English Woman's Journal - Documenta-Gesellschafter fordern Leitung zu Entfernung antisemitischer Bilder auf

Documenta-Gesellschafter fordern Leitung zu Entfernung antisemitischer Bilder auf


Documenta-Gesellschafter fordern Leitung zu Entfernung antisemitischer Bilder auf
Documenta-Gesellschafter fordern Leitung zu Entfernung antisemitischer Bilder auf / Foto: Anton Roland LAUB - AFP/Archiv

Die Gesellschafter der Documenta in Kassel haben nach dem neuerlichen Auftauchen antisemitischer Bilder die künstlerische Leitung dazu aufgefordert, die entsprechenden Zeichnungen aus der Ausstellung zu entfernen. "Die Gesellschafter gehen davon aus, dass die künstlerische Leitung die diskutierten Zeichnungen bis zu einer angemessenen Kontextualisierung aus der Ausstellung nimmt", erklärten sie am Donnerstag. Der Umgang mit den Zeichnungen zeige, wie "dringend notwendig" die externe Expertise bei der Analyse von Werken auf antisemitische Bildsprache ist.

Textgröße ändern:

Die Documenta-Leitung sei vor drei Wochen von einer Besucherin auf das Faksimile der Broschüre "Presence des Femmes" und den darin enthaltenen Zeichnungen des Künstlers Burhan Karkoutly mit Darstellungen israelischer Soldaten aufmerksam gemacht worden. Die Frage, ob eine antisemitische Bildsprache vorliegt, sei "leider lediglich intern" bewertet worden.

"Es wurde versäumt, eine geeignete Kontextualisierung vorzunehmen und die Besucherin über das Ergebnis der Klärung zu informieren", erklärten die Gesellschafter. Diese Vorgänge hätten nicht unter der Verantwortung des Interimsgeschäftsführers Alexander Farenholtz stattgefunden. Bei den Zeichnungen handle es sich nicht um ein ausgestelltes Kunstwerk, sondern um Archivmaterial, das auf der Documenta präsentiert werde.

Unterdessen kritisierte der Zentralrat der Juden in Deutschland den Umgang mit Antisemtismus auf der Kunstausstellung. "Die neuesten Funde antisemitischer Darstellungen bei der Documenta und der Umgang der Verantwortlichen mit diesen machen fassungslos", teilte der Zentralrat am Donnerstag mit. Seit Wochen diskutiere Deutschland über Antisemitismus und Israel-Hass.

"Die Leitung der Documenta tut weiter so, als ginge sie das nichts an", erklärte der Zentralratspräsident Josef Schuster. "Offensichtlich ist es unerheblich, wer dort die Geschäftsführung inne hat." Es scheine "kaum vorstellbar", dass die Ausstellung wie geplant bis zum 25. September laufen könne.

Im Juni hatte ein Werk des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi für Empörung gesorgt. Darauf zu sehen waren unter anderem ein Mann mit Schweinsnase, einem Halstuch mit Davidstern und einem Helm mit der Aufschrift "Mossad". Zudem war dort ein Mann mit Schläfenlocken abgebildet, dessen Hut offenbar mit einer SS-Rune bestückt war.

Das Werk wurde zunächst abgedeckt und dann entfernt. Die Rufe nach Konsequenzen wurden anschließend immer lauter. Die Generaldirektorin der Kunstausstellung, Sabine Schormann, legte Mitte Juli ihr Amt nieder. Farenholtz wurde ihr Interimsnachfolger.

R.Mcintosh--EWJ

Empfohlen

Bestsellerautorin Donna Leon neigt zu tränenreichen Ausbrüchen

Die Krimiautorin Donna Leon neigt zu emotionalen Ausbrüchen. "Ich bin eine Tränenfontäne", sagte die 82-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag. "Ich weine nicht, ich flenne." Das passiere beispielsweise bei einer Reihe von Opern, "nach denen ich ein einziges klitschnasses Taschentuch bin, so viel weine ich". Beim Lesen von Romanen, etwa von Charles Dickens, geschehe das aber auch, bekannte die Autorin.

Steinmeier: Verstorbener Claus Peymann bedeutender Regisseur und Intendant

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen Theaterregisseur Claus Peymann als "einen der bedeutendsten Regisseure und Intendanten unseres Landes" gewürdigt. "Sei es in Stuttgart, Bochum, Wien oder Berlin – Claus Peymann hat tiefe Spuren hinterlassen und sich mit seinen Inszenierungen unvergesslich gemacht", erklärte Steinmeier am Donnerstag in Berlin. Mit der Uraufführung von Peter Handkes "Publikumsbeschimpfung" oder Thomas Bernhards "Heldenplatz" habe er Theatergeschichte geschrieben.

Film zum Videospiel "Legend of Zelda": Britische Schauspieler übernehmen Hauptrollen

Nintendo hat die Besetzung der Hauptrollen für den Film zum Videospiel-Klassiker "The Legend of Zelda" bekanntgegeben. Wie der japanische Konzern am Mittwoch im Onlinedienst X mitteilte, wird die britische Schauspielerin Bo Bragason die Prinzessin Zelda spielen. Benjamin Evan Ainsworth, ebenfalls Brite, übernimmt die Rolle des elfenähnlichen Kriegers Link, der sich durch die mit Monstern bewohnte Fantasiewelt kämpft.

"SZ": Theaterregisseur Claus Peymann mit 88 Jahren gestorben

Der bekannte Theaterregisseur und Intendant Claus Peymann ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" gestorben. Wie die Zeitung am Abend unter Berufung auf das familiäre Umfeld des Künstlers berichtete, starb er nach längerer, schwerer Krankheit am Mittwoch in Berlin. Er wurde 88 Jahre alt, erst kürzlich hatte er seinen Geburtstag gefeiert.

Textgröße ändern: