English Woman's Journal - Apotheker warnen vor Medikamentenmangel im Winter

Apotheker warnen vor Medikamentenmangel im Winter


Apotheker warnen vor Medikamentenmangel im Winter
Apotheker warnen vor Medikamentenmangel im Winter / Foto: LOIC VENANCE - AFP/Archiv

Deutschlands Apotheker warnen vor einem neuerlichen Mangel an Medikamenten in diesem Winter. "Auch in diesen Winter gehen wir sehr schlecht vorbereitet. Das Thema Lieferengpässe bei Arzneimitteln ist ein Dauerthema geworden in den Apotheken", sagte Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, der "Bild am Sonntag". Leidtragende seien nicht nur die Apotheken und Ärzte, "sondern in erster Linie Patientinnen und Patienten".

Textgröße ändern:

Aktuell seien mehr als 500 Medikamente offiziell als schwer verfügbar gemeldet, bei einigen liege sogar ein "Versorgungsmangel" vor, sagte Preis weiter. Besonders betroffen seien Antibiotika-Säfte für Kinder, das Asthma-Mittel Salbutamol sowie ADHS-Medikamente. Bei Fieber-, Erkältungsmitteln und Hustensäften sei dagegen "die Versorgung sichergestellt".

Als Grund für die Engpässe nannte Preis die Abhängigkeit von Produktionsstätten außerhalb Europas. "Deutschland war früher die Apotheke der Welt, jetzt steht die Apotheke der Welt in China oder Indien", bemängelte Preis. "Und wenn dort Werke Produktionsprobleme haben, dann schlägt sich das sofort in der Versorgung in Europa und in Deutschland nieder."

Zuletzt hatte es immer wieder Versorgungsengpässe bei Medikamenten gegeben, betroffen waren regelmäßig vor allem Kinderarzneimittel. Im Juni 2023 beschloss der Bundestag ein Gesetz, mit dem solche Situationen künftig vermieden werden sollen. Durch die Reform soll der Kostendruck auf die Pharmahersteller gesenkt werden, damit der Verkauf der Medikamente in Deutschland lohnenswerter wird. Mit dem Gesetz sollten Preisregeln für Kinderarzneimittel gelockert werden; Festbeträge und Rabattverträge werden abgeschafft.

L.Scott--EWJ

Empfohlen

Drogenbeauftragter Streeck fordert Rückkehr zu strengeren Cannabis-Regeln

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), hat eine Rückkehr zu schärferen Cannabis-Gesetzen gefordert. Um den Missbrauch einzudämmen, müsse zum Beispiel überlegt werden, Medizinalcannabis nur noch in Form von Tropfen oder Kapseln und nicht mehr zum Rauchen zuzulassen, sagte Streeck der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Die von der Ampel-Regierung beschlossene Cannabis-Legalisierung werde die Union in Teilen zurücknehmen.

Krankenkasse erwartet mehr als zwei Millionen Demenzkranke bis 2040

Die Zahl der Demenzkranken in Deutschland wird nach Angaben der Krankenkasse Barmer in den kommenden 15 Jahren auf rund 2,1 Millionen steigen. Das seien 400.000 Betroffene mehr als heute, wie die Kasse am Donnerstag in Berlin unter Berufung auf ihren Krankenhausreport 2025 mitteilte. Damit werde auch eine massive Steigerung der Klinikaufenthalte von Demenzkranken einhergehen, deren Behandlung besonders herausfordernd sei. Krankenhäuser müssten auf diese Entwicklung vorbereitet werden.

Forschungsministerin Bär will Förderung für geschlechtersensible Medizin ausbauen

Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) will die Förderung für geschlechtersensible Medizin weiter ausbauen. "Medikamente und Therapien wurden jahrzehntelang fast ausschließlich an Männern erforscht, das ist nicht haltbar", sagte Bär der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Wir setzen in dieser Legislaturperiode einen Schwerpunkt auf die Stärkung der Frauengesundheit – das ist für mich eine Herzensangelegenheit."

Kassenbeiträge sollen 2026 stabil bleiben - Kabinett beschließt Spargesetz

Die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen sollen im kommenden Jahr nicht mehr Geld für den Zusatzbeitrag ausgeben müssen als bislang. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch in Berlin einen Gesetzentwurf, der die Ausgaben der gesetzlichen Kassen 2026 um zwei Milliarden Euro senken soll. Dies soll die erwartete Finanzlücke schließen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag "dürfte damit auf dem heutigen Niveau von etwa 2,9 Prozent" bleiben, sagte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Textgröße ändern: