English Woman's Journal - Deutlicher Klimaeffekt durch Tempolimit auch auf Landstraßen

Deutlicher Klimaeffekt durch Tempolimit auch auf Landstraßen


Deutlicher Klimaeffekt durch Tempolimit auch auf Landstraßen
Deutlicher Klimaeffekt durch Tempolimit auch auf Landstraßen / Foto: INA FASSBENDER - AFP/Archiv

Durch Tempolimits auf Autobahnen, aber auch auf Landstraßen und innerorts könnten pro Jahr mindestens 11,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die sich auf mehrere Studien des Umweltbundesamts (UBA) stützen. Das Einsparpotenzial falle damit insgesamt deutlich größer als bisher angenommen.

Textgröße ändern:

Die DUH geht bei ihren Berechnungen von einem generellen Tempolimit von 100 Stundenkilometer auf Autobahnen, 80 Stundenkilometer auf Landstraßen und im Regelfall 30 Stundenkilometer innerorts aus. Der Spareffekt wurde allerdings nur für Autobahnen und Landstraßen ermittelt, da die Lage in den Kommunen zu uneinheitlich sei. Der tatsächliche Gesamteffekt bei den Treibhausgasemissionen dürfte also größer sein als von der DUH angegeben.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch verwies auf das deutliche Verfehlen der Klimaziele im Verkehrsbereich 2021 und voraussichtlich auch 2022. "Ohne die jährlichen Einsparungen durch das Tempolimit von 11,1 Millionen Tonnen CO2 werden wir es nicht schaffen, die gewaltige Lücke zu schließen, die im Verkehrssektor klafft", gab er zu bedenken. "Während die Klimakrise immer weiter eskaliert, verfällt die Ampel in Regungslosigkeit und gar in Autobahn-Neubauphantasien", warf Resch vor allem dem Verkehrsressort von Volker Wissing (FDP) vor.

Schätzungen zufolge droht bis 2030 im Verkehrssektor eine Überschreitung der im Klimaschutz-Sofortprogramm festgelegten CO2-Emissionen um mehr als 271 Millionen Tonnen. Ein Drittel dieser Lücke könnte laut DUH bei Umsetzung der von ihr geforderten Geschwindigkeitsbegrenzungen geschlossen werden. Dies sei "die effektivste und am schnellsten wirkende Einsparmaßnahme von CO2 im Verkehr", teilte die Umwelthilfe mit. Außerdem sei das Tempolimit "kostengünstig umsetzbar und sorgt nachweislich für weniger Verkehrstote und Verletzte, bessere Luft und weniger Lärm".

Das Umweltbundesamt hatte in einer vergangene Woche veröffentlichten Studie den Einspareffekt bei den Treibhausgasemissionen durch ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen mit 6,7 Millionen Tonnen CO2 angegeben. Zuvor war von einer deutlich geringeren Einsparung ausgegangen worden. Die DUH bezog nun weitere, ältere Studien des UBA mit ein.

B.Mclean--EWJ

Empfohlen

200 Küstenorte schließen Bündnis zur Bewältigung klimabedingter Gefahren

Kurz vor der UN-Ozeankonferenz im südfranzösischen Nizza haben rund 200 Küstenorte unter Führung der Vereinten Nationen ein Bündnis geschlossen, um gemeinsam besser mit den Gefahren des fortschreitenden Klimawandels fertig zu werden. Durch die Erderwärmung steigt der Meeresspiegel. Wie das neue Bündnis am Samstag erklärte, werden daher bis 2050 voraussichtlich mehr als eine Milliarde Menschen in Gebieten leben, die weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegel liegen und dadurch besonders anfällig für Überflutungen und Stürme sind.

Brasilien: Brände treiben Zerstörung des Amazonas-Regenwalds voran

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes ist nach jüngsten Daten wieder angestiegen. Die Entwaldungsrate sei dort zwischen August 2024 und Mai 2025 um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) am Freitag mit. Mitverantwortlich dafür sei die Zunahme von Bränden im vergangenen Jahr.

Wegen Legionellen: Wasser-Shows bei Expo in Osaka ausgesetzt

Wegen zu hoher Bakterien-Werte im Wasser sind die täglichen Wasser-Shows bei der Weltausstellung in Japan vorerst ausgesetzt worden. Zudem dürfe ein flacher Pool nicht mehr von Kindern zum Spielen genutzt werden, teilten die Veranstalter in Osaka mit. In dem Wasser seien zu hohe Legionellen-Werte gemessen worden.

Autoindustrie fordert erneut Abkehr vom Verbrenner-Aus

Die deutsche Autoindustrie hat erneut eine Abkehr vom Verbrenner-Aus in der Europäischen Union gefordert. Die Autobauer verlangen unter anderem, nach dem Stichtag 2035 weiter neue Plug-in-Hybride zuzulassen, wie aus einem Zehn-Punkte-Plan des Verbands der Automobilindustrie (VDA) vom Freitag hervorgeht. Das EU-Ziel für ein Ende der Neuzulassungen für Verbrenner-Pkw sei "so nicht zu erfüllen", heißt es darin.

Textgröße ändern: