English Woman's Journal - Smartphone-App soll Rettung verlassener Seehundbabys erleichtern

Smartphone-App soll Rettung verlassener Seehundbabys erleichtern


Smartphone-App soll Rettung verlassener Seehundbabys erleichtern
Smartphone-App soll Rettung verlassener Seehundbabys erleichtern / Foto: John MACDOUGALL - AFP

Eine Smartphone-App soll an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste die Rettung verlassener Seehundbabys und anderer hilfloser Meeressäuger erleichtern. Wie die Verwaltung des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer am Donnerstag in Tönning mitteilte, kann die Applikation kostenlos auf Smartphones geladen werden und ermöglicht die Meldung entsprechender Sichtungen an die zuständigen Stellen.

Textgröße ändern:

"Bislang war es oft schwierig, die exakte Fundstelle und den Zustand des Tiers zu übermitteln", erklärte die Nationalparkverwaltung. Dies sei dank der mit der Standortfunktion von Smartphones gekoppelten "Robben.App" nun anders. Alle wichtigen Informationen würden "schnell und direkt" übermittelt.

Nach Angaben der Expertinnen und Experten, welche die App gemeinsam mit Firmen selbst entwickelten, werden verlassene sogenannte Heuler und andere Tiere meist von Einheimischen oder Urlaubsgästen bei Spaziergängen entdeckt und dann etwa der Polizei gemeldet. Zuständig für die Rettung sind behördlich bestellte fachkundige Seehundjägerinnen und -jäger. Sie bearbeiten demnach in Schleswig-Holstein jährlich etwa 2500 bis 3000 Meldungen über Sichtungen.

Laut Nationalparkverwaltung ist die Einschätzung der Seehundexpertinnen und -experten entscheidend, weil nicht jedes verlassene Jungtier tatsächlich Hilfe benötigt. Oft sind die Mütter nur zeitweise abwesend. Verlassene Heuler werden in eine Seehundstation gebracht. Werden tote Tiere gefunden, werden bisweilen Obduktionen veranlasst. Dies dient der Früherkennung etwa von gefährlichen Seuchen, welche die Seehundbestände drastisch dezimieren können.

Die Entwicklung der App wurde demnach durch eine Stiftung finanziert. An der schleswig-holsteinischen Wattenmeerküste lebten im vergangenen Jahr laut offizieller Zählung knapp 8400 Seehunde. Die Robbenart lebt überall zwischen den Niederlanden und Dänemark, insgesamt sind es derzeit etwa 23.600 Tiere. Ebenfalls im Wattenmeer kommen darüber hinaus die größeren Kegelrobben vor.

R.Sutherland--EWJ

Empfohlen

Ozean-Konferenz endet mit "Aktionsplan für Meeresschutz"

Mit der Verabschiedung eines Aktionsplans für einen verstärkten Schutz der Weltmeere ist am Freitag die UN-Ozeankonferenz in Nizza zu Ende gegangen. Die von ärmeren Inselstaaten geforderten massiven Finanzzusagen blieben jedoch aus. "Diese Konferenz hat den Meeresschutz deutlich vorangebracht, trotz geopolitisch schwieriger Lage", sagte Umweltminister Carsten Schneider (SPD). Deutschland habe die Konferenz genutzt, um mit Partnerländern die künftige Ausweisung von Schutzgebieten auf hoher See vorzubereiten.

23-Jährige züchtete illegal Zwergspitze in Baden-Württemberg: 140.000 Euro Strafe

Weil sie ohne Genehmigung im Haus ihrer Mutter über mehrere Jahre zahlreiche Zwergspitze züchtete und mit den Hunden handelte, soll eine 23-Jährige in Baden-Württemberg laut einem Gerichtsurteil mehr als 140.000 Euro zahlen. Das Amtsgericht Müllheim sprach die Frau der gewerbsmäßigen Zucht von Wirbeltieren sowie des Zufügens von Schmerzen und Leiden bei diesen schuldig, wie ein Sprecher des Landgerichts Freiburg am Freitag mitteilte.

Ozean-Konferenz in Nizza legt lange Liste von Selbstverpflichtungen vor

Die Weltmeere haben nie größere internationale Aufmerksamkeit bekommen als in den vergangenen Tagen in Nizza: Zum Abschluss der dritten UN-Ozeankonferenz haben die Teilnehmer am Freitag eine Liste von Selbstverpflichtungen veröffentlicht, die zahlreiche Versprechen, aber wenige finanzielle Zusagen enthält. Die vom Gastgeberland Frankreich angestrebte Ratifizierung des Hochseeabkommens durch 60 Staaten wurde nicht erreicht. Dies solle aber bis Anfang nächsten Jahres geschehen, heißt es in dem Text.

Recyceln statt verbrennen: Länder für umweltfreundlichere Entsorgung von Matratzen

Die Bundesländer haben die Bundesregierung aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass mehr Matratzen recycelt werden. Der Bundesrat fasste in seiner Sitzung am Freitag auf Initiative Hessens eine entsprechende Entschließung. Allein in Deutschland würden jährlich mehr als acht Millionen Matratzen entsorgt, heißt es darin zur Begründung. Der größte Teil davon werde verbrannt - wertvolle Ressourcen wie Schaumstoffe und Textilfasern gingen so verloren.

Textgröße ändern: