English Woman's Journal - Lauterbach: Elektronische Patientenakte "extrem sicher"

Lauterbach: Elektronische Patientenakte "extrem sicher"


Lauterbach: Elektronische Patientenakte "extrem sicher"
Lauterbach: Elektronische Patientenakte "extrem sicher" / Foto: John MACDOUGALL - AFP

Vor der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) am 29. April hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Sicherheitsbedenken zurückgewiesen. Die ePA sei "extrem sicher", sagte Lauterbach am Mittwoch bei einem Pressestatement in Berlin. Im internationalen Vergleich sei sie "eine der sichersten, vielleicht die sicherste elektronische Patientenakte". Es sei lange daran gearbeitet worden, zu verhindern, dass Daten abgegriffen werden können. "Diese Gefahr ist gebannt", sagte Lauterbach.

Textgröße ändern:

In der ePA sollen künftig Diagnosen, Arztbriefe, eingenommene Medikamente und sonstige Gesundheitsdaten zentral erfasst werden. Bislang gab es die elektronische Patientenakte auf freiwilliger Basis, seit Mitte Januar bekommen die 73 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland sie automatisch. Versicherte können aber auch der Nutzung der ePA widersprechen. Seit Mitte Januar wird die ePA in drei Modellregionen - Franken, Hamburg sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens - getestet.

Der Chaos Computer Club hatte vor dieser Testphase Sicherheitslücken identifiziert. So hätten Hacker auf Patientendaten zugreifen können, kritisierte der CCC. Nun seien aber Sicherheitsmaßnahmen zusammen mit Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) umgesetzt worden, betonte Lauterbach. Ein "Massenangriff auf die ePA, dass man viele Daten von den Versicherten sieht", sei jetzt "technisch nicht mehr möglich".

Lauterbach hatte am Dienstag den Start der ePA am 29. April in Aussicht gestellt. Die "intensive Testung" der ePA in den Modellregionen habe gezeigt, "dass die Technik einsatzbereit ist", heißt es in einem Schreiben Lauterbachs, das AFP vorlag. Es sei deshalb "jetzt an der Zeit, in die entscheidende Phase einzutreten".

Auch der SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis begrüßte den baldigen Start der ePA. Die Einführung zum 29. April sei "ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem digitalen, effizienteren Gesundheitswesen", erklärte Pantazis. "Mit der schrittweisen Einführung geben wir den Arztpraxen die nötige Zeit, sich auf die neuen Prozesse einzustellen und diese in den Versorgungsalltag zu integrieren". Die "positiven Erfahrungen" aus den Modellregionen hätten gezeigt, dass die Technik funktioniert und "echten Nutzen" bringe.

Die ePA sei "ein echter Fortschritt", betonte der stellvertretende gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. "Sie ermöglicht mehr Transparenz, bessere Behandlungsentscheidungen und kann langfristig sogar Leben retten." Digitalisierung im Gesundheitswesen werde damit "greifbare Realität – zum Wohl der Patientinnen und Patienten."

"Wer die ePA-Nutzung erlaubt, profitiert perspektivisch von weniger Doppeluntersuchungen und weniger gefährlichen Wechselwirkungen zwischen Medikamenten", erklärte dazu die Vorstandschefin der AOK Nordost, Daniela Teichert. "Und er oder sie verschafft den behandelnden Ärztinnen und Ärzten mehr Zeit für die Behandlung - weil perspektivisch alle relevanten Diagnosen und Befunde in der ePA per Mausklick zugänglich sind."

K.McMillan--EWJ

Empfohlen

Drogenbeauftragter Streeck fordert Rückkehr zu strengeren Cannabis-Regeln

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), hat eine Rückkehr zu schärferen Cannabis-Gesetzen gefordert. Um den Missbrauch einzudämmen, müsse zum Beispiel überlegt werden, Medizinalcannabis nur noch in Form von Tropfen oder Kapseln und nicht mehr zum Rauchen zuzulassen, sagte Streeck der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Die von der Ampel-Regierung beschlossene Cannabis-Legalisierung werde die Union in Teilen zurücknehmen.

Krankenkasse erwartet mehr als zwei Millionen Demenzkranke bis 2040

Die Zahl der Demenzkranken in Deutschland wird nach Angaben der Krankenkasse Barmer in den kommenden 15 Jahren auf rund 2,1 Millionen steigen. Das seien 400.000 Betroffene mehr als heute, wie die Kasse am Donnerstag in Berlin unter Berufung auf ihren Krankenhausreport 2025 mitteilte. Damit werde auch eine massive Steigerung der Klinikaufenthalte von Demenzkranken einhergehen, deren Behandlung besonders herausfordernd sei. Krankenhäuser müssten auf diese Entwicklung vorbereitet werden.

Forschungsministerin Bär will Förderung für geschlechtersensible Medizin ausbauen

Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) will die Förderung für geschlechtersensible Medizin weiter ausbauen. "Medikamente und Therapien wurden jahrzehntelang fast ausschließlich an Männern erforscht, das ist nicht haltbar", sagte Bär der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Wir setzen in dieser Legislaturperiode einen Schwerpunkt auf die Stärkung der Frauengesundheit – das ist für mich eine Herzensangelegenheit."

Kassenbeiträge sollen 2026 stabil bleiben - Kabinett beschließt Spargesetz

Die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen sollen im kommenden Jahr nicht mehr Geld für den Zusatzbeitrag ausgeben müssen als bislang. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch in Berlin einen Gesetzentwurf, der die Ausgaben der gesetzlichen Kassen 2026 um zwei Milliarden Euro senken soll. Dies soll die erwartete Finanzlücke schließen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag "dürfte damit auf dem heutigen Niveau von etwa 2,9 Prozent" bleiben, sagte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Textgröße ändern: