English Woman's Journal - England langweilt die Fans, aber siegt: Tuchel zufrieden

England langweilt die Fans, aber siegt: Tuchel zufrieden


England langweilt die Fans, aber siegt: Tuchel zufrieden
England langweilt die Fans, aber siegt: Tuchel zufrieden / Foto: Ben STANSALL - SID

Thomas Tuchel muss sich an seiner Titel-Ansage messen lassen - aber er war mit einer bestenfalls uninspirierten, phasenweise sogar Langeweile erzeugenden Leistung gegen Andorra absolut zufrieden. "Ich mochte unsere Vorstellung", sagte der deutsche Trainer der englischen Fußball-Nationalmannschaft nach einem sehr zähen 2:0 (1:0), dem vierten Sieg im vierten WM-Qualifikationsspiel. "Es war gut und solide gegen einen tiefstehenden Gegner."

Textgröße ändern:

Dass der Applaus spärlich ausfiel, im Villa Park von Birmingham minutenlang jeder Ruf seiner Spieler zu hören war, hatte aber auch Tuchel mitbekommen. Okay, sagte er, "das zweite Tor kam zu spät, um zu einhundert Prozent frei aufspielen zu können - was man aber braucht, um mehr Tore zu schießen". Ein 4:0 oder 5:0 "wäre verdient gewesen".

Selbstverständlich hatten Harry Kane und seine Teamkollegen gegen die leidenschaftlich mauernde Nummer 174 der FIFA-Weltrangliste einige Chancen bekommen. Aber sie generierten aus bis zu 85 Prozent Ballbesitz insgesamt viel zu wenig Gefahr. Folgerichtig entstand die Führung aus einem Kopfball-Eigentor von Abwehrspieler Christian Garcia (25.), Tuchel bejubelte es stürmisch. Zwei Minuten zuvor hatte Bayern-Star Kane eine Hereingabe um Zentimeter verpasst. Declan Rice (67.) erzielte den zweiten Treffer.

"Langweiliges, langweiliges England. Rice besänftigt den gereizten Tuchel", schrieb die Daily Mail, denn der frühere BVB- und Bayern-Trainer war im Spielverlauf durchaus fuchsig geworden. Überzeugung oder spielerische Ideen waren in seinem Team während 90 Minuten kaum zu erkennen. "England schnappt sich die Punkte - aber es bleibt die Frage, ob Tuchel das Beste aus dieser Mannschaft herausholen kann", kommentierte der Independent.

Flügelstürmer Noni Madueke sprach über "frustrierende Phasen" gegen den doppelten Fünfer-Abwehrriegel der Andorraner, die im Mittelfeld wieder mit Pau Babot vom deutschen Fünftligisten SV Rot-Weiss Walldorf aufliefen. "Sie sind eine harte Nuss", sagte Madueke, "gegen elf Spieler auf 30 Metern vor dem Tor würde sich jede Mannschaft der Welt schwer tun."

Am Dienstag wird England von Serbien im Belgrader Hexenkessel deutlich härter getestet werden. Der Gegner liegt fünf Punkte zurück, hat aber auch ein Spiel weniger absolviert.

E.Cunningham--EWJ

Empfohlen

"Nicht gut": Hoeneß kritisiert Nagelsmanns Weltmeister-Ziel

Uli Hoeneß sieht das öffentlich formulierte Weltmeister-Ziel von Bundestrainer Julian Nagelsmann kritisch. "Ich finde es nicht besonders gut, schon jetzt vom Titel zu sprechen. Deutschland kann das schaffen, aber da muss wirklich alles passen. Und im Moment passt eben nicht alles", sagte der Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters Bayern München im Sport1-Doppelpass.

Medien: Nagelsmann plant vier Startelf-Wechsel

Bundestrainer Julian Nagelsmann plant für das zweite WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland angeblich mit vier Wechseln in seiner Startelf. Das berichtet die Bild vor der Partie am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) in Köln. Nach dem Debakel in der Slowakei zum Auftakt (0:2) müssten Serge Gnabry, Maximilian Mittelstädt, Angelo Stiller und Debütant Nnamdi Collins auf die Bank, dies seien "die bisherigen Planungen" des Bundestrainers, hieß es.

Pfiffe, Häme, Pleite: Hannings Fehlstart mit Krickau

Bob Hanning redete gegen Pfiffe und Buhrufe an – doch weder die Wut der Berliner Fans noch die heftige 32:39-Klatsche gegen den SC Magdeburg änderten etwas an der Überzeugung des Füchse-Bosses. "Ich habe mich mein ganzes Leben nicht davon beeinflussen lassen, was andere denken. Ich treffe Entscheidungen, die vermutlich für den Verein die richtigen sind. Es ist leicht, keine Verantwortung, aber eine Meinung zu haben", sagte der Geschäftsführer in der ARD, während um ihn herum der Unmut immer lauter wurde.

Nagelsmann hat "keine Angst" - aber viel Druck

Julian Nagelsmann blickte etwas verdutzt nach unten, schaltete sein Mikrofon ein und presste ein kleines Lachen hervor. Ob er im Falle einer weiteren Niederlage um seinen Job fürchte, hatte ein nordirischer Reporter sehr direkt gefragt. "Nein", antwortete der Bundestrainer auf Englisch, "Angst zu haben, ist niemals gut." Er sei "mutig genug" und wolle "immer noch jedes Spiel gewinnen".

Textgröße ändern: