English Woman's Journal - Dramatische Rettungsaktion für Belugawal in Nordfrankreich gescheitert

Dramatische Rettungsaktion für Belugawal in Nordfrankreich gescheitert


Dramatische Rettungsaktion für Belugawal in Nordfrankreich gescheitert
Dramatische Rettungsaktion für Belugawal in Nordfrankreich gescheitert / Foto: JEAN-FRANCOIS MONIER - AFP

In Frankreich ist eine Rettungsaktion für einen Belugawal gescheitert, der sich in die Seine verirrt hatte. Tierärzte mussten den aus dem Fluss befreiten Meeressäuger am Mittwoch nach dem Transport zum Ärmelkanal einschläfern, wie die Behörden mitteilen. Der Zustand des abgemagerten und geschwächten Wals hatte sich während der Fahrt in einem Kühllastwagen weiter verschlechtert.

Textgröße ändern:

Der Belugawal war am Dienstag vergangener Woche erstmals in der Seine gesichtet worden und saß ab Freitag in einer Schleuse in Saint-Pierre-La-Garenne rund 70 Kilometer vor Paris fest - 130 Kilometer von der Seine-Mündung am Ärmelkanal entfernt. In dem warmen Süßwasser hätte das Tier Experten zufolge nicht lange überleben können. Normalerweise leben Belugawale in arktischen Gewässern vor den Küsten Russlands, Alaskas und Kanadas.

In einer dramatischen Rettungsaktion hatten Einsatzkräfte den Wal daher in der Nacht zum Mittwoch aus der Seine befreit. Es dauerte sechs Stunden, den vier Meter langen und 800 Kilogramm schweren Meeressäuger mit einem Netz und einem Kran aus der Schleuse zu heben. Nach einer ersten tierärztlichen Untersuchung auf einem Lastkahn wurde er dann in einen Kühllastwagen verladen.

Der Lastwagen brachte den Wal in die rund 160 Kilometer entfernte Hafenstadt Ouistreham in der Normandie. Im Hafen von Ouistreham war ein Meerwasser-Becken für ihn vorbereitet worden, in dem er aufgepäppelt und gesund gepflegt werden sollte. Dann sollte er zurück ins offene Meer gebracht werden.

Unmittelbar nach der Ankunft in Ouistreham wurde der Wal im Veterinäramt der Stadt erneut untersucht. Dabei sei leider festgestellt worden, dass sich sein Zustand während des Transports stark verschlechtert habe, teilte die Präfektur des Départements Calvados mit. Der Wal habe nur noch schwach geatmet. Daher sei gemeinsam mit den Tierärzten die Entscheidung getroffen worden, ihn einzuschläfern.

Die Tierärztin Florence Ollivet-Courtois schrieb im Onlinedienst Twitter, die den Wal begleitenden Kollegen hätten schon während der Fahrt eine Verschlechterung seines Zustands beobachtet. Seine Atmung sei so schwach gewesen, dass in Ouistreham ein Sauerstoffmangel festgestellt worden sei. Der Beluga habe "offensichtlich" gelitten. "Wir haben daher entschieden, dass es nicht angemessen gewesen wäre, ihn freizulassen, und dass eine Einschläferung notwendig war", fügte sie hinzu.

Die französischen Behörden hatten von Anfang an nicht ausgeschlossen, dass der Wal den Transport nicht überleben würde. Die an der Rettungsaktion beteiligte Meeresschutzorganisation Sea Shepherd erklärte, die Aktion sei "riskant", aber die einzige Überlebenschance für den Wal gewesen. Schon in den vergangenen Tagen waren mehrere Versuche erfolglos geblieben, das geschwächte Tier in der Seine zu füttern. Nach Angaben von Sea Shepherd litt der Wal unter schweren Verdauungsproblemen.

Das Interesse an der Rettungsaktion und die Spendenbereitschaft in Frankreich waren riesig. Es war Experten zufolge erst das zweite Mal, dass sich ein Belugawal nach Frankreich verirrt hatte. Beim ersten Mal hatte ein Fischer im Jahr 1948 in der Loire-Mündung einen Wal in seinen Netzen entdeckt.

Ch.Reilly--EWJ

Empfohlen

Bärbel Bas fühlt sich durch Trauer um Tod ihres Mannes gestärkt

Die SPD-Vorsitzende Bärbel Bas hat aus der Trauer um den Tod ihres Mannes Kraft gewonnen. "Wenn du Menschen in deinem Leben verlierst, kriegst du eine andere Sichtweise", sagte die Bundesarbeitsministerin der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag. Bas' langjähriger Lebenspartner und Ehemann, der SPD-Politiker Siegfried Ambrosius, war 2020 mit 79 Jahren gestorben.

Prozess gegen zehn Beschuldigte wegen sexistischen Cybermobbings von Brigitte Macron

In Paris beginnt am Montag der Prozess gegen zehn Beschuldigte wegen sexistischen Cybermobbings von Frankreichs Präsidentengattin Brigitte Macron. Die Staatsanwaltschaft von Paris wirft den acht Männern und zwei Frauen vor, sich gegenüber Brigitte Macron mehrfach abfällig über ihr "Geschlecht" und ihre "Sexualität" geäußert und den Altersunterschied zu ihrem Ehemann Emmanuel Macron mit "Pädophilie" gleichgesetzt zu haben. Den Angeklagten drohen bis zu zwei Jahre Haft.

Bürgerentscheid zu Olympia-Bewerbung: Söder wirbt bei Münchnern für Zustimmung

Parallel zum Bürgerentscheid über die Austragung der Olympischen Sommerspiele in München hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Sonntag nochmals für die Pläne geworben. "Das ist eine große Chance - für München, für Bayern, für ganz Deutschland", schrieb Söder auf seinen Accounts in den sozialen Netzwerken. "Darum: Ja zu Olympia!"

Vogelgrippealarm: Behörden in Brandenburg müssen rund 130.000 Enten und Hühner töten

Die Ausbreitung von Vogelgrippe unter Nutz- und Wildtieren versetzt die Behörden bundesweit weiter in Alarmzustand. Im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg ordneten sie nach Angaben vom Sonntag die Tötung von rund 130.000 Enten und Hühnern in zwei infizierten Mastbetrieben an. In vielen Bundesländer werden außerdem die Abwehrmaßnahmen hochgefahren. Es werden etwa Überwachungszonen und Stallpflichten für Geflügelhalter erlassen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen

Textgröße ändern: