English Woman's Journal - Nachholeffekte nach Pandemie: Fälle von Scharlach bei Kindern stark gestiegen

Nachholeffekte nach Pandemie: Fälle von Scharlach bei Kindern stark gestiegen


Nachholeffekte nach Pandemie: Fälle von Scharlach bei Kindern stark gestiegen
Nachholeffekte nach Pandemie: Fälle von Scharlach bei Kindern stark gestiegen / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Scharlach-Infektionen bei Kindern haben in Deutschland stark zugenommen. Im vergangenen Jahr wurden rund 439.500 Kinder zwischen einem und 14 Jahren in Arztpraxen behandelt und damit viermal mehr als im Vorjahr, wie die DAK-Gesundheit am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Das war demnach der höchste Stand der vergangenen fünf Jahre.

Textgröße ändern:

Mediziner führen dies auf Nachholeffekte nach der Coronapandemie zurück, wo strenge Hygieneregeln galten und Kitas sowie Schulen zeitweise geschlossen waren. Während der Pandemie gingen die Scharlachdiagnosen demnach stark zurück und erreichten 2021 einen Tiefpunkt. Ab 2022 nahmen die Fälle dann merklich zu. 2023 wurden knapp doppelt so viele Scharlachdiagnosen in Arztpraxen gestellt wie im Vor-Pandemie-Jahr 2019.

Scharlach ist eine häufige bakterielle Infektionskrankheit bei Kindern, die durch Streptokokken verursacht wird. Die hochansteckende Erkrankung tritt meist gehäuft in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen auf.

Wurden 2022 noch 9,6 Fälle je tausend Kinder bis 14 Jahren von Arztpraxen dokumentiert, so waren es im vergangenen Jahr 39,1 Fälle je tausend Kinder. Besonders betroffen waren zehn- bis 14-jährige Schulkinder - in dieser Altersgruppe verfünffachten sich die Infektionen.

Für die aktuelle Sonderanalyse im Rahmen des DAK-Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Beratungsgesellschaft Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 800.000 bei der Kasse versicherten Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren. Analysiert wurden die Jahre 2018 bis 2023.

S.Smith--EWJ

Empfohlen

Zukunftspakt Pflege: Kritik von Kassen und AWO - Arbeitgeber zuversichtlich

Der Arbeitgeberverband Pflege hat die Ergebnisse der Bund-Länder-Gruppe zur Reform der Pflegeversicherung als "Lichtblicke" begrüßt - Krankenkassen und Arbeiterwohlfahrt (AWO) hingegen beklagen fehlende konkrete Vorschläge. Der Arbeitgeberverband lobte am Donnerstag unter anderem den Vorschlag des "Zukunftspakts Pflege", beim Personaleinsatz mehr Flexibilität walten zu lassen und etwa starre Personalschlüssel abzuschaffen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Außerdem sei es "überfällig" gewesen, die Altenpflege für mehr Innovationen zu öffnen.

Drei Wochen früher als in den Vorjahren: Grippewelle hat begonnen

In Deutschland hat die Grippewelle begonnen - und zwar zwei bis drei Wochen früher als in den Vorjahren. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert-Koch-Institut hervor. In Patientenproben seien in der letzten Novemberwoche so häufig Influenza-A- und -B-Viren nachgewiesen worden, dass die Definition für den Beginn der Grippewelle erfüllt war.

EU-Einigung: Arznei-Beipackzettel künftig auch per QR-Code

Beipackzettel für Medikamente sollen in der EU künftig auch digital verfügbar sein. Vertreter aus dem Europaparlament und dem Rat der 27 EU-Länder einigten sich am frühen Donnerstagmorgen darauf, dass Hersteller die Hinweise zur Anwendung und zu Nebenwirkungen in Zukunft etwa über einen QR-Code auf der Packung hinterlegen müssen. Den Beipackzettel auf Papier soll es erst einmal weiter geben.

Merz erwartet Zustimmung des Bundesrats zu Krankenkassen-Sparpaket

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) rechnet damit, dass die Bundesländer ihren Widerstand gegen das Sparpaket für die Krankenkassen aufgeben - und damit eine noch stärkere Erhöhung der Beiträge für die Versicherten abwenden. Zwischen den Bundesländern gebe es "offensichtlich eine Verständigung" darüber, den Sparmaßnahmen am Freitag kommender Woche im Bundesrat doch noch zuzustimmen, sagte Merz am Donnerstag in Berlin.

Textgröße ändern: