English Woman's Journal - WWF erwartet auf UN-Klimakonferenz Bekenntnis zu Abkehr von fossilen Energien

WWF erwartet auf UN-Klimakonferenz Bekenntnis zu Abkehr von fossilen Energien


WWF erwartet auf UN-Klimakonferenz Bekenntnis zu Abkehr von fossilen Energien
WWF erwartet auf UN-Klimakonferenz Bekenntnis zu Abkehr von fossilen Energien / Foto: Ina FASSBENDER - AFP

Die Umweltorganisation WWF fordert von den Teilnehmern der der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich ein klares Bekenntnis zur Abkehr von fossilen Energien - auch von Deutschland und der EU. Der geschäftsführende Vorstand von WWF Deutschland, Christoph Heinrich, verwies auf entsprechende Beschlüsse der Konferenz in Glasgow. "Daran muss festgehalten werden", sagte Heinrich der Nachrichtenagentur AFP, auch in der derzeitigen Energiekrise.

Textgröße ändern:

Heinrich hob hervor, dass es wegen dieser Krise derzeit "einen Run auf fossile Energie" gebe, auch in Deutschland. "Hier muss die Konferenz ein deutliches Zeichen dagegen setzen", forderte der WWF-Vorstand. "Es darf keine Renaissance der fossilen Energien geben."

Auch von deutscher Seite seien hier zuletzt mit den "Einkaufstouren für Gas" teilweise "falsche Signale" erzeugt worden und ein Bild, das die Regierung wieder "zurechtrücken" müsse. "Es muss ein deutliches Bekenntnis zur Energiewende von Deutschland und der EU geben, dann auch auf der ganzen Welt", verlangte Heinrich. "Das Signal muss Energiewende und Energieeffizienz lauten."

Allerdings sieht der WWF-Vorstand die Bundesregierung insgesamt schon weiterhin auf dem Kurs in Richtung Energiewende und Ökostrom-Ausbau. Zwar gebe es auch in Deutschland einige Stimmen, "die das zurückdrehen wollen", zumindest bei Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sehe er jedoch keine Tendenzen, "dass er jetzt die Türen öffnen wird für fossile Energien".

Anders sei dies in einigen anderen EU-Staaten wie Polen, wo die aktuelle Krise für eine Rückkehr zur heimischen Kohle missbraucht werde. Und auch in Deutschland bestehe etwa die Gefahr, dass das Land bei neuen Vereinbarungen über Gaslieferungen "in langfristige Verträge gebunden" werde und deswegen den fossilen Energieträger länger nutze als notwendig.

Zurückhaltend äußerte sich Heinrich zudem zu den neuen Flüssiggasterminals, von denen die ersten zum Jahresende in Betrieb gehen sollen: "Wir müssen auch gucken bei den LNG-Terminals, dass diese entweder nur kurzlebig sind oder dann auch wasserstofftauglich sein müssen."

"Deutschland muss eine starke Stimme in der Welt bleiben für erneuerbare Energien und die Energiewende", forderte Heinrich mit Blick auf die internationalen Klimaberatungen in Scharm el-Scheich, die am 6. November beginnen. "Das war einmal das Markenzeichen dieses Landes", gab er zu bedenken.

L.MacDonald--EWJ

Empfohlen

Brasilien: Brände treiben Zerstörung des Amazonas-Regenwalds voran

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes ist nach jüngsten Daten wieder angestiegen. Die Entwaldungsrate sei dort zwischen August 2024 und Mai 2025 um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) am Freitag mit. Mitverantwortlich dafür sei die Zunahme von Bränden im vergangenen Jahr.

Wegen Legionellen: Wasser-Shows bei Expo in Osaka ausgesetzt

Wegen zu hoher Bakterien-Werte im Wasser sind die täglichen Wasser-Shows bei der Weltausstellung in Japan vorerst ausgesetzt worden. Zudem dürfe ein flacher Pool nicht mehr von Kindern zum Spielen genutzt werden, teilten die Veranstalter in Osaka mit. In dem Wasser seien zu hohe Legionellen-Werte gemessen worden.

Autoindustrie fordert erneut Abkehr vom Verbrenner-Aus

Die deutsche Autoindustrie hat erneut eine Abkehr vom Verbrenner-Aus in der Europäischen Union gefordert. Die Autobauer verlangen unter anderem, nach dem Stichtag 2035 weiter neue Plug-in-Hybride zuzulassen, wie aus einem Zehn-Punkte-Plan des Verbands der Automobilindustrie (VDA) vom Freitag hervorgeht. Das EU-Ziel für ein Ende der Neuzulassungen für Verbrenner-Pkw sei "so nicht zu erfüllen", heißt es darin.

Studie: Akzeptanz für internationale CO2-Abgabe für Klimaschutz größer als vermutet

Eine internationale CO2-Abgabe zur Bekämpfung des Klimawandels scheint auf der politischen Agenda nach hinten gerückt zu sein, laut einer Studie gibt es weltweit aber breiten Rückhalt dafür. Es gebe starke und ernsthafte Unterstützung für internationale CO2-Bepreisung, die Pro-Kopf-Rückverteilung der Einnahmen und damit Umverteilung hin zu ärmeren Ländern, erläuterte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Donnerstag das Ergebnis einer von ihm mitverfassten Studie im Fachblatt "Nature Human Behaviour".

Textgröße ändern: