English Woman's Journal - Grünen-Politikerinnen und DDR-Opfer kritisieren Söder für Äußerungen über Lemke

Grünen-Politikerinnen und DDR-Opfer kritisieren Söder für Äußerungen über Lemke


Grünen-Politikerinnen und DDR-Opfer kritisieren Söder für Äußerungen über Lemke
Grünen-Politikerinnen und DDR-Opfer kritisieren Söder für Äußerungen über Lemke / Foto: Christof STACHE - AFP/Archiv

Für eine Äußerung in seiner Aschermittwochsrede über Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) ist CSU-Chef Markus Söder scharf kritisiert worden. "Das ist eines Ministerpräsidenten wirklich unwürdig", sagte Lemke selbst am Donnerstag den Sendern RTL und ntv. Söder wisse genau, was er da tue. "Das ist nicht im Bierrausch gewesen, sondern ein ganz bewusster Angriff." Söder hatte die aus Ostdeutschland stammende Ministerin in seiner Rede in Passau als eine "grüne Margot Honecker" bezeichnet.

Textgröße ändern:

Lemke sei ein Musterbeispiel, wie die Grünen mit immer neuen Auflagen die Freiheit der Fleißigen einschränken wollten, sagte Söder weiter. Die verstorbene Margot Honecker war die Ehefrau von Erich Honecker, dem Staatsratsvorsitzenden der DDR, und als Ministerin für Volksbildung selbst Teil der Führungsspitze des SED-Staats.

Lemke mahnte zur Vorsicht im politischen Meinungsstreit: "Es gibt eine nervöse und aufgeheizte Stimmung in unserer Gesellschaft, weil wir in schwierigen Zeiten leben." Kriege, Inflation und Klimakrise würden die Menschen verunsichern.

Alle Vertreter des demokratischen Spektrums müssten eine Debattenkultur vorleben, die Hetze und Gewalt entschieden ablehne, betonte auch Parlamentsgeschäftsführerin Irene Mihalic (Grüne) in der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Söder werde dieser Verantwortung aber wiederholt nicht gerecht, "wenn er wie zuletzt bei seiner Aschermittwoch-Rede den gesellschaftlichen Diskurs vergiftet, Gräben vertieft und Lunten legt, wo er eine explosive Stimmung vermutet".

Von einer "Scharfmacherei" sprach am Donnerstag im Deutschlandfunk auch die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt. "Das finde ich wirklich brutal." Söder wisse nicht, was Diktatur bedeute, sagte die Bundestags-Vizepräsidentin zum Vergleich von Lemke mit Margot Honecker. Göring-Eckardt verwies zudem darauf, dass Lemke in Opposition zum DDR-Regime stand.

Ebenfalls scharfe Kritik kommt vom Dachverband der DDR-Opfer, der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG). Dessen Vorsitzender Dieter Dombrowski sprach von "einem dem Politischen Aschermittwoch geschuldeten, unpassenden Vergleich". Er betonte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Margot Honecker war eine richtige Kriminelle und eine kommunistische Verbrecherin. Frau Lemke ist das definitiv nicht." Dieser Vergleich sei deshalb nicht angemessen. "Und lustig ist er auch nicht."

T.Burns--EWJ

Empfohlen

Britischer Fotograf Martin Parr im Alter von 73 Jahren gestorben

Der durch schonungslose Aufnahmen des britischen Alltags weltberühmt gewordene Fotograf Martin Parr ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 73 Jahren im westenglischen Bristol, wie am Sonntag seine Stiftung und die Agentur Magnum Photos mitteilten, für die er lange gearbeitet hatte.

"Macht euch keine Sorgen": Thomas Gottschalk wendet sich an seine Fans

Der an Krebs erkrankte Entertainer Thomas Gottschalk hat sich vor seinem voraussichtlich letzten großen TV-Auftritt in einer Videobotschaft an seine Fans gewandt. "Macht euch bitte um mich keine Sorgen. Ihr wisst, dass ich die Dinge positiv angehe. Das tue ich auch in diesem Fall", sagte der 75-Jährige in einem kurzen Video am Samstagmorgen auf Instagram. Am Abend wird die von ihm sowie Günther Jauch und Barbara Schöneberger moderierte RTL-Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" ausgestrahlt.

Thomas Gottschalk verabschiedet sich auf RTL von Samstagabend-Fernsehunterhaltung

Die Showmaster-Legende Thomas Gottschalk verabschiedet sich am Samstag (20.15 Uhr) von der großen Fernsehbühne. Gottschalk will in der RTL-Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" zum letzten Mal Teil einer großen Show im Hauptprogramm sein. Laut RTL soll der 75-Jährige an der Seite seiner Mitstreiter Günther Jauch und Barbara Schöneberger einen Abschied der "Extraklasse" bekommen.

Star-Architekt Frank Gehry im Alter von 96 Jahren gestorben

Der weltberühmte Architekt Frank Gehry ist tot. Der US-Kanadier starb am Freitag im Alter von 96 Jahren in seinem Haus im kalifornischen Santa Monica, wie sein Büro mitteilte. Gehry war mit dem Guggenheim-Museum in Bilbao und der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles weltberühmt geworden.

Textgröße ändern: