English Woman's Journal - Krankenstand 2023 laut Krankenkassen DAK und KKH auf neuen Höchststand gestiegen

Krankenstand 2023 laut Krankenkassen DAK und KKH auf neuen Höchststand gestiegen


Krankenstand 2023 laut Krankenkassen DAK und KKH auf neuen Höchststand gestiegen
Krankenstand 2023 laut Krankenkassen DAK und KKH auf neuen Höchststand gestiegen / Foto: STEFANIE LOOS - AFP/Archiv

Der Krankenstand ist laut den Krankenkassen DAK und KKH 2023 auf einen neuen Höchststand gestiegen. Im Schnitt sei jeder Beschäftigte 20 Tage krank gewesen, teilte die DAK am Freitag in Hamburg mit. Deutlich mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer war demnach im vergangenen Jahr mindestens einmal krankgeschrieben, 64 Prozent sogar mehrfach. Nur rund ein Drittel der Beschäftigten war 2023 gar nicht krank.

Textgröße ändern:

Insgesamt lag der Krankenstand bei 5,5 Prozent. Das bedeutet, das an jedem Tag zwischen Januar und Dezember 2023 im Schnitt 55 von 1000 Arbeitnehmern krank waren. Menschen in der Alterspflege hatten laut Daten der DAK mit 7,4 Prozent den höchsten Wert. Dahinter folgen Kita-Beschäftigte mit 7,0 Prozent. Am wenigsten waren Beschäftigte in Informatikberufen und in der Kommunikationstechnologie krank. Der Krankenstand lag dort bei 3,7 Prozent.

Grund für die gestiegenen Zahlen waren vor allem Atemwegserkrankungen wie Erkältungen. Jeder sechste Fehltag wurde durch eine Erkältung verursacht. Dahinter folgten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Sie stiegen um fünf Prozent an. Psychische Erkrankungen wuchsen im Vergleich zu 2022 um 7,4 Prozent. 2023 gab es deswegen 323 Fehltage pro 100 versicherten Beschäftigten.

"Auch wenn das Ergebnis nach den Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst nicht überraschend kommt, ist es für die Wirtschaft alarmierend", erklärte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Das Problem dabei seien nicht aktuelle Kurzzeiterkrankungen wegen Bronchitis oder anderen Atemwegserkrankungen, sondern Langzeitfälle. Nötig sei mehr betriebliches Gesundheitsmanagement.

Auch bei der Krankenkasse KKH stieg die Zahl der Krankmeldungen im vorigen Jahr. Je 100 Mitglieder zählte sie 204 Krankheitsfälle, wie sie am Freitag in Hannover mitteilte. Im Schnitt war jedes Mitglied demnach zwei Mal krankgeschrieben. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Fallzahl um knapp 14 Prozent. Die Fehlzeiten bleiben mit 2392 Tagen pro 100 Versicherte auf hohem Niveau. Die durchschnittliche Fehlzeit betrug 11,7 Tage. 2022 hatte der Wert noch bei 13,1 Tagen gelegen.

19 Prozent der Fehlzeiten gingen auf Atemwegserkrankungen zurück. Antje Judick von der KKH warnte zugleich vor einem "Dominoeffekt". Häufige und lange Arbeitsausfälle bedeuteten für die gesunden Kolleginnen und Kollegen eine Zusatzbelastung, da sie die Arbeit auffangen müssten. Das könne zu Überlastung, Erschöpfung und weiteren Krankmeldungen führen, erklärte die Expertin.

K.McMillan--EWJ

Empfohlen

Nach Einigung im Vermittlungsausschuss: Bundestag stimmt für Kassen-Sparpaket

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss hat der Bundestag dem von der Regierung auf den Weg gebrachten Sparpaket für die Krankenkassen grünes Licht gegeben. Das Parlament stimmte am Freitagvormittag mit den Stimmen von Union und SPD für einen Kompromiss zum Pflegekompetenzgesetz, an welches die strittigen Einsparungen bei der Klinikvergütung gekoppelt waren. Nun soll noch am Freitag abschließend im Bundesrat darüber abgestimmt werden.

USA wollen Cannabis nicht mehr wie Heroin einstufen

Cannabis soll in den USA als weniger gefährliche Substanz eingestuft werden. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag in Washington ein Dekret, mit dem Cannabis nicht mehr Heroin, LSD oder Ecstasy gleichgestellt werden soll. Von Gefahrenstufe eins wird es auf drei herabgestuft, als Mittel mit moderatem bis schwachem Risiko.

Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zu Kassen-Sparpaket

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss für das von der Regierung geplante Sparpaket für die Krankenkassen vereinbart. Wie der Bundesrat am Mittwochabend mitteilte, sollen dabei die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Bundestag und Bundesrat sollen nun am Freitag abschließend über das Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro entscheiden. Es soll einen übermäßigen Anstieg der Beiträge für die Versicherten im kommenden Jahr verhindern.

Merz unzufrieden mit Ergebnissen von Kommission zur Pflegereform

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich unzufrieden mit der Bund-Länder-Gruppe zur Pflegeversicherung gezeigt - und eine adäquate Pflegereform für nächstes Jahr angekündigt. Das Gremium habe seine Arbeit "mit einem nicht befriedigenden Ergebnis" beendet, sagte Merz am Mittwoch im Bundestag. Er sei mit diesem "nicht einverstanden". Die Ergebnisse würden, "nicht ausreichen, um die Pflegeversicherung auf Dauer zukunftsfähig zu gestalten".

Textgröße ändern: