English Woman's Journal - Umsetzungsfrist für Tierhaltungskennzeichnung wird verlängert

Umsetzungsfrist für Tierhaltungskennzeichnung wird verlängert


Umsetzungsfrist für Tierhaltungskennzeichnung wird verlängert
Umsetzungsfrist für Tierhaltungskennzeichnung wird verlängert / Foto: INA FASSBENDER - AFP/Archiv

Der Bundesrat hat die Verlängerung der Umsetzungsfrist für die Kennzeichnungspflicht für die Tierhaltung bei bestimmten Lebensmitteln am Freitag gebilligt. Die im Gesetz vorgesehene Übergangsfrist soll damit statt Anfang August erst Anfang März 2026 auslaufen. Allerdings verlangte die Mehrheit der Länder in einer Entschließung zudem eine Überarbeitung der Vorschriften.

Textgröße ändern:

Die Verlängerung der Umsetzungsfrist könne nur ein erster Schritt sein, hieß es darin. Das Gesetz weise "in der derzeitigen Fassung gravierende Schwachstellen und Lücken auf" und sehe "kein ganzheitliches Konzept zum Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland vor". Zudem entstehe für betroffene Betriebe ein unverhältnismäßig großer Bürokratieaufwand.

Weitergehende Forderungen, das Gesetz insgesamt aufzuheben, erhielten jedoch keine Mehrheit. Dafür hatte in der Debatte besonders Baden-Württembergs Minister für Ernährung und ländlichen Raum, Peter Hauk (CDU) geworben.

Das 2023 in Kraft getretene Gesetz regelt die Kennzeichnung von frischem, unverarbeiteten Schweinefleisch aus Deutschland. Vorgesehen sind fünf Kategorien für die Schweinehaltung, von der klassischen Masttierhaltung bis zur Bio-Haltung. Ziel ist die Verbesserung der Bedingungen in der Tierhaltung.

"Eine Aufhebung wäre das absolut falsche Signal", sagte in der Debatte die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne). Die Tierwohlkennzeichnung dürfe nicht weiter hinausgezögert werden, das Gesetz biete Verlässlichkeit und Transparenz sowie eine wichtige Entscheidungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher. Es werde auch von Bauernverband und Einzelhandel befürwortet. Zu Korrekturen im Detail erklärte sich aber auch Staudte bereit, besonders hinsichtlich der Kennzeichnung auch ausländischer Waren.

Für ein Festhalten an der geplanten Kennzeichnung warb auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Breher (CDU). "Wir müssen den Landwirten die Möglichkeit geben, ihre Leistungen sichtbar zu machen", argumentierte sie im Bundesrat. Sie verwies jedoch zugleich auf Pläne der Bundesregierung, Änderungen an den Vorschriften bis zum Beginn der Umsetzung vorzunehmen. Bis dahin hätten Betriebe die Möglichkeit, "freiwillig jetzt schon die eigenen Produkte zu kennzeichnen"

Kritik an den Widerständen aus einigen Ländern übte der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Dessen Vorsitzende Tina Andres sprach von einem "Angriff aufs Tierwohl". Damit beugten sich die Länder offensichtlich "dem Widerstand der Fleischindustrie". Für Bäuerinnen und Bauern, die ihre Tiere freiwillig artgerecht halten, werde es jedoch immer schwieriger, diese hohen Standards zu halten, "wenn die Politik nicht den gesamten Sektor vorantreibt im Sinne des Tierwohls und des Verbraucherschutzes", warnte sie weiter.

K.McMillan--EWJ

Empfohlen

Jagdverband: Rebhuhnbestand in Deutschland leicht gestiegen

Der Rebhuhnbestand in Deutschland hat sich dem Deutschen Jagdverband (DJV) zufolge leicht erholt. Bei einer Erhebung im Frühjahr 2023 seien durchschnittlich 0,37 Rebhuhnpaare pro Quadratkilometer Offenland registriert worden, teilte der DJV am Montag in Berlin mit. Das sei etwa ein Drittel mehr als 2019. Der Bestand sei aber immer noch auf niedrigem Niveau.

Smog in Neu Delhi: Luftverschmutzung 16 Mal höher als von WHO empfohlen

Eingehüllt in dichten, giftigen Smog: Die Luftverschmutzung in Indiens Hauptstadt Neu Delhi ist am Montag 16 Mal höher gewesen als es der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Grenzwert vorsieht. In Teilen der Metropole lag die PM2,5-Feinstaubbelastung bei 248 Mikrogramm pro Kubikmeter, wie das Luftanalyse-Unternehmen IQAir mitteilte. Die indische Regierungskommission für Luftqualitätsmanagement warnte, dass sich die Luftqualität in den kommenden Tagen noch weiter verschlechtern werde.

Gefahr für die Ärmsten: 900 Millionen Menschen laut UNO von Klima-Schocks bedroht

Knapp 80 Prozent der Ärmsten der Welt und damit fast 900 Millionen Menschen sind nach UN-Angaben den zunehmenden katastrophalen Folgen des Klimawandels direkt ausgeliefert. "Niemand ist immun gegen die zunehmend häufigen und stärkeren Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren, Überflutungen, Hitzewellen und Luftverschmutzung, aber es sind die Ärmsten unter uns, die die härtesten Auswirkungen zu spüren bekommen", sagte der amtierende Leiter des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), Haoliang Xu, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Trump attackiert geplantes Klimaschutz-Abkommen in der Schifffahrt

US-Präsident Donald Trump hat die Abstimmung über das geplante Klimaschutz-Abkommen in der Schifffahrt scharf kritisiert. "Ich bin empört, dass die Internationale Seeschifffahrtsorganisation diese Woche in London über eine globale CO2-Steuer abstimmt", schrieb Trump am Donnerstag in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. "Die Vereinigten Staaten werden diese globale grüne neue Betrugssteuer auf die Schifffahrt NICHT hinnehmen."

Textgröße ändern: