English Woman's Journal - WHO-Mitgliedstaaten einigen sich auf historisches Pandemie-Abkommen

WHO-Mitgliedstaaten einigen sich auf historisches Pandemie-Abkommen


WHO-Mitgliedstaaten einigen sich auf historisches Pandemie-Abkommen
WHO-Mitgliedstaaten einigen sich auf historisches Pandemie-Abkommen / Foto: HECTOR RETAMAL - AFP/Archiv

Durchbruch bei Pandemie-Abkommen: Nach zähen Verhandlungen haben die WHO-Mitgliedstaaten einem historischen Abkommen zugestimmt, mit dem sie sich besser auf künftige Pandemien vorbereiten wollen. Die Mitgliedstaaten hätten "bei ihren Bemühungen, die Welt sicherer vor Pandemien zu machen, einen großen Schritt nach vorne gemacht", erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch. Demnach haben die Länder "einen Entwurf für eine Vereinbarung ausgearbeitet", welcher der WHO-Jahresversammlung im Mai zur Unterzeichnung vorgelegt werden soll.

Textgröße ändern:

Nach der Grundsatzeinigung auf ein weltweites Pandemie-Abkommen waren die Unterhändler am Dienstag zusammengekommen, um dem Vertragswerk den letzten Feinschliff zu geben. Die Sitzung hinter verschlossenen Türen begann am Dienstagvormittag am WHO-Hauptsitz in Genf. Die Mitglieder verhandelten buchstäblich bis zur letzten Minute.

Bis zum Schluss herrschte Uneinigkeit über einige heikle Fragen. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlerkreisen erfuhr, sorgte insbesondere jene Passage für Unstimmigkeiten, bei der es um den Technologietransfer für Pandemie-Gesundheitsprodukte geht.

Die Länder der Welt hätten "heute in Genf Geschichte geschrieben", würdigte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus die erzielte Einigung. Sie hätten mit dem Abkommen "nicht nur einen Generationenvertrag zur Erhöhung der Sicherheit in der Welt" geschaffen. Sie hätten zudem gezeigt, "dass der Multilateralismus lebendig und gesund ist und dass die Nationen in unserer gespaltenen Welt noch immer zusammenarbeiten können, um einen gemeinsamen Nenner und eine gemeinsame Antwort auf gemeinsame Bedrohungen zu finden".

Die WHO-Mitgliedstaaten verhandeln seit mehr als drei Jahren über ein internationales Abkommen zur Vorbeugung von Pandemien. Nach immer wieder neuen Vertagungen wurde in der vergangenen Woche letztlich in einer 24-stündigen Marathonsitzung eine Grundsatzeinigung erzielt. Mit dem Abkommen soll die Welt besser auf Krisen wie die Corona-Pandemie vorbereitet werden.

Durch die Corona-Pandemie starben nach Angaben der UN-Organisation weltweit mindestens 20 Millionen Menschen. Gegenmaßnahmen wie Lockdowns und Reisebeschränkungen brachten schwere wirtschaftliche Schäden mit sich. Auch die Gesundheitssysteme waren nicht auf die Pandemie vorbereitet: So behinderte lange ein Mangel an Impfstoff den Kampf gegen das Coronavirus.

Um auf künftige Gesundheitskrisen besser vorbereitet zu sein und im Pandemie-Fall schneller und gezielter reagieren zu können, wurde die Ausarbeitung des Pandemie-Abkommens vereinbart. Es soll klare Regeln in den Bereichen Prävention, Vorsorge und Reaktion schaffen. Allerdings hat das anvisierte Abkommen schon jetzt einen Schwachpunkt: Die USA sind nicht dabei - Präsident Donald Trump hatte nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus den Rückzug seines Landes aus der WHO erklärt.

B.Mclean--EWJ

Empfohlen

Drogenbeauftragter Streeck fordert Rückkehr zu strengeren Cannabis-Regeln

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), hat eine Rückkehr zu schärferen Cannabis-Gesetzen gefordert. Um den Missbrauch einzudämmen, müsse zum Beispiel überlegt werden, Medizinalcannabis nur noch in Form von Tropfen oder Kapseln und nicht mehr zum Rauchen zuzulassen, sagte Streeck der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Die von der Ampel-Regierung beschlossene Cannabis-Legalisierung werde die Union in Teilen zurücknehmen.

Krankenkasse erwartet mehr als zwei Millionen Demenzkranke bis 2040

Die Zahl der Demenzkranken in Deutschland wird nach Angaben der Krankenkasse Barmer in den kommenden 15 Jahren auf rund 2,1 Millionen steigen. Das seien 400.000 Betroffene mehr als heute, wie die Kasse am Donnerstag in Berlin unter Berufung auf ihren Krankenhausreport 2025 mitteilte. Damit werde auch eine massive Steigerung der Klinikaufenthalte von Demenzkranken einhergehen, deren Behandlung besonders herausfordernd sei. Krankenhäuser müssten auf diese Entwicklung vorbereitet werden.

Forschungsministerin Bär will Förderung für geschlechtersensible Medizin ausbauen

Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) will die Förderung für geschlechtersensible Medizin weiter ausbauen. "Medikamente und Therapien wurden jahrzehntelang fast ausschließlich an Männern erforscht, das ist nicht haltbar", sagte Bär der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Wir setzen in dieser Legislaturperiode einen Schwerpunkt auf die Stärkung der Frauengesundheit – das ist für mich eine Herzensangelegenheit."

Kassenbeiträge sollen 2026 stabil bleiben - Kabinett beschließt Spargesetz

Die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen sollen im kommenden Jahr nicht mehr Geld für den Zusatzbeitrag ausgeben müssen als bislang. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch in Berlin einen Gesetzentwurf, der die Ausgaben der gesetzlichen Kassen 2026 um zwei Milliarden Euro senken soll. Dies soll die erwartete Finanzlücke schließen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag "dürfte damit auf dem heutigen Niveau von etwa 2,9 Prozent" bleiben, sagte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Textgröße ändern: