English Woman's Journal - Debatte um Lockerungen in der Corona-Pandemie wieder voll im Gang

Debatte um Lockerungen in der Corona-Pandemie wieder voll im Gang


Debatte um Lockerungen in der Corona-Pandemie wieder voll im Gang
Debatte um Lockerungen in der Corona-Pandemie wieder voll im Gang

Trotz immer neuer Höchstwerte bei den Corona-Neuinfektionen ist die Debatte um mögliche Lockerungen der Schutzmaßnahmen wieder in vollem Gang. Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) fordert am Dienstag ein Ende der 2G-Regelung im Einzelhandel. Der Handelsverband HDE sprach von einer "nutzlosen Maßnahme" und bekräftigte seine Forderung nach einer Abschaffung. Doch es gab angesichts der ungebremsten Omikron-Welle und neuer Untertypen der Virusvariante auch Warner.

Textgröße ändern:

Bei den Corona-Regelungen brauche es "eine einheitliche Linie", sagte Bovenschulte am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". "Die muss aus meiner Sicht lauten: Kein 2G mehr, stattdessen eine durchgängige Maskenpflicht im Einzelhandel."

Vor den nächsten Corona-Beratungen von Bund und Ländern am 16. Februar müsse eine öffentliche Debatte über mögliche weitere Schritte geführt werden, sagte Bovenschulte. Er kritisierte die uneinheitlichen Regelungen, insbesondere im Einzelhandel. "Da haben wir jetzt einen reinen Flickenteppich", sagte er.

In mehreren Bundesländern wurde die 2G-Regel im Einzelhandel durch Gerichte bereits gekippt. Sie müsse "endlich bundesweit fallen", forderte nun HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Demnach schätzen 46 Prozent der Händler, die unter 2G arbeiten müssen, ihre Geschäftslage als schlecht ein.

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen erreichte am Dienstag mit 1206,2 pro 100.000 Einwohner einen neuen Höchstwert. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) gab es 162.613 neue Infektionen binnen 24 Stunden.

Wegen des neuen Omikron-Subtyps BA.2 sei es "möglich, dass sich die erhoffte Trendwende in der aktuellen Corona-Welle um mehrere Wochen verzögern könnte", sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Subtyp werde den Höhepunkt der aktuellen Welle voraussichtlich nach hinten verschieben. "Angesichts von BA.2 sind umfassende Lockerungen in den nächsten vier Wochen eher unrealistisch."

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) verwies auf einen verhältnismäßig hohen Anteil Ungeimpfter unter den Älteren im Vergleich zu anderen Ländern. "Das macht es etwas schwieriger", sagte sie beim TV-Kanal Bild Live mit Blick auf Lockerungen. Die Bundesregierung wolle aber "mit differenzierten Maßnahmen so viel gesellschaftliches öffentliches Leben wie möglich machen". Angesichts der relativ niedrigen Krankenhaus-Belegung könne womöglich "in der zweiten Februarhälfte" über konkrete Schritte nachgedacht werden.

Auch für eine Öffnung von Großveranstaltungen unter freiem Himmel für ein begrenztes Publikum zeigte sich der Bremer Bürgermeister Bovenschulte offen. "Da brauchen wir eine einheitliche Regelung", sagte er. "Ich kann mir eine Zulassung von Zuschauerinnen und Zuschauern in begrenztem Ausmaß vorstellen". Nach einem Bericht der "Welt" will der Bremer Senat einem Antrag des Zweitligisten Werder Bremen stattgeben und für das nächste Heimspiel am 5. Februar wieder bis zu 10.000 Zuschauer zulassen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder hatten bei ihren letzten Corona-Beratungen am 24. Januar die bisherigen Corona-Maßnahmen unverändert gelassen. Im Beschlusspapier wurde allerdings auch auf die Entwicklung einer "Öffnungsperspektive" verwiesen "für den Moment, zu dem eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden kann". Details oder ein Termin werden nicht genannt.

D.W.Robertson--EWJ

Empfohlen

Drogenbeauftragter Streeck fordert Rückkehr zu strengeren Cannabis-Regeln

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), hat eine Rückkehr zu schärferen Cannabis-Gesetzen gefordert. Um den Missbrauch einzudämmen, müsse zum Beispiel überlegt werden, Medizinalcannabis nur noch in Form von Tropfen oder Kapseln und nicht mehr zum Rauchen zuzulassen, sagte Streeck der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Die von der Ampel-Regierung beschlossene Cannabis-Legalisierung werde die Union in Teilen zurücknehmen.

Krankenkasse erwartet mehr als zwei Millionen Demenzkranke bis 2040

Die Zahl der Demenzkranken in Deutschland wird nach Angaben der Krankenkasse Barmer in den kommenden 15 Jahren auf rund 2,1 Millionen steigen. Das seien 400.000 Betroffene mehr als heute, wie die Kasse am Donnerstag in Berlin unter Berufung auf ihren Krankenhausreport 2025 mitteilte. Damit werde auch eine massive Steigerung der Klinikaufenthalte von Demenzkranken einhergehen, deren Behandlung besonders herausfordernd sei. Krankenhäuser müssten auf diese Entwicklung vorbereitet werden.

Forschungsministerin Bär will Förderung für geschlechtersensible Medizin ausbauen

Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) will die Förderung für geschlechtersensible Medizin weiter ausbauen. "Medikamente und Therapien wurden jahrzehntelang fast ausschließlich an Männern erforscht, das ist nicht haltbar", sagte Bär der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Wir setzen in dieser Legislaturperiode einen Schwerpunkt auf die Stärkung der Frauengesundheit – das ist für mich eine Herzensangelegenheit."

Kassenbeiträge sollen 2026 stabil bleiben - Kabinett beschließt Spargesetz

Die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen sollen im kommenden Jahr nicht mehr Geld für den Zusatzbeitrag ausgeben müssen als bislang. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch in Berlin einen Gesetzentwurf, der die Ausgaben der gesetzlichen Kassen 2026 um zwei Milliarden Euro senken soll. Dies soll die erwartete Finanzlücke schließen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag "dürfte damit auf dem heutigen Niveau von etwa 2,9 Prozent" bleiben, sagte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Textgröße ändern: