English Woman's Journal - Auch fünfte Runde von Tarifverhandlungen für Klinikärzte ohne Ergebnis beendet

Auch fünfte Runde von Tarifverhandlungen für Klinikärzte ohne Ergebnis beendet


Auch fünfte Runde von Tarifverhandlungen für Klinikärzte ohne Ergebnis beendet
Auch fünfte Runde von Tarifverhandlungen für Klinikärzte ohne Ergebnis beendet / Foto: THOMAS KIENZLE - AFP/Archiv

Die Verhandlungen zwischen dem Marburger Bund und den Arbeitgeberverbänden für Ärzte an kommunalen Kliniken sind erneut ohne Ergebnis geblieben. Die fünfte Runde sei ohne Einigung vorzeitig zu Ende gegangen, teilte der Marburger Bund am Freitag mit. Die Gewerkschaft und die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) warfen sich gegenseitig mangelnde Kompromissbereitschaft vor. Ob nun Streiks drohen, war noch unklar.

Textgröße ändern:

Die Gewerkschaft fordert eine Reform der Schicht- und Wechseldienstregelungen, eine Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent sowie finanzielle Verbesserungen bei Bereitschaftsdiensten und Rufbereitschaft. Die VKA bot in der jüngsten Runde nach eigenen Angaben eine Erhöhung des Gehalts um 5,5 Prozent sowie des Nachtzuschlags von 15 auf 20 Prozent und eine Einmalzahlung von 500 Euro an. Dies sei ein attraktiver Vorschlag und liege über dem kürzlich erfolgten Tarifabschluss der Metall- und Elektrobranche von 5,1 Prozent, erklärte die VKA.

Das Angebot sei völlig inakzeptabel, hieß es hingegen von der Gewerkschaft. "Es liegt weit unter dem, was wir gefordert haben und spart das Thema Schicht- und Wechselschicht komplett aus", sagte der zweite Vorsitzende des Marburger Bunds, Andreas Botzlar. Es könne nur als schlechter Witz und Provokation der Ärztinnen und Ärzte aufgefasst werden.

VKA-Verhandlungsführer Dirk Köcher warf dem Marburger Bund vor, trotz der "historisch schwierigen finanziellen Lage der kommunalen Krankenhäuser" auf seinen Maximalforderungen zu beharren. "Die Situation der Krankenhäuser ist sehr ernst und wird im kommenden Jahr auch nicht besser - 80 Prozent der Häuser schreiben rote Zahlen", erklärte Köcher.

Der Marburger Bund kündigte an, bei einer Sondersitzung am Samstag über das weitere Vorgehen zu beraten. Am Mittwoch hatte die Ärztegewerkschaft angekündigt, dass diese Tarifrunde die letzte "unter Normalbedingungen" sei. Falls sie erneut scheitere, müsse den Arbeitgeberverbänden die "notwendige Motivation verpasst werden", hatte Botzlar angekündigt. Dazu gehöre unter anderem auch der Arbeitskampf, also Streiks.

Der in Rede stehende Tarifvertrag gilt für bundesweit rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und anderen Kliniken vor allem in Ostdeutschland, die Haustarifverträge haben. Die aktuellen Verhandlungen laufen bereits seit Juni.

L.Scott--EWJ

Empfohlen

Mensch in Bayern an seltenem Bornavirus gestorben - zweite Infektion registriert

Im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm haben sich zwei Menschen mit dem seltenen Bornavirus infiziert. Einer von ihnen sei kürzlich an der Infektion gestorben, teilte das Landratsamt am Montag mit. Der zweite Mensch befinde sich in medizinischer Behandlung. Das örtliche Gesundheitsamt sei "intensiv mit der Klärung eines möglichen Infektionswegs der beiden betroffenen Personen befasst" und stehe in engem Kontakt mit dem zuständigen Landesamt.

Nach tödlichem Krankenhausbrand in Hamburg: Verdächtiger Patient in Psychiatrie

Nach dem Brand mit mehreren Toten in einem Krankenhaus in Hamburg ist der tatverdächtige 72-jährige Patient am Montag vorläufig in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Ein Richter erließ einen Unterbringungsbeschluss wegen des Verdachts einer Brandstiftung mit Todesfolge, wie die Polizei in der Hansestadt mitteilte. Die Beamten prüften demnach parallel, ob ein vierter Todesfall auf das Feuer zurückzuführen war.

Primärarztmodell: Hausärzteverband für Übergangslösung mit Bonussystem

Der Hausärzteverband hat sich dafür ausgesprochen, vor der Einführung eines verbindlichen Hausarztsystems die gesetzlich Versicherten in einer Übergangsphase mit einem Bonussystem zur Teilnahme zu bewegen. "Machen wir uns nichts vor: Die Umstellung auf ein verbindliches Primärarztsystem wird Jahre dauern", sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Markus Beier, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Montag. "Es wird eine längere Umstellungsphase geben, in der wir die Menschen motivieren sollten, freiwillig einzusteigen und die Vorteile kennenzulernen."

Techniker Krankenkasse: Jeder siebte Fehltag wegen Schmerzen am Bewegungsapparat

Muskelskeletterkrankungen wie etwa Rückenbeschwerden sind nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) die Ursache für jeden siebten Fehltag ihrer Versicherten. Im vergangenen Jahr machten sie 14,1 Prozent aller Krankschreibungstage aus, wie die Krankenkasse am Montag in Hamburg mitteilte. Davor lagen nur noch Fehltage wegen Krankheiten des Atmungssystems wie zum Beispiel Erkältungen und Fehltage wegen psychischer Diagnosen.

Textgröße ändern: