English Woman's Journal - Aufarbeitung im Turn-Skandal: "Dann können wir richtig starten"

Aufarbeitung im Turn-Skandal: "Dann können wir richtig starten"


Aufarbeitung im Turn-Skandal: "Dann können wir richtig starten"
Aufarbeitung im Turn-Skandal: "Dann können wir richtig starten" / Foto: Sandy Dinkelacker - IMAGO / Eibner/SID

Die juristische Klärung möglicher Missbrauchsfälle dauert an und das Zentrum für Safe Sport nimmt wohl erst Mitte 2027 seinen Betrieb auf - beim Deutschen Turner-Bund (DTB) sind rund um die Aufarbeitung der Missstände weiter Geduld und Eigenständigkeit gefragt. Man sei auf die Ergebnisse der Staatsanwaltschaft in Stuttgart angewiesen, sagte DTB-Sportvorstand Thomas Gutekunst dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Dann können wir mit der Aufarbeitung richtig starten."

Textgröße ändern:

Er habe die Information, "dass die Untersuchungen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein sollten", führte Gutekunst aus. Zu Beginn des Jahres waren Missbrauchsvorwürfe von teils ehemaligen Athletinnen gegenüber Trainerinnen und Trainern an den Stützpunkten in Stuttgart und Mannheim aufgekommen. Seit Monaten laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen mutmaßlicher körperlicher und seelischer Gewalt.

Dennoch hätten der DTB und dessen Landesverbände laut Aussage des Sportvorstandes bereits einige Maßnahmen ergriffen, um Missbrauch künftig zu verhindern. "Wir haben das Thema Elterneinbindung, Elternvertretung sehr aktiv in den Stützpunkten initiiert. Wir haben Verhaltensregeln nochmal konkret und praxisnah ausgearbeitet, die jetzt auch plakativ in den Hallen ausgehängt werden können", sagte Gutekunst: "Und an ganz vielen Stellen ist ja schon ein sehr sicheres Umfeld geschaffen und deutlich sensibilisiert worden."

Bereits im Anschluss an die 2020 öffentlich gewordenen Vorwürfe des Missbrauchs am Bundesstützpunkt Chemnitz hatte der Verband eigenständige Maßnahmen ergriffen - diese waren jedoch von einigen Sportlerinnen in der Vergangenheit als unzureichend kritisiert worden. Der "alltägliche Trainingsbetrieb" sei trotz der ins Leben gerufenen Initiative "Leistung mit Respekt" in "gewisser Weise einfach so weitergelaufen. Es hat sich nichts geändert", monierte etwa die einstige Spitzenathletin Kim Bui Anfang des Jahres im ZDF.

Die Gründung des Zentrums für Safe Sport als politisch geförderte Einrichtung für Intervention, Prävention und Aufarbeitung von Fällen sexualisierter und interpersonaler Gewalt sieht Gutekunst positiv. Jedoch soll das Zentrum nun erst ab Mitte des Jahres 2027 und damit später als ursprünglich geplant in den Regelbetrieb gehen. Die Einrichtung könne künftig als externe Anlaufstelle für Betroffene dienen - "gleichzeitig entlastet es uns in den Verbänden natürlich in keinster Form", stellte Gutekunst klar.

P.Munro--EWJ

Empfohlen

Oberdorf fällt mit erneutem Kreuzbandriss lange aus

Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt: Abräumerin Lena Oberdorf hat sich zum zweiten Mal einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und wird Deutschlands Fußballerinnen erneut lange fehlen. Dies teilte ihr Verein Bayern München am Montag mit. Der Mittelfeld-Star erlitt die Blessur am Sonntag im Liga-Spiel gegen den 1. FC Köln, in dieser Woche hätte sie ihr Comeback im Nationalteam feiern sollen. Stattdessen soll sie nun bereits am Dienstag operiert werden.

FIS entscheidet über Russlands Rückkehr - DSV skeptisch

Der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) entscheidet am Dienstag über die Rückkehr russischer Athletinnen und Athleten zur Olympia-Saison. FIS-Präsident Johan Eliasch gilt als Befürworter des Comebacks. Das wurde nicht zuletzt in einem Brief an die nationalen Verbände am Montag vergangener Woche deutlich, aus dem zuerst der norwegische Rundfunk (NRK) zitierte.

Nach 2023: Zverev wieder im deutschen Davis-Cup-Team

Angeführt von Rückkehrer Alexander Zverev startet die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) in die Davis-Cup-Finalrunde in Bologna. Wie der Verband am Montag bekannt gab, spielt der Tokio-Olympiasieger erstmals seit Februar 2023 wieder für Deutschland beim prestigeträchtigen Mannschaftswettbewerb. Jan-Lennard Struff, Yannick Hanfmann sowie das Spitzendoppel Kevin Krawietz und Tim Pütz vervollständigen das Aufgebot.

Guangzhou: Wieder frühes Aus für Maria

Tennisprofi Tatjana Maria reiht bei ihrer Asientour eine Enttäuschung an die nächste. Nach den Erstrundenpleiten von Seoul und Peking scheiterte die 38-Jährige aus Bad Saulgau beim Turnier in Guangzhou zum dritten Mal in Folge an ihrer Auftakthürde, der Weltranglisten-100. Veronika Erjavec aus Slowenien musste sich Maria (WTA-43.) am Montag mit 4:6, 7:6 (9:7), 2:6 geschlagen geben.

Textgröße ändern: