English Woman's Journal - Opec-Brief gegen Abkehr von Fossilen sorgt bei Weltklimakonferenz für Wirbel

Opec-Brief gegen Abkehr von Fossilen sorgt bei Weltklimakonferenz für Wirbel


Opec-Brief gegen Abkehr von Fossilen sorgt bei Weltklimakonferenz für Wirbel
Opec-Brief gegen Abkehr von Fossilen sorgt bei Weltklimakonferenz für Wirbel / Foto: Giuseppe CACACE - AFP/Archiv

Bei der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) sorgt der Aufruf der Organisation Erdöl-exportierender Länder (Opec), jegliche Beschlüsse gegen fossile Energien zu blockieren, für Wirbel. Es sei "widerwärtig", dass sich die Opec-Länder ehrgeizigen Beschlüssen bei den Klimaverhandlungen entgegenstellten, sagte die Umweltministerin des derzeitigen EU-Ratsvorsitz-Landes Spanien, Teresa Ribera, am Samstag in Dubai.

Textgröße ändern:

Die EU setze sich mit einer "großen Mehrheit" der fast 200 in Dubai vertretenen Länder dafür ein, dass "ein bedeutsames und produktives Ergebnis" hinsichtlich einer Abkehr von klimaschädlichen fossilen Energien zustande komme, betonte Ribera. Auch Umweltorganisationen äußerten sich empört über die Intervention der Opec.

In einem Brief, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, hatte Opec-Generalsekretär Haitham al-Ghais am Mittwoch an die 13 Mitgliedstaaten seiner Organisation sowie weitere zehn mit ihr verbündete Länder geschrieben, es bestehe "äußerste Dringlichkeit", sich in Dubai Beschlüssen zur Abkehr von fossilen Energien zu widersetzen.

"Es scheint, dass der ungerechtfertigte und unverhältnismäßige Druck gegen fossile Energien einen Kipppunkt mit unumkehrbaren Konsequenzen erreichen könnte", warnte al-Ghais die Opec-Länder in seinem vergangenen Mittwoch versandten Schreiben. Sie sollten daher "proaktiv jeden Text oder jede Formulierung zurückweisen", die sich grundsätzlich gegen fossile Energien richte.

Der Sprecher des irakischen Ölministeriums, Assem Dschihad, signalisierte gegenüber der AFP die Unterstützung seines Landes für das Opec-Schreiben. Bagdad weise "Versuche zurück, fossile Brennstoffe ins Visier zu nehmen und die Rechte der Erzeugerländer und ihrer Bevölkerung zu verletzen".

Frankreichs Energieministerin Agnès Pannier-Runacher äußerte sich am Samstag "erstaunt" und "wütend" über das Opec-Schreiben. Fossile Energien seien für mehr als 75 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich seien, sagte die Ministerin in Dubai. "Wir müssen aussteigen, wenn wir die globale Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen wollen." Das Beharren der Opec gefährde "die schwächsten Länder und die ärmsten Bevölkerungsgruppen, die die ersten Opfer dieser Situation sind".

Cansin Leylim von der US-Umweltorganisation 350.org erklärte, der "verzweifelte Widerstand" der Opec offenbare "ihre Angst vor einem Gezeiten-Wechsel", der in den COP28-Diskussionen deutlich geworden sei. Eine Handvoll von 350.org-Aktivisten veranstaltete am Samstag einen kurzen Sitzstreik am Opec-Pavillon bei der COP28.

Das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen sei "nicht verhandelbar" und dies bedeute "ein Ende der fossilen Brennstoffe", sagte die Klimabeauftragte der Marshallinseln, Tina Stege, deren Land derzeit den Vorsitz der sogenannten High Ambition Coalition inne hat. Zu der Allianz gehören neben im Klimaschutz ehrgeizigen Industrieländern auch zahlreiche vom Klimawandel stark betroffene Entwicklungs- und Inselstaaten zählen.

"Nichts gefährdet den Wohlstand und die Zukunft aller Menschen auf der Erde, einschließlich aller Bürger der OPEC-Länder, mehr als fossile Brennstoffe", warnte Stege.

Der kanadische Klima-Minister Steven Guilbeault, der eine Schlüsselrolle in den Diskussionen auf der COP28 spielt, äußerte sich in einem AFP-Interview "ziemlich zuversichtlich", dass fossile Brennstoffe im endgültigen Text erwähnt werden. Aber: "Egal, was in dem Text steht: Wir bewegen uns auf eine Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu", sagte der Minister. Angesichts der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien werde die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ohnehin abnehmen.

Die 28. UN-Klimakonferenz soll offiziell am Dienstag enden. Am Freitag hatte die zweite Verhandlungswoche begonnen, bei der sich zahlreiche Minister wie Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) persönlich einschalten.

L.Ross--EWJ

Empfohlen

Reh verirrt sich in Gartenpool: Erschöpftes Tier aus Wasser gerettet

In Rheinland-Pfalz hat sich ein Reh in einen Gartenpool verirrt. Ein Anwohner berichtete am Sonntagmorgen Polizeibeamten von dem Reh in einem privaten Pool in Pleisweiler-Oberhofen, wie die Polizeidirektion Landau mitteilte. Aus eigener Kraft schaffte es das Tier nicht aus dem wassergefüllten Becken.

Alligatorähnliches Reptil in Vechta gesichtet: Stadt sperrt Wasserbecken

Im niedersächsischen Vechta ist ein alligatorähnliches Reptil gesichtet worden. Ein Passant filmte das unbekannte Reptil an einem Regenrückhaltebecken, wie die Stadtverwaltung am Wochenende berichtete. Das Video werde "aktuell als echt eingestuft". Die Stadt sperrte das Gebiet rund um das Becken ab. Zudem wurde dort eine Lebendfalle aufgestellt.

Ozean-Konferenz endet mit "Aktionsplan für Meeresschutz"

Mit der Verabschiedung eines Aktionsplans für einen verstärkten Schutz der Weltmeere ist am Freitag die UN-Ozeankonferenz in Nizza zu Ende gegangen. Die von ärmeren Inselstaaten geforderten massiven Finanzzusagen blieben jedoch aus. "Diese Konferenz hat den Meeresschutz deutlich vorangebracht, trotz geopolitisch schwieriger Lage", sagte Umweltminister Carsten Schneider (SPD). Deutschland habe die Konferenz genutzt, um mit Partnerländern die künftige Ausweisung von Schutzgebieten auf hoher See vorzubereiten.

23-Jährige züchtete illegal Zwergspitze in Baden-Württemberg: 140.000 Euro Strafe

Weil sie ohne Genehmigung im Haus ihrer Mutter über mehrere Jahre zahlreiche Zwergspitze züchtete und mit den Hunden handelte, soll eine 23-Jährige in Baden-Württemberg laut einem Gerichtsurteil mehr als 140.000 Euro zahlen. Das Amtsgericht Müllheim sprach die Frau der gewerbsmäßigen Zucht von Wirbeltieren sowie des Zufügens von Schmerzen und Leiden bei diesen schuldig, wie ein Sprecher des Landgerichts Freiburg am Freitag mitteilte.

Textgröße ändern: