English Woman's Journal - 50 Jahre nach Francos Tod: Spanien will Symbole aus Franco-Ära entfernen

50 Jahre nach Francos Tod: Spanien will Symbole aus Franco-Ära entfernen


50 Jahre nach Francos Tod: Spanien will Symbole aus Franco-Ära entfernen
50 Jahre nach Francos Tod: Spanien will Symbole aus Franco-Ära entfernen / Foto: Thomas COEX - AFP/Archiv

Fünfzig Jahre nach dem Tod des spanischen Diktators Francisco Franco hat die linksgerichtete Regierung in Madrid angekündigt, Symbole aus der Franco-Ära aus dem öffentlichen Raum entfernen zu lassen. Seine Regierung werde noch vor Ende November "eine komplette Liste" von Symbolen und Elementen aus der Zeit der Diktatur veröffentlichen, "so dass sie endgültig aus unserem Land und von unseren Straßen entfernt werden können", sagte der sozialistische Regierungschef Pedro Sánchez am Mittwoch vor dem Parlament.

Textgröße ändern:

Sánchez machte keine genaueren Angaben zum Inhalt der Liste und ließ zudem offen, bis wann die Franco-Symbole aus dem öffentlichen Raum entfernt werden sollen.

Der ultrarechte General Francisco Franco war als Sieger aus dem spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 hervorgegangen, in dem hunderttausende Menschen getötet worden waren. Er regierte das Land fast 40 Jahre lang bis zu seinem Tod am 20. November 1975 mit harter Hand als Diktator. Erst danach gab es in Spanien einen langsamen Übergang zur Demokratie. Noch heute ist das Land tief gespalten über den Umgang mit der schmerzlichen Geschichte zu Bürgerkrieg und Franco-Diktatur, zwischen Linken und Rechten ist dies regelmäßig der Grund für heftige Spannungen.

Die Überreste von Francos jahrzehntelanger Herrschaft sind im öffentlichen Raum in Spanien noch immer präsent. Unter anderem zahlreiche Straßen, Plätze sowie Boulevards wurden nach dem Diktator oder Repräsentanten seines Machtapparats benannt, auch viele Monumente erinnern noch daran. Laut der 2022 ins Leben gerufenen Internetseite "Debería Desaparecer" (zu deutsch: Das muss verschwinden") gibt es in Spanien noch mehr als 6000 Symbole aus der Ära Francos.

Eines der bekanntesten Wahrzeichen aus der Zeit der Diktatur ist der 50 Meter hohe Siegesbogen (Arco de la Victoria) in Madrid, der in den 1950er-Jahren an einem vielbefahrenen Kreisverkehr gebaut worden war, um den Sieg von Francos Truppen gegen die republikanischen Einheiten im Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 zu feiern.

Nach Francos Tod vollzog Spanien einen Übergang zu Demokratie. Ein 1977 verabschiedetes weitreichendes Amnestiegesetz schützte aber sowohl ehemalige Mitglieder aus Francos Herrschaftszeit als auch Anti-Franco-Aktivisten vor Strafverfolgung. Viele Symbole aus der Zeit der Diktatur blieben unberührt. Bemühungen um eine Aufarbeitung der Vergangenheit haben in den vergangenen Jahren an Dynamik gewonnen.

Laut einer in diesem Monat veröffentlichten Umfrage des Instituts CIS betrachtet jeder Fünfte Befragte die Franco-Diktatur als "gut" oder "sehr gut". Eine Mehrheit von 65,5 Prozent bezeichnete sie hingegen als "schlecht" oder "sehr schlecht".

K.R.Jones--EWJ

Empfohlen

Sacharow-Preis geht an inhaftierte Journalisten in Belarus und Georgien

Der Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments geht in diesem Jahr an zwei in Belarus und Georgien inhaftierte Journalisten. Das Parlament werde die Auszeichnung an die Georgierin Msia Amaghlobeli und den polnisch-belarussischen Journalisten Andrzej Poczobut verleihen, teilte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Mittwoch in Straßburg mit. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

Zeitumstellung: Frauen klagen besonders häufig über gesundheitliche Probleme

Jeder Dritte und besonders Frauen empfinden laut einer Umfrage die Zeitumstellung als Belastung. Insgesamt 31 Prozent hatten dadurch schon einmal gesundheitliche oder psychische Probleme, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Während 39 Prozent der Frauen über Beschwerden klagen, betrifft dies bei Männern etwa 24 Prozent. Die Mehrheit der Befragten würde die Umstellung gern abschaffen.

Schauspielerin Eva Habermann ist Trauschein "nicht so wichtig"

Die Schauspielerin Eva Habermann plant vorerst offenbar keine Hochzeit. "Uns ist der Trauschein nicht so wichtig", sagte die 49-Jährige der Münchner Zeitschrift "Bunte" laut Mitteilung vom Mittwoch. Habermann ist mit ihrem Partner Alexander König demnach seit zehn Jahren zusammen. Die beiden sind seit einigen Jahren verlobt.

Britische Abgeordnete fordern offizielle Aberkennung der royalen Titel von Prinz Andrew

Wegen seiner früheren Verbindungen zu dem US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein wächst weiter der Druck auf den britischen Prinzen Andrew: Mehrere Abgeordnete forderten am Montag, dem 65-Jährigen seine royalen Titel offiziell zu entziehen. Die unabhängige Parlamentarierin Rachael Maskell reichte einen Gesetzesvorschlag ein, der es dem König oder dem Parlament erlauben würde, diesen Schritt zu gehen.

Textgröße ändern: