English Woman's Journal - Nach Robbensterben auf Rügen: Landesregierung plant Auflagen für Fischreusen

Nach Robbensterben auf Rügen: Landesregierung plant Auflagen für Fischreusen


Nach Robbensterben auf Rügen: Landesregierung plant Auflagen für Fischreusen
Nach Robbensterben auf Rügen: Landesregierung plant Auflagen für Fischreusen / Foto: Patrik Stollarz - AFP/Archiv

Nach dem Fund von 44 toten Kegelrobben an der Ostküste Rügens will das Land Mecklenburg-Vorpommern spezielle Auflagen für Reusen in allen seinen Küstengewässern erlassen. Damit solle ein Einschwimmen von Kegelrobben und Seehunden in die Fanggeräte verhindert werden, erklärte Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag in Schwerin. Er betonte zugleich, dass es weiter keine abschließenden Erkenntnisse zur Todesursache der Tiere gebe.

Textgröße ändern:

Seit Anfang Oktober wurde nach Angaben von Behörden und Umweltschützern an der östlichen Seite der Ostseeinsel Rügen eine ungewöhnliche Häufung von toten Kegelrobben festgestellt. Die insgesamt 44 Tiere befanden sich demnach in gutem Allgemeinzustand, Hinweise auf Krankheiten gibt es nicht.

Schon seit Wochen laufen Untersuchungen, die Polizei ermittelt. Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen forschten "nach wie vor intensiv in alle Richtungen", erklärte Backhaus am Donnerstag in Schwerin. Er wolle "ausdrücklich betonen", dass bisher "kein kausaler Zusammenhang" zwischen den toten Robben und "fischereilichen Aktivitäten" hergestellt worden sei.

Umweltschützer und Experten äußerten den Verdacht, dass die Tiere sich in einer Fischreuse verfangen haben und darin ertrunken sein könnten. In Verdacht geriet insbesondere eine bestimmte Reuse bei Thiessow. Nach früheren Angaben des Landesumweltministeriums wurde diese im Zuge der Ermittlungen ergebnislos untersucht, wobei auch Unterwasserkameras zum Einsatz kamen. Medienberichten zufolge wurde das genehmigte Fanggerät inzwischen entfernt. Seither gab es demnach keine toten Robben mehr.

Backhaus zufolge sollen unabhängig vom den genauen Zusammenhängen auf Rügen nun Auflagen für Reusen in allen Küstengewässern erlassen werden. Vorbild ist demnach eine Regelung, die bereits im Greifswalder Bodden wegen der dort besonders dichten Robbenpopulation gilt. Reusen müssen demnach mit einer Schutzvorrichtung ausgestattet werden, die das Einschwimmen von Robben verhindert. Die Küstenfischer würden an den erforderlichen Entscheidungen beteiligt, sicherte der Umweltminister zu.

"Dem Land ist sehr daran gelegen, alles zu tun, um derartige Ereignisse künftig zu vermeiden", erklärte Backhaus weiter. Er lasse deshalb prüfen, welche Möglichkeiten es gebe, um Fischern zu helfen, das unerwünschte Einschwimmen von Robben in Fanggeräte zu vermeiden. Dabei müsse aber die "Funktionstüchtigkeit der modifizierten Reusen" gewährleistet bleiben.

Als "äußerst besorgniserregend" bezeichnete der Direktor des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund, Burkard Baschek, das Robbensterben auf Rügen bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Backhaus. Ihr Tod in einem kurzen Zeitraum in einem begrenzten Gebiet sei "nachweislich unnatürlich". Experten des Meeresmuseums sind an den Untersuchungen zum Tod der Tiere beteiligt, sie erforschen die Robbenbestände seit langer Zeit.

Die fischfressenden Kegelrobben sind die größten heimischen Raubtiere und streng geschützt. Die bis zu 300 Kilogramm schweren Tiere wurden durch Umweltzerstörung und intensive Jagd fast ausgerottet, in den vergangenen Jahrzehnten stieg ihre Zahl aufgrund von Schutzmaßnahmen wieder. Laut Umweltministerium in Schwerin leben in der Ostsee wieder rund 55.000 Kegelrobben.

St.Ch.Russell--EWJ

Empfohlen

Macron vor Beginn von UN-Ozeankonferenz zum Staatsbesuch in Monaco

Zwei Tage vor dem Beginn der UN-Ozeankonferenz in Nizza ist der französische Präsident Emmanuel Macron am Samstag zu einem Staatsbesuch im Fürstentum Monaco eingetroffen. Macron und seine Ehefrau Brigitte wurden am Nachmittag von Fürst Albert II, Prinzessin Charlene und den beiden zehnjährigen Kindern des Paares, Jacques und Gabriella, im Ehrenhof des Fürstenpalastes begrüßt.

Zwei Exemplare einer vom Aussterben bedrohter Schildkröten-Art auf Korsika geschlüpft

Auf Korsika sind zwei Exemplare einer vom Aussterben bedrohten Schildkröten-Art aus der Himalaya-Region geschlüpft. Die beiden Jungen der Art Melanochelys tricarinata wurden im Schildkröten-Schutzzentrum A Cupulatta in Vero im Zentrum der französischen Ferieninsel gezüchtet, wie der Direktor der Einrichtung, Pierre Moisson, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Abschiedskonzert von Ozzy Osbourne: Black-Sabath-Auftritt wird online übertragen

Fans der legendären Heavy-Metal-Band Black Sabbath können das Abschiedskonzert von Frontmann Ozzy Osbourne Anfang Juli auch online verfolgen. Wer keine Karten für den Auftritt in Birmingham ergattert habe, können "die größte Heavy-Metal-Show aller Zeiten" als Stream miterleben, teilte die Band am Freitag mit. Für umgerechnet rund 30 Euro kommen Fans in den Genuss des Streams, der jedoch erst zwei Stunden nach Konzertbeginn starten wird.

Medien: David Beckham wird von Charles III. zum Ritter geschlagen

Englands Fußballstar David Beckham soll Medienberichten zufolge zum Ritter geschlagen werden. König Charles III. wolle den 50-Jährigen damit sowohl für seine Fußballkarriere als auch für sein karitatives Engagement ehren, berichtete am Freitag unter anderem die Zeitung "The Sun". Beckham bekomme damit den Titel "Sir", und seine Frau Victoria - ehemaliges Mitglied der Popgruppe Spice Girls und erfolgreiche Mode-Unternehmerin - werde zu Lady Beckham.

Textgröße ändern: