English Woman's Journal - Irakisches Gericht spricht Deutschen in Antiquitätenschmuggel-Prozess frei

Irakisches Gericht spricht Deutschen in Antiquitätenschmuggel-Prozess frei


Irakisches Gericht spricht Deutschen in Antiquitätenschmuggel-Prozess frei
Irakisches Gericht spricht Deutschen in Antiquitätenschmuggel-Prozess frei / Foto: AHMAD AL-RUBAYE - AFP/Archiv

Im Irak ist ein Deutscher in einem Prozess um mutmaßlichen Antiquitätenschmuggel freigesprochen worden. Bei der Urteilsverkündung vor einem Strafgericht in der Hauptstadt Bagdad hieß es am Montag, gegen den 60-Jährigen Berliner lägen "keine ausreichenden Beweise" vor. Sein Mitangeklagter, ein 66-jähriger Brite, wurde hingegen zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Textgröße ändern:

Im Reisegepäck der beiden Angeklagten waren im März bei einer Kontrolle am Flughafen von Bagdad antike Steinfragmente und Keramik gefunden worden. Beim Prozessauftakt am 15. Mai hatte der Deutsche beteuert, er habe nicht in unredlicher Absicht gehandelt. Die Stücke habe ihm der Brite überreicht; er habe nicht gewusst, dass es sich dabei um Antiquitäten handelte.

Der Richter folgte dieser Erklärung des Deutschen. Dem Briten hingegen sei "bewusst gewesen", dass der Ort, an dem er die Fragmente gesammelt hatte, eine "archäologische Ausgrabungsstätte" und das Aufsammeln illegal gewesen sei.

Vor dem Urteil hatten beide Angeklagte sich auf die entsprechenden Frage des Richters für unschuldig erklärt. Die Männer waren auf Grundlage eines irakischen Gesetzes von 2002 angeklagt worden, wonach "absichtliches Schmuggeln einer Antiquität" sogar mit dem Tode bestraft werden kann. Die Verurteilung des Briten zu 15 Jahren begründete der Richter mit dessen "fortgeschrittenem Alter".

Die beiden Männer waren mit einer Reisegruppe im Irak unterwegs und hatten einander zuvor nicht gekannt. Im Gepäck des Briten wurden etwa zehn Steinfragmente sowie Keramikscherben gefunden. Der angeklagte Deutsche führte zwei Objekte mit sich. Er sagte aus, diese von seinem britischen Mitreisenden ausgehändigt bekommen zu haben.

Der Irak öffnet sich derzeit nach Jahrzehnten bewaffneter Konflikte langsam wieder für internationalen Tourismus. Die Ausgrabungsstätten im Land waren jahrelang stark ausgeplündert worden. Insbesondere die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte sich am Antiquitätenschmuggel bereichert.

Ch.Reilly--EWJ

Empfohlen

Filmfestival in Venedig: Goldener Löwe geht an Jim Jarmusch-Film

Der höchste Preis des Filmfestivals von Venedig, der Goldene Löwe, ist an den Film "Father Mother Sister Brother" von Independent-Regisseur Jim Jarmusch gegangen. Der Film über dysfunktionale Familien mit Schauspielstars wie Cate Blanchett, Adam Driver und Tom Waits setzte sich bei der Preisverleihung am Samstagabend gegen das Doku-Drama "The Voice of Hind Rajab" der Regisseurin Kaouther Ben Hania über den Krieg im Gazastreifen durch, das den Silbernen Löwen gewann.

100. Jubiläum von Bauhaus in Dessau: Feierlichkeiten mit Festakt gestartet

Mit einem Festakt haben in Sachsen-Anhalt die Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum des Bauhauses Dessau begonnen. An der Veranstaltung am Donnerstagabend im historischen Bauhausgebäude in Dessau nahmen unter anderem Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und die EU-Kommissarin für Startups, Forschung und Innovation, Ekaterina Zaharieva, teil.

Italienischer Modedesigner Giorgio Armani mit 91 Jahren gestorben

Der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani ist tot. Der über Jahrzehnte erfolgreiche Designer sei im Alter von 91 Jahren im Kreise seiner Angehörigen gestorben, teilte seine Unternehmensgruppe am Donnerstag mit. Die Mode-Ikone hatte als Autodidakt klein angefangen und in den 70er-Jahren ein Modeimperium aufgebaut, zu dem neben Kleidung auch Schmuck, Parfums, Inneneinrichtung und Luxushotels gehören.

Festakt zu 100. Jubiläum von Bauhaus in Dessau mit Ministerpräsident Haseloff

In Dessau in Sachsen-Anhalt werden am Donnerstag (18.00 Uhr) die Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum des dortigen Bauhauses eingeleitet. An der Auftaktveranstaltung im Bauhaus-Gebäude nimmt unter anderem Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) teil. Auch die EU-Kommissarin für Startups, Forschung und Innovation, Ekaterina Zaharieva, wird zum offiziellen Festakt erwartet.

Textgröße ändern: