English Woman's Journal - Verdächtiger nach Angriff in ICE in Bayern als psychisch krank eingestuft

Verdächtiger nach Angriff in ICE in Bayern als psychisch krank eingestuft


Verdächtiger nach Angriff in ICE in Bayern als psychisch krank eingestuft
Verdächtiger nach Angriff in ICE in Bayern als psychisch krank eingestuft / Foto: Sebastian PIEKNIK - NEWS5/AFP/Archiv

Nach der Hammer- und Beilattacke eines 20-jährigen Syrers mit vier Schwerverletzten in einem ICE in Bayern gehen die Ermittler inzwischen von einer psychischen Erkrankung mit Auswirkungen auf die Schuldfähigkeit aus. Der Mann sei in einer psychiatrischen Fachklinik untergebracht worden, teilte die Polizei in Straubing am Mittwoch mit.

Textgröße ändern:

Nach Einschätzung einer psychiatrischen Gutachterin sei nach derzeitigem Stand davon auszugehen, dass bei dem Verdächtigen "zum Tatzeitpunkt ein komplexes psychopathologisches Störungsbild aus dem schizophrenen Formenkreis vorlag, wodurch dessen Schuldfähigkeit zumindest erheblich gemindert gewesen sein könnte". Der Untersuchungshaftbefehl sei in einen Unterbringungsbefehl umgewandelt worden, erklärten die Beamten weiter. Zu Tatabläufen und Motiv lägen "weiterhin keine belastbaren Erkenntnisse" vor. Ermittlungen liefen.

Laut Behörden hatte der 20-Jährige am Donnerstag vergangener Woche während der Fahrt eines ICE von Hamburg nach Wien ohne erkennbaren äußeren Anlass mehrere andere Fahrgäste mit einem Hammer und einem Beil angegriffen. Ein 38-jähriger Deutscher sowie eine 51-jährige Syrerin und ihre Söhne im Alter von 15 und 24 Jahren wurden teilweise durch gezielte Kopfschläge verletzt.

Das 24-jährige Opfer nahm dem in Österreich lebenden Täter im Verlauf eines Gerangels eine seiner Waffe ab und verletzte diesen seinerseits schwer. Geschädigte und andere Passagiere überwältigten den Beschuldigten. Nach einem Nothalt des Zugs auf freier Strecke bei Straßkirchen wurde dieser dann von Polizisten festgenommen. Von den vier Verletzten befand sich nach Polizeiangaben vom Mittwoch nur noch die 51-Jährige weiter im Krankenhaus.

Dem Mann werden versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Bereits kurz nach der Tat bezeichneten Ermittler eine drogenbedingte psychotische Störung aufgrund von Rauschgiftwechselwirkungen als möglich. Demnach hatte der 20-Jährige gleich verschiedene Drogen im Blut.

Konkrete Hinweise auf einen womöglich islamistisch motivierten Anschlag gab es den Angaben zufolge nicht. Laut einer Zeugenaussage sollte der Mann während des Geschehens zwar die Worte "Allahu Akbar" ausgesprochen haben. Es gab aber keine Hinweise auf Verbindungen zu extremistischen Organisationen oder andere staatsschutzrelevante Erkenntnisse. Auch eine Durchsuchung der Meldeadresse des Manns in Wien sei ergebnislos geblieben.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich nach Ermittlerangaben um einen in Österreich als schutzberechtigten Flüchtling anerkannten Syrer, der in dem Nachbarland zweimal rechtskräftig wegen Körperverletzung und Widerstands gegen Vollzugsbeamte verurteilt wurde. Im Mai leiteten die zuständigen österreichischen Behörden ein Asylaberkennungsverfahren gegen den Mann ein. Warum er sich in Deutschland aufhielt, war ebenfalls unklar.

L.Scott--EWJ

Empfohlen

Immer mehr Nichtschwimmer: Bademeister warnen vor Badeunfällen im Sommer

Angesichts einer steigenden Zahl von Nichtschwimmern in Deutschland hat der Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister, Peter Harzheim, vor weiteren Todesopfern durch Ertrinken in diesem Sommer gewarnt. "Mir treibt es die Sorgenfalten auf die Stirn, wenn jetzt viele an die Seen gehen, die nicht gut genug schwimmen können", sagte Harzheim der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Vor allem an Badeseen und Flüssen sei die Gefahr größer, "dass etwas passiert, wenn man kein guter Schwimmer ist", fügte er hinzu.

Drogenbeauftragter will strengere Alkoholregeln und neues Schulfach Gesundheit

Der Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, hat sich für strengere Alkoholregeln für Minderjährige ausgesprochen. "Erstmal muss das begleitete Trinken ab 14 weg, weil es für Kinder und Jugendliche schädlich ist", sagte der CDU-Politiker im Interview mit den Zeitungen der Ippen-Mediengruppe (Mittwochsausgabe). Streeck schlug die Einführung eines Schulfachs "Gesundheit" vor, um unter anderem über die Gefahren des Alkohols aufzuklären.

Wohl ältester Marathon-Läufer der Welt mit 114 Jahren in Indien überfahren

Er galt als ältester Marathon-Läufer der Welt, nun ist der als "Turban-Tornado" bekannte Inder Fauja Singh im Alter von 114 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Singh sei am Montag beim Überqueren einer Straße in seinem Heimatbezirk Jalandhar überfahren worden, teilte sein Biograf Khushwant Singh am Dienstag im Onlinedienst X mit. "Mein Turban-Tornado ist nicht mehr", schrieb die Biograf. "Ruhe in Frieden, mein lieber Fauja."

Geldstrafe von 3600 Euro für Beleidigung von Kommunalpolitiker in Hamburg

Das Landgericht Hamburg hat einen Mann wegen der Beleidigung eines SPD-Politikers zu einer Geldstrafe von 3600 Euro verurteilt. Seine Berufung gegen das Urteil eines Amtsgerichts wurde ansonsten verworfen, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag mitteilte. Das Opfer war für die Bezirkswahl in Hamburg-Hamm für die SPD angetreten. Am Tatabend im Juni 2024 zeigte der nun Verurteilte dem Mann den ausgestreckten Mittelfinger.

Textgröße ändern: