English Woman's Journal - Milan beendet italienische Durststrecke - Rutsch stürzt

Milan beendet italienische Durststrecke - Rutsch stürzt


Milan beendet italienische Durststrecke - Rutsch stürzt
Milan beendet italienische Durststrecke - Rutsch stürzt / Foto: MARCO BERTORELLO - SID

Jonathan Milan breitete jubelnd die Arme aus und verbeugte sich nach seiner großen Sprint-Show mit einem stolzen Lächeln vor dem Publikum. Mit einem beeindruckenden Kraftakt hat der 24-Jährige die achte Etappe der 112. Tour de France gewonnen und die große italienische Durststrecke bei der Frankreich-Rundfahrt beendet.

Textgröße ändern:

Milan dominierte am Samstag nach 171,4 km den Massensprint in Laval und feierte seinen ersten Tageserfolg bei der Großen Schleife. Der Sprintstar des Teams Lidl-Trek verwies Wout van Aert (Belgien) und Kaden Groves (Australien) im technisch anspruchsvollen Finale auf die Plätze. Pascal Ackermann (Kandel/Israel-Premier Tech) wurde Vierter.

"Ich verstehe noch nicht, was wir geschafft haben. Ich bin mit Träumen gekommen, sie zu erfüllen, ist etwas anderes", sagte Milan, der die Tifosi in der radsportverrückten Heimat erlöste: Der zuvor letzte italienische Etappensieg hatte sechs Jahre zurückgelegen. 2019 hatte Ex-Tour-Champion Vincenzo Nibali die 20. Etappe gewonnen. Es folgten 113 Etappen ohne italienischen Tageserfolg.

Das Warten der Deutschen geht nach 79 Etappen ohne Sieg weiter. Phil Bauhaus wurde bei der Zielanfahrt ausgebremst und Zwölfter. Ackermann konnte mit dem Tagesergebnis leben. "Vierter - mehr war heute nicht drin. Es war ein knüppelhartes Finale. Ich bin froh, dass ich mit meinen Beinen da war", sagte Ackermann in der ARD: "Wir haben noch mindestens drei Sprints."

Tadej Pogacar im Gelben Trikot und die anderen Anwärter auf das Podium in Paris hatten nach der hektischen ersten Woche in Nordfrankreich ebenfalls einen vergleichsweise ruhigen Arbeitstag. Die Stars rollten im Hauptfeld locker mit und erreichten das Ziel ohne Zeitverlust. Auch angeschlagene Fahrer wie Pogacar-Edelhelfer Joao Almeida konnten sich schonen und Kräfte sparen. Pogacar führt die Gesamtwertung weiter mit 54 Sekunden Vorsprung auf Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel an.

Angesichts des erwarteten Sprintfinals wagte sich am Samstag lange kein Fahrer in eine Flucht. Erschwert wurde ein möglicher Ausreißversuch zudem durch das durchaus anspruchsvolle Tempo, das die Sprinterteams anschlugen, um das Geschehen zu kontrollieren.

Vor allem Girmays Equipe Intermarché-Wanty war an der Spitze aktiv, auch der deutsche Radprofi Jonas Rutsch leistete Tempoarbeit im Wind. Der Tag endete für den 27-Jährigen äußerst schmerzhaft. Rutsch kam in der nervösen Schlussphase knapp 20 km vor dem Ziel am hinteren Ende des Feldes heftig zu Fall. Der Erbacher lag kurz auf dem Asphalt, rappelte sich dann aber mit zerfetztem Trikot wieder auf und stieg aufs Rad. Er erreichte das Ziel mit knapp 14 Minuten Rückstand.

Die Sprinter übernahmen das Kommando - und es wurde hektisch. Das kurvenreiche und technisch anspruchsvolle Profil mit leicht ansteigender Zielgerade machte es den Fahrern schwer. Milan zeigte sich unbeeindruckt und raste den Rivalen scheinbar mühelos davon.

Auch am Sonntag wird gesprintet. Die letzte echte Flachetappe der 112. Tour de France führt ins Zentrum der Grande Nation und ist eine Hommage an Mark Cavendish, den größten Etappenjäger in der Geschichte des Rennens. Die 174,1 km lange neunte Etappe führt von Chinon ins Département Indre, wo der Tagessieger in der Sprinterhochburg Châteauroux gekürt wird. Cavendish jubelte dort drei Mal.

O.Wood--EWJ

Empfohlen

Moritz Wagner warnt vor Türkei: "Kein Zuckerschlecken"

Basketball-Weltmeister Moritz Wagner erwartet eine schwere Aufgabe für die deutschen Basketballer im EM-Finale gegen die Türkei. "Das ist kein Zuckerschlecken am Sonntag. Man muss sich diese Goldmedaille verdienen. Die Jungs sind sehr, sehr gut", sagte Wagner im Podcast "Abteilung Basketball" vor dem Endspiel in Riga am Sonntag (20.00 Uhr/RTL und MagentaSport).

Davis-Cup-Team löst Ticket für Finalrunde

Das Ticket für Bologna ist gelöst: Die deutsche Davis-Cup-Mannschaft hat sich erneut für die Endrunde des traditionsreichen Teamwettbewerbs qualifiziert. Das Topdoppel Kevin Krawietz und Tim Pütz sorgte am Samstag in Japan mit seinem Erfolg zum 3:0 für die Entscheidung. Das Duo aus Coburg und Frankfurt setzte sich in Tokio sicher mit 6:3, 7:6 (7:4) gegen Yosuke Watanuki/Takeru Yuzuki durch.

Klare Ansage von Wagner: "Spielen nicht für Silber"

Eine Medaille hat der Weltmeister schon sicher, und natürlich soll die goldene her. "Wir spielen nicht für Silber", betonte Basketballstar Franz Wagner nach dem Sprung des deutschen Nationalteams ins EM-Finale von Riga. "Wir haben noch ein bisschen Potenzial, uns zu verbessern", sagte der Berliner, "Hauptsache wir gewinnen am Ende." Es geht am Sonntag (20.00 Uhr/RTL und MagentaSport) gegen die Türkei, die Griechenland überraschend klar bezwang (94:68).

"Kein perfekter Start": Hjulmands Debüt mit kleinem Makel

Nach seinem gelungenen Einstand als Trainer bei Bayer Leverkusen hat Kasper Hjulmand die große Moral seiner Spieler hervorgehoben - und zugleich mit einem Augenzwinkern einen Makel ausgemacht. "Vor allem der Charakter des Teams ist zum Vorschein gekommen", sagte der Däne nach dem 3:1 (2:0) gegen Eintracht Frankfurt, das die Rheinländer mit zwei Spielern weniger über die Zeit gebracht hatten. Die ersten drei Punkte seien da, lobte Torhüter Mark Flekken zudem: "Das gute Gefühl ist da. Und darauf können wir aufbauen."

Textgröße ändern: