English Woman's Journal - Merlier gewinnt 9. Tour-Etappe - deutsche Sprinter geschlagen

Merlier gewinnt 9. Tour-Etappe - deutsche Sprinter geschlagen


Merlier gewinnt 9. Tour-Etappe - deutsche Sprinter geschlagen
Merlier gewinnt 9. Tour-Etappe - deutsche Sprinter geschlagen / Foto: ANNE-CHRISTINE POUJOULAT - SID

Tim Merlier vergrößerte seine Etappensammlung, Italiens Sprint-Sensation Jonathan Milan stillte die Sehnsucht der Tifosi - und die deutschen Hoffnungsträger schoben wieder Frust. Pascal Ackermann und Phil Bauhaus haben am Super-Sprintwochenende der 112. Tour de France ihr großes Ziel verfehlt und den erträumten ersten Etappensieg erneut verpasst.

Textgröße ändern:

Auf der 174,1 km langen 9. Etappe in die "Cavendish City" Châteauroux hatte das Duo am Sonntag gegen die Top-Favoriten keine Chance. Der Belgier Merlier (Soudal Quick-Step) verwies in einem intensiven Massenspurt Milan (Lidl-Trek) und seinen Landsmann Arnaud De Lie (Lotto) auf die Plätze. Bauhaus wurde als bester Deutscher Siebter, Ackermann belegte den zwölften Platz. Der letzte deutsche Tour-Tageserfolg liegt vier Jahre zurück, seit 80 Etappen sind die deutschen Fahrer in Frankreich sieglos.

Der Gesamtführende Tadej Pogacar und die Rivalen im Kampf um das Gelbe Trikot mussten auf Windkanten achten, verloren aber keine Zeit. Die Stars rollten im Hauptfeld ohne Zeitverlust ins Ziel. Pogacar führt die Gesamtwertung mit 54 Sekunden Vorsprung auf Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel an, geht die Fahrt ins Zentralmassiv am Montag dennoch geschwächt an: Sein am Freitag gestürzter Edelhelfer Joao Almeida stieg mit gebrochener Rippe vom Rad.

Ein großes Kämpferherz zeigte nach Jonas Rutsch auch Teamkollege Georg Zimmermann. Der deutsche Meister vom Team Intermarché-Wanty stürzte am Sonntag 114 km vor dem Ziel schwer, mit großen Schürfwunden am linken Oberschenkel und Arm setzte Zimmermann die Fahrt aber fort. Der tags zuvor gecrashte Rutsch ist ebenfalls weiter im Rennen.

Die große Bühne gehörte an einem für das Klassement ereignisarmen Wochenende den Sprintern. Milan nahm wie Merlier eine Hauptrolle ein. Die Italiener, die mit Fahrern wie Gino Bartali, Fausto Coppi oder Marco Pantani die Geschichte der Tour mitgeschrieben haben, hatten sechs Jahre auf einen Tageserfolg warten müssen. Nach 113 Etappen ohne Sieg sorgte der Tour-Debütant Milan aus dem Friaul am Samstag für die Erlösung. "Dieser Erfolg bedeutet viel für mich und mein Land", sagte der 1,96 m große Powersprinter Milan nach dem Gewinn der achten Etappe in Laval.

Am Sonntag schien die erwartete nächste Sprintchance in Châteauroux, wo Tour-Rekordetappensieger Mark Cavendish (35 Siege) drei Mal triumphiert hatte, in Gefahr zu geraten. Eine überraschende Flucht von Superstar Mathieu van der Poel und seinem Teamkollegen Jonas Rickaert stellte das Feld vor massive Probleme. Superstar Van der Poel löste sich sechs Kilometer vom Ziel von seinem Teamkollegen und versuchte sein Glück als Solist. Die Mega-Flucht scheiterte auf der Zielgeraden.

Auf dem Schlusskilometer kämpften die Sprinter Rad an Rad um die Positionen. Europameister Merlier hatte nach einem intensiven Tag die größten Kraftreserven. Der Belgier hatte bereits die dritte Etappe für sich entschieden.

Die Sprintertage sind nun vorerst vorbei. Auf der zehnten Etappe geht es am französischen Nationalfeiertag ins Zentralmassiv, die 165,3 km von Ennezat nach Le Mont-Dore Puy de Sancy haben es mit 4450 Höhenmetern in sich. Insgesamt stehen sieben Anstiege der zweiten Kategorie auf dem Programm. Mehr dieser Art gab es auf einem einzigen Tour-Teilstück noch nie.

L.Ross--EWJ

Empfohlen

Klare Ansage von Wagner: "Spielen nicht für Silber"

Eine Medaille hat der Weltmeister schon sicher, und natürlich soll die goldene her. "Wir spielen nicht für Silber", betonte Basketballstar Franz Wagner nach dem Sprung des deutschen Nationalteams ins EM-Finale von Riga. "Wir haben noch ein bisschen Potenzial, uns zu verbessern", sagte der Berliner, "Hauptsache wir gewinnen am Ende." Es geht am Sonntag (20.00 Uhr/RTL und MagentaSport) gegen die Türkei, die Griechenland überraschend klar bezwang (94:68).

"Kein perfekter Start": Hjulmands Debüt mit kleinem Makel

Nach seinem gelungenen Einstand als Trainer bei Bayer Leverkusen hat Kasper Hjulmand die große Moral seiner Spieler hervorgehoben - und zugleich mit einem Augenzwinkern einen Makel ausgemacht. "Vor allem der Charakter des Teams ist zum Vorschein gekommen", sagte der Däne nach dem 3:1 (2:0) gegen Eintracht Frankfurt, das die Rheinländer mit zwei Spielern weniger über die Zeit gebracht hatten. Die ersten drei Punkte seien da, lobte Torhüter Mark Flekken zudem: "Das gute Gefühl ist da. Und darauf können wir aufbauen."

Alvarez gegen Crawford: "Einer der größten Kämpfe"

Canelo Alvarez stand bereits gegen Floyd Mayweather im Ring, er bestritt in zwei Jahrzehnten als Profiboxer 67 Kämpfe - doch dieses Duell mit Terence Crawford hat auch für den mexikanischen Superstar seinen ganz besonderen Reiz. "Das wird einer der größten Kämpfe meiner Karriere", sagte Alvarez, der am Samstagabend (Ortszeit) in Las Vegas gegen den noch unbesiegten US-Amerikaner um die WM-Krone im Supermittelgewicht boxt.

Frankfurt ein Bayern-Jäger? "Vielleicht hört der Scheiß auf"

Sichtlich genervt winkte Dino Toppmöller ab. Von der Rolle als vermeintlicher Bayern-Jäger wollte der Trainer von Eintracht Frankfurt nun wirklich nichts mehr hören. "Vielleicht", motzte er deshalb nach dem 1:3 (0:2) bei Bayer Leverkusen am Sky-Mikrofon, "hört der ganze Scheiß jetzt auch mal auf."

Textgröße ändern: