English Woman's Journal - Scholz: "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken"

Scholz: "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken"


Scholz: "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken"
Scholz: "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken" / Foto: RALF HIRSCHBERGER - AFP

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat gerade mit Blick auf die angespannte sicherheitspolitische Lage vor einem Nachlassen bei oder gar einer Abkehr vom Klimaschutz gewarnt. "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken", sagte Scholz am Mittwoch in seiner Rede vor dem Petersberger Klimadialog in Berlin. "Die Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels ist und bleibt auch eines der wichtigsten sicherheitspolitischen Themen überhaupt", mahnte er.

Textgröße ändern:

Die Abkehr der USA vom Klimaschutzabkommen von Paris kritisierte Scholz als einen Irrweg. "Durch Bestreiten und Ignorieren der Fakten verschwinden weder die Folgen des Klimawandels, noch die Verantwortung der USA als historisch größter Emittent von Treibhausgasen", sagte der geschäftsführende Bundeskanzler.

"Was durch plötzliche Vollbremsungen beim Umwelt- und Klimaschutz allerdings tatsächlich verschwindet, sind wirtschaftliche Chancen", warnte er zudem. Zudem bedeute weniger Klimaschutz auch mehr politische Instabilität, Flucht und Ressourcenkonflikte weltweit. "Wir gewinnen den Kampf um eine friedliche Welt nur dann, wenn wir den Klimawandel begrenzen", sagte der Kanzler.

Mit Blick auf Deutschland betonte Scholz in den vergangenen Jahren erreichte Erfolge. "Deutschland ist zum ersten Mal auf Kurs, seine Klimaziele einzuhalten. Aus heutiger Sicht werden wir das Ziel erreichen, unseren CO2-Ausstoß bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu senken", sagte der Kanzler. Er verwies auf Erfolge beim Ausbau erneuerbarer Energien, aber auch dabei, Gebäude, Verkehr und Unternehmen "auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft weiter voranzubringen".

Für ihn sei klar, dass es hier kein Zurück gebe, sagte Scholz, "nicht bei der Energieerzeugung, nicht bei der Mobilität und auch nicht in der Industrie". Auch global seien erneuerbare Energien auf dem Vormarsch, im sogenannten Klimaclub versuchten inzwischen 45 Staaten die weltweite Dekarbonisierung voranzubringen und so "Wachstum und Klimaschutz miteinander zu verbinden".

Auch bei der Klimafinanzierung für Länder des globalen Südens "steht Deutschland zu seiner Verantwortung", versicherte der Kanzler. Allerdings müssten alle dies "noch stärker als eine gemeinsame, globale Anstrengung verstehen", spielte er auf die Forderung nach größeren Beiträgen auch finanzstarker Schwellenländer an. Mit wachsendem Wohlstand und Einfluss gehe auch eine größere Verantwortung einher.

Beim Petersberger Klimadialog haben seit Dienstag hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus rund 40 Staaten darüber beraten, wie der Kampf gegen die Erderwärmung und deren Folgen vorangebracht werden kann. Das zweitägige Treffen dient auch der Vorbereitung der UN-Klimakonferenz im November in Brasilien.

K.Marshall--EWJ

Empfohlen

Zoll an Düsseldorfer Flughafen entdeckt Krokodilledertasche mit Kopf und Beinen

Eine aus dem Leder eines streng geschützten Krokodils gefertigte Damenhandtasche mit Kopf und Beinen hat der Zoll bei einem Reisenden am Flughafen Düsseldorf beschlagnahmt. Das Accessoire wurde bei einem aus der Republik Moldau einreisenden 65-Jährigen gefunden und war als Geschenk für dessen Frau gedacht, wie der Zoll in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt am Freitag mitteilte.

Nach Gletscherabbruch in der Schweiz droht Überflutung

Nach einem Gletscherabbruch im Süden der Schweiz besteht nach Behördenangaben Überflutungsgefahr: Eis, Geröll und Erdmassen des Bergsturzes stauten einen Fluss im Kanton Wallis zu einem künstlichen See auf, sagte Zivilschutzsprecher Antoine Jacquod am Donnerstag der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dadurch bestehe ein "großes Risiko der Überflutung des flussabwärts liegenden Tals". Zwei Ortschaften seien sicherheitshalber evakuiert worden.

Aktivistin Neubauer warnt vor "Haushaltstricks" auf Kosten des Klimas

Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat die schwarz-rote Bundesregierung vor "Haushaltstricks" auf Kosten des Klimas gewarnt. "Wenn die Koalitionsspitzen drei Wochen nach dem Start die Zusage, 100 Milliarden Euro zusätzlich in den Klimaschutz zu investieren, untergraben, wird von ihrer verbliebenen Glaubwürdigkeit wenig übrig bleiben", sagte Neubauer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Mittwoch. Am Nachmittag trifft sich der Koalitionsausschuss, dort dürfte es auch um die Haushaltsplanung gehen.

Alarmierend: WMO rechnet für kommende Jahre weiter mit Temperaturen auf Rekordniveau

Die Welt wird sich laut einem UN-Bericht auch in den kommenden Jahren weiter von der 1,5-Grad-Vorgabe im Pariser Klimaabkommen entfernen. Nach dem Rekordjahr 2024 blieben die globalen Durchschnittstemperaturen in den fünf Folgejahren weiterhin auf Rekordniveau, heißt es in einer Prognose, die die Weltmeteorologieorganisation (WMO) am Mittwoch in Genf vorlegte. Es gebe sogar eine 70-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass eines der Jahre bis 2029 noch heißer werde als 2024.

Textgröße ändern: