English Woman's Journal - Lemke mahnt bei neuer Abgasnorm Euro 7 zu Rücksicht auf Autobauer

Lemke mahnt bei neuer Abgasnorm Euro 7 zu Rücksicht auf Autobauer


Lemke mahnt bei neuer Abgasnorm Euro 7 zu Rücksicht auf Autobauer
Lemke mahnt bei neuer Abgasnorm Euro 7 zu Rücksicht auf Autobauer / Foto: Daniel LEAL-OLIVAS - AFP

In der Debatte über die geplante neue Abgasnorm Euro 7 hat Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zur Rücksichtnahme auf die Automobilindustrie gemahnt. "Insbesondere die von der EU-Kommission vorgesehenen extrem kurzen Einführungsfristen sehen wir dabei kritisch", sagte sie den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung" vom Donnerstag. Die Einführung von Euro 7 müsse "für die Industrie auch realisierbar sein, damit Arbeitsplätze erhalten und modernisiert werden können".

Textgröße ändern:

Die EU-Kommission hatte ihre Vorschläge zur Ausgestaltung der neuen Abgasnorm Euro 7 ab dem Jahr 2025 im November vorgestellt. Demnach sollen die Grenzwerte für Autos nur teilweise niedriger ausfallen als nach der seit 2015 maßgeblichen Abgasnorm Euro 6. Sie sollen aber in einer ausgeweiteten Form von Tests gemessen werden, bei denen Parameter wie Kälte oder kurze Fahrtstrecken berücksichtigt werden.

Den Kommissionsplänen zufolge sollen mit der neuen Norm außerdem auch Grenzwerte für Partikelemissionen durch den Abrieb von Bremsen und Reifen eingeführt werden, was auch Elektroautos betreffen würde. Die Vorschläge werden zunächst von EU-Parlament und Mitgliedstaaten diskutiert.

Aus der europäischen Automobilindustrie kam bereits Kritik an den Plänen. Die Frist zwischen Verabschiedung und Inkrafttreten der Norm sei für Hersteller wie Genehmigungsbehörden "zu kurz", erklärte etwa der Volkswagen-Konzern. BMW warnte wegen der Vorgaben vor Angebotsverknappung und Verteuerungen. Auch die neuen Testmethoden kritisierten die Hersteller.

Lemke sagte den Zeitungen, die Transformation der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität "muss voran gebracht und darf nicht behindert werden". Ihr Ministerium sehe "Licht und Schatten" bei der neuen Abgasnorm. Neben der Belastung für den Autosektor sei es aber "für den Schutz der Gesundheit unbedingt erforderlich", die Luftqualität in den Städten weiter zu verbessern.

M.Stevenson--EWJ

Empfohlen

Lange Verhandlungen über Nordsee-Fischereiquoten in Brüssel erwartet

In der Debatte um eine Einschränkung der Fischerei in der Nordsee im kommenden Jahr stellen sich die EU-Agrarminister auf lange Verhandlungen ein. Er erwarte am Freitag, womöglich aber erst am Samstag ein Ergebnis, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) zum Auftakt der Verhandlungen am Donnerstag in Brüssel. Es steht bereits fest, dass die erlaubten Fangmengen für die meisten Sorten sinken sollen.

Vietnams Hauptstadt Hanoi in dichten Smog gehüllt

Nach mehr als einer Woche dichten Smogs in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi haben die Behörden die Bevölkerung aufgefordert, sich so wenig wie möglich nach draußen zu begeben. Schulen könnten geschlossen werden, wenn sich die Lage weiter verschlechtere, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Verordnung.

Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen

In deutschen Kleiderschränken fristen laut einer Umfrage für die Umweltschutzorganisation Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile "selten oder gar nicht genutzt", erklärte Greenpeace am Donnerstag. Nur knapp vier von zehn Kleidungsstücken kommen demnach regelmäßig zum Einsatz.

Klimaklage: Opfer von Taifun auf den Philippinen verlangen Entschädigung von Shell

Überlebende des schweren Taifuns "Rai" auf den Philippinen haben eine Klimaklage gegen den britischen Ölkonzern Shell eingereicht. Die 103 Klagenden fordern finanzielle Entschädigung und argumentieren, Shell sei mitverantwortlich für den "klimabedingten" Sturm. Sie werden unterstützt von drei Umweltorganisationen, darunter Greenpeace. "Rai" war 2021 über die Philippinen hinweggefegt, mehr als 400 Menschen kamen ums Leben, hunderttausende weitere wurden obdachlos.

Textgröße ändern: