English Woman's Journal - Baerbock ruft zu breiter Allianz für Klimaschutz und Klimafinanzierung auf

Baerbock ruft zu breiter Allianz für Klimaschutz und Klimafinanzierung auf


Baerbock ruft zu breiter Allianz für Klimaschutz und Klimafinanzierung auf

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin zu einer breiten Allianz für Klimaschutz und Klimafinanzierung aufgerufen. "Wir brauchen alle Mann an Deck", um die großen Herausforderungen zu bewältigen, sagte Baerbock in ihrer Rede am Donnerstag zum Auftakt der zweitägigen Beratungen. Dazu gehöre bei der Finanzierung auch eine stärkere Einbeziehung des privaten Sektors.

Textgröße ändern:

Der Klimadialog in Berlin soll Schwung in die internationale Klimadiplomatie bringen. Hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus etwa 40 Staaten wollen bei dem Treffen in Berlin die Weichenstellungen für die UN-Klimakonferenz (COP29) im November in Aserbaidschans Hauptstadt Baku vornehmen.

Baerbock verwies in ihrer Rede auf 2023 bei der UN-Klimakonferenz in Dubai erreichte Erfolge. Besonders erwähnte sie den Beschluss im vergangenen Jahr zur Abkehr von fossilen Energieträgern zur Verdreifachung des Ausbaus erneuerbarer Energieträger bis 2030 und zur Verdopplung der Fortschritte für mehr Energieeffizienz sowie die Errichtung eines internationalen Fonds für klimabedingte Schäden in Entwicklungsländern (Loss and Damage).

Jetzt gehe es darum, alle Beschlüsse in tatsächliches Handeln umzusetzen, betonte die Außenministerin. "Es war noch nie einfach", rief sie dazu auf, Hindernisse zu überwinden. Notwendig sei ein breites Bündnis, um das Ziel noch zu erreichen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Mit Blick auf die Klimafinanzierung bekräftigte Baerbock die deutsche Verpflichtung, sechs Milliarden Euro pro Jahr dafür aus staatlichen Mitteln beizusteuern. "Wir haben unsere Versprechen gehalten und wir werden sie weiterhin halten", stellte sie ungeachtet knapper Haushaltsmittel klar. Die Ministerin äußerte die Erwartung, dass auch "andere Industriestaaten hier mitmachen".

Allerdings würden insgesamt öffentliche Gelder nicht ausreichen, um weltweit hinreichend Mittel zusammenzubekommen, sagte Baerbock. Mitwirken müssten daher auch private Investoren und internationale Institutionen. Sie bezifferte den weltweiten Finanzbedarf auf fünf Billionen Dollar, davon zwei Billionen Dollar für Entwicklungsländer.

Baerbock verwies auf "verheerende Folgen" der Erderwärmung wie Dürren, aber auch Starkregen in unterschiedlichen Regionen der Erde. Um damit umzugehen, seien weiterhin an erster Stelle die Industriestaaten gefordert, in zunehmendem Maße aber auch die Schwellenländer, deren Anteil an der Weltwirtschaft immer weiter zunehme.

Nach Baerbock sprach der aserbaidschanische Umweltminister und designierte COP-Präsident Muchtar Babajew. Am Freitag werden auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew am Klimadialog teilnehmen. Weitere teilnehmende Staaten sind unter anderem die USA, China, Brasilien und die Vereinigten Arabischen Emirate, das Gastgeberland der UN-Klimakonferenz 2023.

Die deutsche Regierungsbeauftragte für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan, sagte vor dem Treffen, es gebe noch Chancen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. "Die gute Nachricht ist: Wir können es noch schaffen und haben auch alle notwendigen Mittel und Technologien dafür", sagte sie der "Rheinischen Post" und dem "General-Anzeiger". Hier seien besonders die Staaten der Gruppe der G20 in der Pflicht, "die für über 80 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich sind".

L.Ross--EWJ

Empfohlen

200 Küstenorte schließen Bündnis zur Bewältigung klimabedingter Gefahren

Kurz vor der UN-Ozeankonferenz im südfranzösischen Nizza haben rund 200 Küstenorte unter Führung der Vereinten Nationen ein Bündnis geschlossen, um gemeinsam besser mit den Gefahren des fortschreitenden Klimawandels fertig zu werden. Durch die Erderwärmung steigt der Meeresspiegel. Wie das neue Bündnis am Samstag erklärte, werden daher bis 2050 voraussichtlich mehr als eine Milliarde Menschen in Gebieten leben, die weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegel liegen und dadurch besonders anfällig für Überflutungen und Stürme sind.

Brasilien: Brände treiben Zerstörung des Amazonas-Regenwalds voran

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes ist nach jüngsten Daten wieder angestiegen. Die Entwaldungsrate sei dort zwischen August 2024 und Mai 2025 um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) am Freitag mit. Mitverantwortlich dafür sei die Zunahme von Bränden im vergangenen Jahr.

Wegen Legionellen: Wasser-Shows bei Expo in Osaka ausgesetzt

Wegen zu hoher Bakterien-Werte im Wasser sind die täglichen Wasser-Shows bei der Weltausstellung in Japan vorerst ausgesetzt worden. Zudem dürfe ein flacher Pool nicht mehr von Kindern zum Spielen genutzt werden, teilten die Veranstalter in Osaka mit. In dem Wasser seien zu hohe Legionellen-Werte gemessen worden.

Autoindustrie fordert erneut Abkehr vom Verbrenner-Aus

Die deutsche Autoindustrie hat erneut eine Abkehr vom Verbrenner-Aus in der Europäischen Union gefordert. Die Autobauer verlangen unter anderem, nach dem Stichtag 2035 weiter neue Plug-in-Hybride zuzulassen, wie aus einem Zehn-Punkte-Plan des Verbands der Automobilindustrie (VDA) vom Freitag hervorgeht. Das EU-Ziel für ein Ende der Neuzulassungen für Verbrenner-Pkw sei "so nicht zu erfüllen", heißt es darin.

Textgröße ändern: