English Woman's Journal - Uganda startet erstes Ölförderprojekt

Uganda startet erstes Ölförderprojekt


Uganda startet erstes Ölförderprojekt
Uganda startet erstes Ölförderprojekt / Foto: Stuart Tibaweswa - AFP

Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat trotz anhaltendem Protest von Umweltschützern offiziell den Startschuss für die ersten Ölbohrungen des Landes gegeben. Das teilte die ugandische Ölbehörde PAU am Dienstag auf Twitter mit und bezeichnete die Entwicklung als "Meilenstein".

Textgröße ändern:

Auf dem vom chinesischen Staatsunternehmen CNOOC betriebenen Kingfisher-Ölfeld sollen laut der ugandischen Ölbehörde PAU in Spitzenzeiten bis zu 40.000 Barrel pro Tag gefördert werden. Das Kingfisher-Feld ist Teil eines zehn Milliarden US-Dollar schweren Projekts, das Ugandas Ölreserven unter dem Albert-See im Westen des Landes extrahieren und das Rohöl über einen Hafen in Tansania an internationale Kunden liefern soll. Uganda selbst hat keinen Meereszugang.

An dem Projekt sind neben CNOOC auch der französische Energieriese TotalEnergies sowie der staatliche Konzern Uganda National Oil Company beteiligt. Es sieht den Bau einer 1443 Kilometer langen, beheizten Pipeline vor, die vom 160 Kilometer langen Albert-See an der Grenze zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo bis zum tansanischen Hafen Tanga führt. Unter dem See befinden sich schätzungsweise 6,5 Milliarden Barrel Rohöl, von denen in den kommenden 30 Jahren etwa 1,4 Milliarden Barrel förderbar sein sollen.

Das erste ugandische Öl soll 2025 fließen - fast zwei Jahrzehnte, nachdem erstmals Ölreserven in Uganda nachgewiesen wurden. Zuvor mangelte es für einen Förderbeginn vor allem an Infrastruktur. "Wir freuen uns als Land und für Afrika", sagte die ugandische Energieministerin Ruth Nankabirwa der Nachrichtenagentur AFP.

Doch das Projekt hat auch viele Gegner: Sowohl das EU-Parlament als auch die ugandische Opposition haben die Regierung aufgefordert, die Bohrungen wegen rechtlicher Probleme zu verschieben. Umweltschützer und Aktivisten geben an, dass die Bohrungen in einer der biodiversesten Regionen der Erde das fragile Ökosystem des Landes bedrohen und zehntausende Menschen ihrer Lebensgrundlage berauben. Die Ölfelder liegen gleich in mehreren Naturschutzgebieten und grenzen an den größten Nationalpark des Landes.

Ch.Reilly--EWJ

Empfohlen

Lange Verhandlungen über Nordsee-Fischereiquoten in Brüssel erwartet

In der Debatte um eine Einschränkung der Fischerei in der Nordsee im kommenden Jahr stellen sich die EU-Agrarminister auf lange Verhandlungen ein. Er erwarte am Freitag, womöglich aber erst am Samstag ein Ergebnis, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) zum Auftakt der Verhandlungen am Donnerstag in Brüssel. Es steht bereits fest, dass die erlaubten Fangmengen für die meisten Sorten sinken sollen.

Vietnams Hauptstadt Hanoi in dichten Smog gehüllt

Nach mehr als einer Woche dichten Smogs in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi haben die Behörden die Bevölkerung aufgefordert, sich so wenig wie möglich nach draußen zu begeben. Schulen könnten geschlossen werden, wenn sich die Lage weiter verschlechtere, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Verordnung.

Umfrage: Jedes dritte Kleidungsstück in deutschen Schränken wird kaum getragen

In deutschen Kleiderschränken fristen laut einer Umfrage für die Umweltschutzorganisation Greenpeace Milliarden von Kleidungsstücken ein kaum beachtetes Dasein. Von insgesamt rund fünf Milliarden Kleidungsstücken würden etwa zwei Milliarden Teile "selten oder gar nicht genutzt", erklärte Greenpeace am Donnerstag. Nur knapp vier von zehn Kleidungsstücken kommen demnach regelmäßig zum Einsatz.

Klimaklage: Opfer von Taifun auf den Philippinen verlangen Entschädigung von Shell

Überlebende des schweren Taifuns "Rai" auf den Philippinen haben eine Klimaklage gegen den britischen Ölkonzern Shell eingereicht. Die 103 Klagenden fordern finanzielle Entschädigung und argumentieren, Shell sei mitverantwortlich für den "klimabedingten" Sturm. Sie werden unterstützt von drei Umweltorganisationen, darunter Greenpeace. "Rai" war 2021 über die Philippinen hinweggefegt, mehr als 400 Menschen kamen ums Leben, hunderttausende weitere wurden obdachlos.

Textgröße ändern: