English Woman's Journal - Habeck fordert einstimmige Einigung bei Gaspreisdeckel

Habeck fordert einstimmige Einigung bei Gaspreisdeckel


Habeck fordert einstimmige Einigung bei Gaspreisdeckel
Habeck fordert einstimmige Einigung bei Gaspreisdeckel / Foto: Charly TRIBALLEAU - AFP

Vor den erneuten Beratungen der EU-Energieminister über die Einführung eines Preisdeckels auf Gas hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine einstimmige Einigung gefordert. Es hänge "vom Verhandlungsgeschick, der Diplomatie und der Kraft von allen ab", um "hier gemeinsam und geschlossen rauszugehen und keine Gewinner und Verlierer zu produzieren, sondern nur noch Gewinner", sagte Habeck am Montag in Brüssel.

Textgröße ändern:

Seit Monaten streiten die Energieminister der 27 EU-Länder über die Einführung eines Gaspreisdeckels als Maßnahme gegen die hohen Strom- und Gaspreise. Viele Länder, unter anderem Frankreich und Italien, sind dafür. Deutschland befürchtet jedoch Versorgungsprobleme. Für eine Einigung reicht eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 15 EU-Ländern, die mindestens 65 Prozent der Bevölkerung umfassen.

Der tschechische Industrieminister Jozef Sikela, der als derzeitiger Ratsvorsitz die Verhandlungen leitete, signalisierte vor dem Treffen eine solche Mehrheitsentscheidung als Möglichkeit. Er wünsche sich eine "einstimmige Ausrichtung", aber sein Ziel sei, "die blockierende Mehrheit zu entblocken und zumindest eine qualifizierte Mehrheit zu haben". "Anzustreben ist es nicht", sagte Habeck. Aber: "Wenn es so kommt, werden wir damit leben müssen", fügte er hinzu.

Die EU-Kommission hatte den Mitgliedstaaten einen spezifischen Gaspreisdeckel im Großhandel mit hohen Auflagen vorgelegt. Sikela zufolge wird es in den Verhandlungen um eine Obergrenze von unter 200 Euro pro Megawattstunde gehen.

Zudem beraten die Energieminister über einen höheren Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix. Zwar hatten sich die EU-Energieminister im Juni geeinigt, dass Erneuerbare EU-weit bis zum Jahr 2030 verbindlich 40 Prozent des Energiemix statt des vorherigen Ziels von 32 Prozent ausmachen sollen. Angesichts des Ukraine-Kriegs und der Abhängigkeit von russischem Gas hatte die EU-Kommission jedoch vorgeschlagen, dieses Ziel noch einmal auf 45 Prozent anzuheben.

F.McKenzie--EWJ

Empfohlen

Studie: Reststoffe aus Ackerbau und Holzwirtschaft können großen Kimabeitrag leisten

Einen großen Beitrag zum Klimaschutz können nach Angaben der Organisation Atmosfair Reststoffe aus dem Ackerbau oder der Holzwirtschaft leisten. Selbst bei "höchsten Standards für Umwelt- und Sozialverträglichkeit" lasse sich mit Kraftstoffen aus dieser sogenannten Restbiomasse ein Fünftel des gesamten Treibstoffbedarfs der globalen Luftfahrt decken, erklärte Atmosfair am Mittwoch. Helfen könnte dies demnach gleichzeitig auch bei der Verringerung der weltweiten Ungleichheit.

EU-Verhandler einigen sich auf Klimaziel für 2040

Die Klimaziele der EU für die kommenden Jahre stehen fest. Vertreter aus dem Europaparlament und dem Rat der Mitgliedsländer einigten sich in der Nacht zum Mittwoch darauf, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2040 grundsätzlich um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, der Kompromiss räumt den 27 Staaten aber einigen Spielraum ein. Ein CO2-Preis für Heizen und Tanken soll verschoben werden.

EU-Einigung: Lieferkettengesetz kommt später und in abgeschwächter Form

Das europäische Lieferkettengesetz kommt nach massivem Druck aus der Wirtschaft in abgeschwächter Form und später als geplant. Verhandler aus dem Europaparlament und dem Rat der 27 EU-Länder einigten sich in der Nacht zu Dienstag darauf, dass die Vorgaben für weniger Unternehmen gelten sollen. Die Regeln werden um ein weiteres Jahr nach hinten verschoben, auf Juli 2029.

EU-Verhandler einigen sich auf abgeschwächtes Lieferkettengesetz

Das europäische Lieferkettengesetz kommt nach massivem Druck aus der Wirtschaft in abgeschwächter Form. Verhandler aus dem Europaparlament und dem Rat der 27 EU-Länder einigten sich in der Nacht zu Dienstag darauf, dass die Vorgaben für weniger Unternehmen gelten sollen. Die Regeln werden zudem um ein weiteres Jahr nach hinten verschoben, auf Juli 2029.

Textgröße ändern: