English Woman's Journal - Umweltaktivisten kritisieren Entscheidung zum Abbaggern von Lützerath

Umweltaktivisten kritisieren Entscheidung zum Abbaggern von Lützerath


Umweltaktivisten kritisieren Entscheidung zum Abbaggern von Lützerath
Umweltaktivisten kritisieren Entscheidung zum Abbaggern von Lützerath / Foto: Bernd Lauter - AFP/Archiv

Umweltaktivisten haben den Grünen vorgeworfen, für die Einigung auf einen Kohleausstieg 2030 mit dem Energiekonzern RWE den Ort Lützerath in Nordrhein-Westfalen zu "opfern". Es sei zwar zu begrüßen, dass "es endlich einen konkreteren Plan gibt, wie der Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleenergie vorgezogen werden kann", erklärte der BUND am Dienstag. Denn solange noch Kohle verbrannt werde, "können wir unsere Klimaziele nicht einhalten".

Textgröße ändern:

Es sei jedoch "eine Katastrophe", dass es dabei nicht gelingen soll, alle vom Kohleabbau bedrohten Siedlungen zu retten, kritisierte der BUND. "Lützerath muss erhalten bleiben und das ist auch möglich", betonte die Organisation. Sie verwies dazu auf Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wonach die Energieversorgung in der Krise auch ohne die Kohle unter Lützerath möglich sei.

Die Bewegung Fridays for Future kritisierte die Entscheidung zu Lützerath ebenfalls "auf das Schärfste". Zwar sei es nach jahrelangem Protest ein "klarer Erfolg der Klimabewegung, dass RWE sich zum Kohleausstieg 2030 bekennt". Das grüne Wirtschaftsministerium habe allerdings "hinter verschlossenen Türen" einen "dreckigen Deal" mit dem Konzern verhandelt. Die Bewegung rief zu weiteren Protesten auf.

RWE einigte sich mit den Wirtschaftsministerien im Bund sowie in Nordrhein-Westfalen auf ein Ende der Braunkohleverstromung bis 2030 statt wie vorher 2038. Nach Angaben beider Seiten wird jedoch die Kohle unter der Siedlung Lützerath im Vorfeld des Tagebaus Garzweiler "benötigt, um die Braunkohlenflotte in der Energiekrise mit hoher Auslastung zu betreiben".

Gegen den Kohleabbau und den Abriss des Dorfs gibt es erheblichen Widerstand von Aktivisten aus Deutschland und Europa. RWE wollte den Ort ursprünglich bis September vergangenen Jahres abreißen, die Umsiedlung der Bewohner hatte bereits im Jahr 2006 begonnen. Nachdem zahlreiche Klagen scheiterten, verkaufte im Frühling auch der letzte Bewohner seinen Bauernhof an den Energiekonzern.

Kritik kam auch von der Grünen Jugend. Der Fall des Dorfes Lützerath sei "die falsche Entscheidung", sie zerstöre nicht nur den sozialen Frieden in der Region, sondern sei auch "klimapolitisch fatal", kritisierte die Jugendorganisation der Grünen. Die Regierung drohe, ihre Klimaziele aus den Augen zu verlieren. Den Protesten in Lützerath will sich die Grüne Jugend anschließen.

Linken-Chefin Janine Wissler sagte in Berlin mit Verweis auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und NRW-Landeswirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), es sei ein "Armutszeugnis", dass zwei grün geführte Ministerien das so entschieden. Die Linke stehen "an der Seite von Klimaaktivisten, nicht bei den Energiekonzernen." Es sei "grotesk", für die Braunkohleförderung ein Dorf abzubaggern.

L.McKay--EWJ

Empfohlen

Kommission: EU will Verbrenner-Aus ab 2035 "schnellstmöglich" überprüfen

Die Europäische Union will nach Angaben aus der Kommission das Verbot von Verbrennermotoren bei Neuwagen ab 2035 früher als bisher geplant überprüfen. "Die gesetzlich vorgesehene Überprüfung wird so bald wie möglich durchgeführt", teilte ein Sprecher von Industriekommissar Stéphane Séjourné am Freitag nach einem Treffen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Vertretern der Autoindustrie in Brüssel mit. Bisher war eine Überprüfung im kommenden Jahr vorgesehen.

Bundestag berät Nutzung von Infrastruktur-Sondervermögen für Länder und Kommunen

Der Bundestag berät in seiner Plenarsitzung am Freitag (ab 09.00 Uhr) über die Nutzung des Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaneutralität für den Bereich der Länder und Kommunen. Erstmals debattiert wird dabei ein Gesetz zur Umsetzung der nach der Bundestagswahl noch vom alten Parlament beschlossenen Grundgesetzänderungen. In einem weiteren Gesetzentwurf von Union und SPD geht es um die Einführung von Online-Verfahren in der Zivilgerichtsbarkeit.

Nabu: Kreuzfahrtbranche nur zögerlich bei E-Fuels - und "festgefahren im Schweröl"

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat weitere Anstrengungen der Kreuzfahrtbranche im Kampf gegen Umweltzerstörung und Klimaerwärmung angemahnt. "Während die Zahl der Kreuzfahrtgäste weiter wächst, belasten die Schiffe Klima und Umwelt nach wie vor erheblich", erklärte der Nabu am Donnerstag anlässlich der Vorstellung seines aktuellen Kreuzfahrtrankings. Zwar gab es demnach zuletzt auch Fortschritte - der nur zögerliche Umstieg auf E-Fuels und die verbreitete Nutzung von Schweröl blieben aber ein Problem.

Präzise, robuste Lösungen für die Vermessung: Panasonic TOUGHBOOK auf der INTERGEO 2025

Auf der diesjährigen INTERGEO (7.-9. Oktober, Frankfurt am Main) zeigt Panasonic gemeinsam mit PWA Electronic GmbH in Halle 12.1, Stand 1F069 seine neuesten robusten TOUGHBOOK Endgeräte sowie eigens entwickelte Sonderlösungen.

Textgröße ändern: