English Woman's Journal - Anwälte von Depp und Heard tauschen in Schlussplädoyers schwere Vorwürfe aus

Anwälte von Depp und Heard tauschen in Schlussplädoyers schwere Vorwürfe aus


Anwälte von Depp und Heard tauschen in Schlussplädoyers schwere Vorwürfe aus
Anwälte von Depp und Heard tauschen in Schlussplädoyers schwere Vorwürfe aus / Foto: Steve Helber - POOL/AFP

Im Verleumdungsprozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard sind am Freitag nach sechs Wochen die Schlussplädoyers gehalten worden. Depps und Heards Verteidiger beschuldigten die jeweilige Gegenseite vor dem Gericht in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia, der anderen Person schweren Schaden zugefügt zu haben. Anschließend nahm die Jury ihre Beratungen auf. Das Urteil dürfte frühestens in der kommenden Woche fallen.

Textgröße ändern:

Depps Anwältin Camille Vasquez erneuerte den Vorwurf, Heard habe dem Schauspieler mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet. Heards Anwältin Elaine Bredehoft entgegnete, die Verleumdungsklage Depps gegen ihre Mandantin und eine "globale Erniedrigungskampagne" hätten das Leben der Schauspielerin "vollständig zur Hölle" gemacht.

Heard hatte Depp, mit dem sie zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, 2016 der häuslichen Gewalt bezichtigt und vor Gericht ein Kontaktverbot gegen ihren damaligen Ehemann beantragt. 2018 bezeichnete die Schauspielerin sich dann in einem Beitrag für die "Washington Post" als Opfer häuslicher Gewalt.

Sie nannte ihren Ex-Mann dabei zwar nicht namentlich. Depps Anwälte argumentieren aber, der Zeitungsbeitrag sei eine klare Anspielung auf den Vorfall im Jahr 2016 gewesen und bezichtige den Schauspieler deswegen erneut der Gewalt.

Depp, der die Vorwürfe entschieden zurückweist, hat Heard deswegen auf 50 Millionen Dollar (rund 47 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Die unter anderem aus dem Superhelden-Film "Aquaman" bekannte Schauspielerin reagierte mit einer Gegenklage und verlangt 100 Millionen Dollar. Die 36-Jährige wirft Depp nicht nur vor, immer wieder gewalttätig geworden zu sein. Sie argumentiert auch, selbst Opfer von Verleumdung durch Depp und sein Umfeld geworden zu sein, was ihrer Filmkarriere massiv geschadet habe.

Heards Anwältin Bredehoft sagte in ihrem Schlussplädoyer am Freitag, Depps Klage habe ihrer Mandantin "das Leben zerstört". Heard bekomme Morddrohungen. Depp hingegen habe sich den Schaden an der eigenen Karriere selbst zugefügt. "Wir bitten Sie, diesen Mann endlich zur Verantwortung zu ziehen", sagte sie zur Jury. Depp habe "nie für irgendetwas in seinem Leben Verantwortung übernommen"

Depps Anwältin Vazquez sagte in ihrem Schlussplädoyer über Heard, diese habe "sein Leben ruiniert, indem sie der Welt fälschlicherweise gesagt hat, Opfer häuslicher Gewalt durch Herrn Depp geworden zu sein". In Wahrheit sei Heard in der Beziehung "die Misshandlerin" gewesen. Benjamin Chew, ein weiterer Anwalt des 58-jährigen "Fluch der Karibik"-Stars, sagte an die Jury gerichtet: "Wir flehen Sie an, ihm seinen Namen, seinen Ruf, seine Karriere zurückzugeben."

Der von einem großen Medieninteresse begleitete Prozess hatte am 11. April begonnen. Nach den Schlussplädoyers der Anwälte beider Seiten nahm die siebenköpfige Jury ihre Beratungen auf. Ihr Urteil dürften sie frühestens in der kommenden Woche fällen.

Depp und Heard hatten sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung "The Sun" verklagt, die ihn als "Ehefrauen-Schläger" bezeichnet hatte. In dem Prozess sagte Heard als Zeugin aus und beschuldigte Depp, sie unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen immer wieder angegriffen zu haben.

Der Schauspieler wies die Vorwürfe entschieden zurück und warf seiner Ex-Frau vor, der "aggressive Teil" in ihrer konfliktreichen Beziehung gewesen zu sein. In dem Prozess gegen die "Sun" unterlag er aber schließlich.

S.Smith--EWJ

Empfohlen

Aus für "Late Show": Trump begrüßt Rauswurf von Satiriker Colbert

Aus für einen der schärfsten Kritiker von US-Präsident Donald Trump: Die beliebte "Late Show" des US-Satirikers Stephen Colbert wird kommendes Jahr eingestellt. Trump äußerte sich am Freitag begeistert über den Rauswurf Colberts durch den Sender CBS. Die Opposition vermutet ein politisches Motiv: Colbert hatte der CBS-Mutter Paramount erst diese Woche eine "fette Bestechung" vorgeworfen, nachdem der Konzern in die Zahlung von 16 Millionen Dollar (13,7 Millionen Euro) an Trump eingewilligt hatte.

US-Sender CBS stellt Stephen Colberts "Late Show" ein

Die beliebte Late-Night-Sendung des US-Satirikers Stephen Colbert wird im kommenden Jahr eingestellt. Der Sender CBS werde die "Late Show" im Mai 2026 beenden, sagte der für seine Kritik an US-Präsident Donald Trump bekannte Komiker am Donnerstag in seiner Sendung. Die "Late Show" ist eine feste Größe im US-Fernsehen, im ersten Quartal war sie mit fast 2,4 Millionen Zuschauern die beliebteste Late-Night-Show in den USA. Von 1993 bis 2015 wurde sie von David Letterman moderiert, seitdem ist Colbert Gastgeber der "Late Show".

Snoop Dogg steigt als Miteigentümer bei Fußballklub in Wales ein

Seine Fußball-Leidenschaft ist allgemein bekannt, nun ist US-Rapper Snoop Dogg beim walisischen Klub Swansea City als Miteigentümer eingestiegen. "Die Geschichte des Vereins und der Region hat mich wirklich angesprochen. Dies ist eine stolze Stadt und ein stolzer Verein der Arbeiterklasse", erklärte der Musiker am Donnerstagabend zu seinem neuen Engagement. "Ein Außenseiter, der beißt - genau, wie ich."

Toni Kroos dirigiert bei Ordensverleihung Geburtstagsständchen für Opa Heinz

Der Fußballweltmeister Toni Kroos hat bei der Entgegennahme des Verdienstordens des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Volksstadion Greifswald ein Geburtstagsständchen für seinen Großvater dirigiert. "Er heißt Heinz", stimmte Kroos die mehreren hundert Zuschauer im Stadion am Freitag ein, für den 90 Jahre alt gewordenen Opa "Happy Birthday" zu singen. Wie Kroos berichtete, hatte die Familie bis drei Uhr morgens am Freitag den Geburtstag des Seniors gefeiert.

Textgröße ändern: