English Woman's Journal - Macron stellt baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens in Aussicht

Macron stellt baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens in Aussicht


Macron stellt baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens in Aussicht
Macron stellt baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens in Aussicht / Foto: Ludovic MARIN - AFP

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz die baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens ins Aussicht gestellt. "Das Abkommen wird umgesetzt werden, das ist geschafft", sagte Macron am Montag in Nizza. Etwa 15 weitere Länder hätten sich kurz vor Beginn der Konferenz verpflichtet, das Abkommen zu ratifizieren. Damit werde die Schwelle von 60 Ländern erreicht, so dass die Vereinbarung in Kraft treten könne.

Textgröße ändern:

Das Abkommen ermöglicht es, Schutzgebiete in internationalen Gewässern auszuweisen, die bislang ein weitgehend rechtsfreier Raum waren. Dies ist eines der Themen, die auf der bis Freitag dauernden UN-Ozeankonferenz in Nizza debattiert werden.

Zur Eröffnung am Montag wurden 56 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter ihnen der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der chinesische Vizepräsident Han Zheng und UN-Generalsekretär António Guterres. Die USA entsandten nach langem Zögern den Chef der Umwelt-Taskforce im Weißen Haus, Edward Russo.

Macron teilte in seiner Eröffnungsrede Seitenhiebe an die USA aus. "Der Meeresgrund steht nicht zum Verkauf, genau so wenig wie Grönland zu haben ist", sagte Macron mit Blick auf Bestrebungen von US-Präsident Donald Trump, Tiefseebergbau voranzutreiben und die größte Insel der Welt zu annektieren.

Auf der Konferenz soll hingegen die Koalition der 31 Staaten, die eine vorsorgliche Pause beim Tiefseebergbau unterstützen, weiter ausgebaut werden. Auch Deutschland unterstützt dies. Wissenschaftler befürchten, dass der Abbau sogenannter Manganknollen unberührte Unterwasser-Ökosysteme dauerhaft zerstören werde.

"Die Ozeane sind die blaue Lunge des Planeten. Sie erzeugen Sauerstoff, versorgen uns Menschen mit Nahrung und sind das größte zusammenhängende Ökosystem der Welt", betonte Umweltminister Carsten Schneider (SPD). Die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Meere sei unverzichtbar, betonte er.

Schneider leitet die deutsche Delegation in Nizza, die dort mehrere Selbstverpflichtungen vorlegen will. Dazu zählt etwa die Bergung von Altmunition aus den Weltkriegen in der Nord- und Ostsee. Zudem sollen Partnerländer, darunter Brasilien, Indonesien und der Senegal, dabei unterstützt werden, Schutzgebiete auf der Hohen See auszuweisen.

Auf der UN-Konferenz in Nizza geht es außerdem darum, die im August anstehende Verhandlungsrunde für ein Plastikabkommen vorzubereiten. "Was wir Menschen den Meeren zurückgeben, ist viel zu oft nur unser Plastikmüll. Das muss sich ändern", betonte Schneider. Es sei gut, dass der Ozean mit der UN-Konferenz "endlich die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient", fügte er hinzu.

Schneider hatte am Sonntag auf dem neuen Forschungsschiff "Malizia Explorer" des Extremseglers Boris Herrmann an der Schiffsparade zum Auftakt des Ozeans-Gipfels teilgenommen.

L.Paterson--EWJ

Empfohlen

Umweltminister Schneider ruft vor UN-Konferenz zu verstärktem Meeressschutz auf

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hat zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz in Nizza zu einer engeren internationalen Zusammenarbeit zum Meeresschutz aufgerufen. "Die Ozeane sind die blaue Lunge des Planeten. Sie erzeugen Sauerstoff, versorgen uns Menschen mit Nahrung und sind das größte zusammenhängende Ökosystem der Welt", betonte Schneider in einer Mitteilung des Umweltministeriums am Montag. Die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Meere sei unverzichtbar, betonte er.

UN-Ozeankonferenz in Nizza berät über besseren Schutz der Weltmeere

Vertreter von etwa 130 Staaten kommen von Montag an zur dritten UN-Ozeankonferenz im südfranzösischen Nizza zusammen. Aus Deutschland reisen Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) und Experten aus mehreren anderen Ministerien an. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte als Gastgeber am Vorabend bereits zahlreiche Staats- und Regierungschef zu einem Eröffnungsdinner empfangen.

Macron ruft vor UN-Ozeankonferenz in Nizza zu internationalem Einsatz auf

Einen Tag vor Beginn der UN-Ozeankonferenz in Nizza hat der französische Präsident Emmanuel Macron zum internationalen Einsatz für den Meeresschutz aufgerufen. "Wir sind verpflichtet, uns zu mobilisieren, denn die Erkenntnisse der Wissenschaft sind eindeutig", sagte Macron am Sonntag zum Abschluss eines Forums über die sogenannte Blaue Wirtschaft, die die wirtschaftliche Nutzung der Ozeane mit deren verstärktem Schutz vereinbaren will.

200 Küstenorte schließen Bündnis zur Bewältigung klimabedingter Gefahren

Kurz vor der UN-Ozeankonferenz im südfranzösischen Nizza haben rund 200 Küstenorte unter Führung der Vereinten Nationen ein Bündnis geschlossen, um gemeinsam besser mit den Gefahren des fortschreitenden Klimawandels fertig zu werden. Durch die Erderwärmung steigt der Meeresspiegel. Wie das neue Bündnis am Samstag erklärte, werden daher bis 2050 voraussichtlich mehr als eine Milliarde Menschen in Gebieten leben, die weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegel liegen und dadurch besonders anfällig für Überflutungen und Stürme sind.

Textgröße ändern: