English Woman's Journal - EU-Kommission will bei neuer Abgasnorm Euro 7 E-Autos miteinbeziehen

EU-Kommission will bei neuer Abgasnorm Euro 7 E-Autos miteinbeziehen


EU-Kommission will bei neuer Abgasnorm Euro 7 E-Autos miteinbeziehen
EU-Kommission will bei neuer Abgasnorm Euro 7 E-Autos miteinbeziehen / Foto: Daniel LEAL-OLIVAS - AFP

Autos verpesten in europäischen Städten nach wie vor zu sehr die Luft - mit neuen Abgas-Grenzwerten will die Europäische Kommission Abhilfe schaffen. Mit der Einführung der Abgasnorm Euro 7 soll es erstmals nicht nur Grenzwerte für Auspuffabgase geben, sondern auch für Emissionen von Bremsen und Reifen. Denn bei den immer beliebter werdenden Elektroautos kommen zwar keine Abgase aus dem Auspuff, aber sie stoßen anderweitig Emissionen aus. Kritik an der neuen Norm kam von Umweltverbänden und aus der Automobilbranche.

Textgröße ändern:

Die neue Abgasnorm Euro 7 soll für in der EU verkaufte Autos, Vans sowie Lkw und Busse gelten. Für Diskussionen sorgt, dass die Abgas-Grenzwerte für Autos und Vans nach Vorstellungen der Kommission nur teilweise niedriger ausfallen als bei der seit 2015 geltenden Abgasnorm 6.

Für Stickoxid soll für Benziner demnach weiterhin ein maximaler Ausstoß von 60 Milligramm pro Kilometer erlaubt sein, bei Fahrzeugen mit Dieselmotor soll der Grenzwert von 80 auf 60 Milligramm sinken. Für Lkws und Busse sollen die Grenzwerte stärker gesenkt werden.

Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, bezeichnete die Kommissionspläne "sieben Jahre nach der Aufdeckung von Dieselgate" als "Kniefall vor den Dieselkonzernen". Kritik kam auch vom Deutschland-Chef des Autobauers Ford, Martin Sander. Die Vorschläge zu den Euro-7-Abgaswerten für Autos mit Verbrenner hätten "das Potenzial, den großen Fortschritt, den Europa bei der Umstellung auf Elektromobilität gemacht hat, zu untergraben", erklärte er.

Doch auch E-Autos tragen zu Luftverschmutzung bei, weshalb es mit Euro 7 künftig zusätzliche Emissions-Grenzwerte für Reifenabrieb und Bremspartikel geben soll. Bremsen und Reifen seien "auf dem Weg, die Hauptquellen von Partikelemissionen von Fahrzeugen zu werden", erklärte die Kommission. Reifen seien zudem die größte Quelle für eine ungewollte Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt.

Die Abgasgrenzwerte der Autos sollen in einer ausgeweiteten Form von Tests gemessen werden. Künftig sollen mehr Parameter wie Kälte oder kurze Strecken, wie Pendler sie etwa fahren, beim Messen der Grenzwerte berücksichtigt werden. Der Präsident des europäischen Autoherstellerverbands Acea, BMW-Chef Oliver Zipse, kritisierte, der Kommissionsvorschlag "fokussiert auf extremen Fahrbedingungen, die kaum eine Relevanz im realen Leben haben."

Brüssel legte auch Vorschläge zur Mindest-Lebensdauer von Batterien von E-Autos vor. Nach fünf Jahren Nutzung oder 100.000 gefahrenen Kilometern soll die Batterie demnach noch eine Kapazität von mindestens 80 Prozent aufweisen.

Die umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Judith Skudelny, begrüßte die Vorschläge als "einen weiteren Schritt in Richtung Luftreinhaltung in Europa". Die Europäische Kommission geht davon aus, dass in der EU "jedes Jahr 70.000 Menschen frühzeitig aufgrund der Verschmutzung durch Straßenverkehr sterben", sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Donnerstag bei der Vorstellung der neuen Abgasnorm.

Die neuen Regeln sollen für Autos und Vans ab Juli 2025 gelten und ab Juli 2027 für Lkw und Busse. Das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten befassen sich nun mit den Vorschlägen.

Die Einteilung in Schadstoffklassen wurde eingeführt, um Autoabgase schrittweise zu reduzieren. Reguliert werden etwa der Ausstoß von Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden sowie Feinstaub. Die Regulierung begann 1992 mit Euro 1, seit 2015 gilt Euro 6. Autofahrer können die Schadstoffklasse ihres Wagens dem Fahrzeugschein entnehmen.

T.Wright--EWJ

Empfohlen

Kommission: EU will Verbrenner-Aus ab 2035 "schnellstmöglich" überprüfen

Die Europäische Union will nach Angaben aus der Kommission das Verbot von Verbrennermotoren bei Neuwagen ab 2035 früher als bisher geplant überprüfen. "Die gesetzlich vorgesehene Überprüfung wird so bald wie möglich durchgeführt", teilte ein Sprecher von Industriekommissar Stéphane Séjourné am Freitag nach einem Treffen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Vertretern der Autoindustrie in Brüssel mit. Bisher war eine Überprüfung im kommenden Jahr vorgesehen.

Bundestag berät Nutzung von Infrastruktur-Sondervermögen für Länder und Kommunen

Der Bundestag berät in seiner Plenarsitzung am Freitag (ab 09.00 Uhr) über die Nutzung des Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaneutralität für den Bereich der Länder und Kommunen. Erstmals debattiert wird dabei ein Gesetz zur Umsetzung der nach der Bundestagswahl noch vom alten Parlament beschlossenen Grundgesetzänderungen. In einem weiteren Gesetzentwurf von Union und SPD geht es um die Einführung von Online-Verfahren in der Zivilgerichtsbarkeit.

Nabu: Kreuzfahrtbranche nur zögerlich bei E-Fuels - und "festgefahren im Schweröl"

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat weitere Anstrengungen der Kreuzfahrtbranche im Kampf gegen Umweltzerstörung und Klimaerwärmung angemahnt. "Während die Zahl der Kreuzfahrtgäste weiter wächst, belasten die Schiffe Klima und Umwelt nach wie vor erheblich", erklärte der Nabu am Donnerstag anlässlich der Vorstellung seines aktuellen Kreuzfahrtrankings. Zwar gab es demnach zuletzt auch Fortschritte - der nur zögerliche Umstieg auf E-Fuels und die verbreitete Nutzung von Schweröl blieben aber ein Problem.

Präzise, robuste Lösungen für die Vermessung: Panasonic TOUGHBOOK auf der INTERGEO 2025

Auf der diesjährigen INTERGEO (7.-9. Oktober, Frankfurt am Main) zeigt Panasonic gemeinsam mit PWA Electronic GmbH in Halle 12.1, Stand 1F069 seine neuesten robusten TOUGHBOOK Endgeräte sowie eigens entwickelte Sonderlösungen.

Textgröße ändern: