English Woman's Journal - Studie: Menschen in Deutschland konsumieren täglich 23 Gramm Zucker über Getränke

Studie: Menschen in Deutschland konsumieren täglich 23 Gramm Zucker über Getränke


Studie: Menschen in Deutschland konsumieren täglich 23 Gramm Zucker über Getränke
Studie: Menschen in Deutschland konsumieren täglich 23 Gramm Zucker über Getränke / Foto: JOEL SAGET - AFP

Die Menschen in Deutschland nehmen einer Studie zufolge im Schnitt 23 Gramm Zucker pro Tag über Erfrischungsgetränke auf. Das ist der höchste Wert unter den zehn bevölkerungsreichsten westeuropäischen Ländern, wie die Verbraucherorganisation Foodwatch mitteilte. Die Ergebnisse lagen AFP am Mittwoch vor. Foodwatch warnte vor dem Konsum von zu viel Zucker und forderte erneut die Einführung einer Limo-Steuer.

Textgröße ändern:

Pro Jahr konsumieren die Bürgerinnen und Bürger hierzulande der Untersuchung zufolge 8,5 Kilogramm Zucker über Softdrinks. Bei Süßigkeiten sind es mit 7,9 Kilogramm pro Jahr und 22 Gramm pro Tag etwas weniger. Nur in den Niederlanden (22 Gramm) wird laut der Studie ähnlich viel Zucker über Getränke konsumiert wie hierzulande. Belgien und Großbritannien liegen mit jeweils 18 Gramm pro Tag auf Rang drei, besonders wenig zuckrige Getränke nehmen die Menschen in Italien und Portugal (jeweils neun Gramm) zu sich.

Foodwatch forderte vor dem Hintergrund der Ergebnisse erneut die Einführung einer Steuer auf Softgetränke "nach britischem Vorbild". In Großbritannien wird ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter eine Steuer von 18 Pence (rund 21 Cent) fällig. Ab acht Gramm sind es 24 Pence. Laut der Verbraucherorganisation war der Zuckerkonsum über Getränke in Deutschland und Großbritannien vorher auf einem Niveau und sank "bereits durch die Ankündigung der Steuer drastisch". Mittlerweile liegt er demnach fünf Gramm unter dem Wert für Deutschland.

"Während mehr als 100 Länder weltweit bereits Steuern auf gezuckerte Getränke eingeführt haben, ist Deutschland weiter Entwicklungsland bei der Prävention ernährungsbedingter Krankheiten", erklärte Luise Molling von Foodwatch gegenüber AFP. Durch Zucker gesüßte Getränke gelten als "eine der Hauptursachen für die Entstehung von Adipositas und Typ-2-Diabetes", wie Foodwatch unter Verweis auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte.

Deutschland hinke seinen Zielen zur Reduzierung von Zucker "meilenweit" hinterher. Der durchschnittliche Gehalt sei zwischen 2015 und 2021 um lediglich zwei Prozent gesunken, während in Großbritannien im gleichen Zeitraum durch die Limo-Steuer eine Reduktion um 29 Prozent erfolgt sei.

Grundlage für die Ergebnisse der Auswertung ist laut Foodwatch eine Datenbank des Marktforschungsinstituts Euromonitor. Euromonitor berechnet Verbrauchszahlen für Inhaltsstoffe wie Zucker basierend auf Verkaufsdaten der Endprodukte und anhand der Rezepturen für die relevantesten Produkte.

N.Macleod--EWJ

Empfohlen

Mensch in Bayern an seltenem Bornavirus gestorben - zweite Infektion registriert

Im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm haben sich zwei Menschen mit dem seltenen Bornavirus infiziert. Einer von ihnen sei kürzlich an der Infektion gestorben, teilte das Landratsamt am Montag mit. Der zweite Mensch befinde sich in medizinischer Behandlung. Das örtliche Gesundheitsamt sei "intensiv mit der Klärung eines möglichen Infektionswegs der beiden betroffenen Personen befasst" und stehe in engem Kontakt mit dem zuständigen Landesamt.

Nach tödlichem Krankenhausbrand in Hamburg: Verdächtiger Patient in Psychiatrie

Nach dem Brand mit mehreren Toten in einem Krankenhaus in Hamburg ist der tatverdächtige 72-jährige Patient am Montag vorläufig in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Ein Richter erließ einen Unterbringungsbeschluss wegen des Verdachts einer Brandstiftung mit Todesfolge, wie die Polizei in der Hansestadt mitteilte. Die Beamten prüften demnach parallel, ob ein vierter Todesfall auf das Feuer zurückzuführen war.

Primärarztmodell: Hausärzteverband für Übergangslösung mit Bonussystem

Der Hausärzteverband hat sich dafür ausgesprochen, vor der Einführung eines verbindlichen Hausarztsystems die gesetzlich Versicherten in einer Übergangsphase mit einem Bonussystem zur Teilnahme zu bewegen. "Machen wir uns nichts vor: Die Umstellung auf ein verbindliches Primärarztsystem wird Jahre dauern", sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Markus Beier, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Montag. "Es wird eine längere Umstellungsphase geben, in der wir die Menschen motivieren sollten, freiwillig einzusteigen und die Vorteile kennenzulernen."

Techniker Krankenkasse: Jeder siebte Fehltag wegen Schmerzen am Bewegungsapparat

Muskelskeletterkrankungen wie etwa Rückenbeschwerden sind nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) die Ursache für jeden siebten Fehltag ihrer Versicherten. Im vergangenen Jahr machten sie 14,1 Prozent aller Krankschreibungstage aus, wie die Krankenkasse am Montag in Hamburg mitteilte. Davor lagen nur noch Fehltage wegen Krankheiten des Atmungssystems wie zum Beispiel Erkältungen und Fehltage wegen psychischer Diagnosen.

Textgröße ändern: