 ein Drittel des Strombedarfs decken, gegenüber 28,8 Prozent im Jahr 2020.

Das Problem: Viele der neu genehmigten Kohlekraftwerke entstehen in Provinzen, die beim Ausbau der Erneuerbaren hinterher hinken. Laut Greenpeace zeigt der Anstieg der Genehmigungen, dass die Notwendigkeit eines kurzfristigen Wirtschaftswachstums Investitionen von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien ablenkt. Sinnvoller wäre es demnach, die Stromnetze auszubauen, um überschüssigen Wind- und Solarstrom in Regionen zu liefern, die ihn benötigen.

Der Großteil der neuen Kraftwerke entsteht Greenpeace zufolge in Gegenden, die in den vergangen zwei Jahren infolge von Rekordhitzewellen unter Stromknappheit gelitten hatten. Klimaexperten sehen darin auch einen Teufelskreis, da die extremen Wetterphänomene mit dem Klimawandel zusammenhängen, der wiederum vom Treibhausgas der Kraftwerke angekurbelt wird.

St.Ch.Russell--EWJ

Empfohlen

Bundesregierung macht Weg für leichteren Abschuss von Wölfen frei

Die Bundesregierung hat eine Änderung des Jagdgesetzes auf den Weg gebracht, um einen möglichen Abschuss von Wölfen zu erleichtern. Damit solle der "Schutz von Weidetieren" verbessert werden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. "Mit der Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz kommen klare, praxistaugliche Regeln und Rechtssicherheit", erklärte Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU).

Kabinett berät über erleichterten Abschuss von Wölfen

Die Bundesregierung will den Abschuss von Wölfen erleichtern: Das Bundeskabinett berät am Mittwoch über die Aufnahme des Raubtiers in das Bundesjagdgesetz (ab 10.00 Uhr). Die Bundesländer können damit in Regionen mit hoher Wolfsdichte und einem günstigen Erhaltungszustand ein sogenanntes Bestandsmanagement einführen - und damit die Zahl der Wölfe "managen": Sogenannte Problemwölfe, die Zäune überwinden, dürfen erschossen werden. Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) will sich gegen 11.15 Uhr dazu äußern.

Deutsche Süßwarenindustrie stellt dieses Jahr weniger Schoko-Weihnachtsmänner her

Die deutsche Süßwarenindustrie hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben weniger Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner hergestellt als im Vorjahr. Als Gründe führte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Dienstag "Kostenbelastungen bei wichtigen Rohstoffen wie Kakao und Nüssen, aber auch bei Personal, Energie sowie Bürokratie" an. Hinzu komme die Konsumzurückhaltung von Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Verbrenner-Aus: Lockerungen in Aussicht

In Brüssel wird das Aus vom Verbrenner-Aus erwartet: Die Kommission will am Nachmittag ihre Vorschläge für Änderungen an den Regeln für den CO2-Ausstoß von Neuwagen ab 2035 vorlegen. Strittig bis zuletzt war, ob auch Autos mit herkömmlichem Verbrennermotor nach diesem Datum noch neu zugelassen werden dürfen - Ausnahmen für Hybrid-Fahrzeuge, Bio-Benzin oder Bauteile aus Europa könnten das möglich machen.

Textgröße ändern: