English Woman's Journal - Liedermacher Wolf Biermann bescheinigt Ostdeutschen chronische Seelenschäden

Liedermacher Wolf Biermann bescheinigt Ostdeutschen chronische Seelenschäden


Liedermacher Wolf Biermann bescheinigt Ostdeutschen chronische Seelenschäden
Liedermacher Wolf Biermann bescheinigt Ostdeutschen chronische Seelenschäden / Foto: STEFANIE LOOS - AFP/Archiv

Der Liedermacher und Dichter Wolf Biermann hat den Ostdeutschen in der Debatte über ihr Demokratieverständnis chronische Seelenschäden bescheinigt. "Die Ostdeutschen sind nach zwei Diktaturen hintereinander doppelt geprägt", sagte der 86-Jährige dem Berliner "Tagesspiegel" laut Mitteilung vom Freitag. "Kaputte Häuser und Straßen kann man in 30 Jahren wieder aufbauen, kaputte Menschen dauern etwas länger."

Textgröße ändern:

In der DDR habe es für die Menschen viele gute Gründe gegeben, sich feige zu verhalten. "Aber wenn Menschen alles Unrecht dulden, wenn sie im Betrieb oder in der Familie immer den Schwanz einziehen oder den Kopf, dann macht sie das chronisch seelenkrank", zeigte sich Biermann überzeugt.

Diese Deformation werde unbewusst von Generation zu Generation vererbt. "Wir alle gehen nicht nur kaputt an den Schlägen, die wir einstecken, sondern auch an den Schlägen, die wir nicht austeilen." Biermann war in der DDR einer der wichtigsten Dissidenten. Nach einem Konzert in Köln wurde er 1976 ausgebürgert.

P.Munro--EWJ

Empfohlen

Ausladung von Münchner Philharmonikern: Weimer richtet Protestschreiben an belgische Kollegin

Die Bundesregierung hat bei der belgischen Regierung wegen der Ausladung der Münchner Philharmoniker von einem Musikfestival wegen ihres jüdischen Dirigenten Lahav Shani protestiert. "Ich habe einen Brief geschrieben an meine belgische Amtskollegin und wir haben auch im Auswärtigen Amt die Kommunikation aktiviert, weil wir das nicht akzeptieren wollen, was dort passiert ist", sagte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) am Donnerstag dem TV-Sender Welt.

Internationale Medien fordern Verzicht auf Begrenzung von Journalisten-Visa in den USA

Mehr als hundert Medien-Organisationen aus aller Welt haben die Regierung von US-Präsident Donald Trump am Donnerstag aufgefordert, auf geplante Einschränkungen für Journalisten-Visa zu verzichten. Das Vorhaben werde die "Quantität und Qualität der Berichterstattung aus den USA verringern" und dem "internationalen Ansehen Amerikas schaden, statt es zu fördern", hieß es in dem Appell, der unter anderem von der Nachrichtenagentur AFP unterzeichnet wurde.

Memoiren: Kamala Harris nennt Biden-Kandidatur "Leichtsinn"

Spätes Bekenntnis von Kamala Harris: Die frühere US-Vizepräsidentin hat die gescheiterte Präsidentschaftskandidatur von Joe Biden als "Leichtsinn" bezeichnet. Die US-Zeitschrift "The Atlantic" veröffentlichte am Mittwoch erste Auszüge aus Harris' Memoiren. Darin bedauert sie, dass ihre Demokratische Partei lange Zeit Biden und seiner Frau Jill die Entscheidung überließ, ob sich der von Altersschwäche geplagte Präsident aus dem Rennen gegen Donald Trump verabschieden sollte oder nicht.

Deutscher Fernsehpreis wird in Köln verliehen - Ehrenpreis für Komiker Otto Waalkes

Bei einer feierlichen Gala in Köln wird am Mittwoch (20.15 Uhr) der Deutsche Fernsehpreis verliehen. Ausgezeichnet werden Fernsehfilme und -serien sowie Schauspieler und Schauspielerinnen aus den Bereichen Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport in 27 Kategorien. Der Komiker Otto Waalkes wird für sein Lebenswerk mit dem Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises geehrt, weil er den Humor in Deutschland "neu erfunden" habe.

Textgröße ändern: