English Woman's Journal - Lauterbach drängt auf Verabschiedung von Gesetz zu Krankenhaus-Transparenz

Lauterbach drängt auf Verabschiedung von Gesetz zu Krankenhaus-Transparenz


Lauterbach drängt auf Verabschiedung von Gesetz zu Krankenhaus-Transparenz
Lauterbach drängt auf Verabschiedung von Gesetz zu Krankenhaus-Transparenz / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat vor Klinikinsolvenzen gewarnt, falls der Bundesrat das geplante Gesetz zur Krankenhaustransparenz und damit verbundene Finanzhilfen weiter blockiert. "Wenn wir dieses Gesetz nicht durchgesetzt bekommen, dann ist ein Krankenhaussterben in Deutschland in großen Teilen schwer abwendbar", sagte Lauterbach am Donnerstag in Berlin. Er verwies darauf, dass an das Gesetz Bundeshilfen für die Kliniken in Höhe von sechs bis acht Milliarden Euro gebunden seien.

Textgröße ändern:

"Wenn diese Menge Geld fehlt, sind Insolvenzen nicht abwendbar", warnte der Gesundheitsminister. Sollte das Gesetz durchgehen, könne mit dieser Liquidität hingegen ein flächendeckendes Krankenhaussterben ausgeschlossen werden.

Mit dem Krankenhaustransparenzgesetz will der SPD-Politiker für mehr Transparenz sorgen: Patientinnen und Patienten sollen sich künftig online über die medizinischen Stärken und Schwächen jeder einzelnen Klinik informieren können. Der Entwurf wurde bereits im September vom Kabinett und im Oktober vom Bundestag beschlossen - Ende November allerdings vom Bundesrat ausgebremst.

Die Länderkammer verwies den Gesetzentwurf zur weiteren Überarbeitung in den Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag. Das Vorhaben ist nicht zustimmungspflichtig; die Überweisung an den Vermittlungsausschuss verzögert aber das Inkrafttreten.

Lauterbach zufolge weigern sich nun die unionsgeführten Länder, das Gesetz auf die Tagesordnung des Ausschusses zu bringen. Diese wird immer einvernehmlich beschlossen. Der Minister appellierte deshalb an die Länder mit Unions-Ministerpräsidenten, hier einzulenken: Das Gesetz sei "keine gute Gelegenheit für Parteipolitik", so Lauterbach. Wenn es nicht käme, hätte die Union "einen wesentlichen Anteil" daran, dass es zu Insolvenzen von Kliniken komme. "Wer jetzt hier zündelt, der verunsichert die Bevölkerung", betonte er.

Das Krankenhaustransparenzgesetz ist eines von mehreren Gesetzen, mit denen der Gesundheitsminister das Krankenhaussystem grundlegend verändern will. Kernstück der Reform ist ein neues Vergütungssystem, das die Kliniken von dem ökonomischen Druck befreien soll, immer mehr Patienten zu behandeln. "Wir haben die Möglichkeit, Insolvenzen abzuwenden und eine große Krankenhausreform zu entwickeln", sagte Lauterbach.

R.Wilson--EWJ

Empfohlen

Nach Einigung im Vermittlungsausschuss: Bundestag stimmt für Kassen-Sparpaket

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss hat der Bundestag dem von der Regierung auf den Weg gebrachten Sparpaket für die Krankenkassen grünes Licht gegeben. Das Parlament stimmte am Freitagvormittag mit den Stimmen von Union und SPD für einen Kompromiss zum Pflegekompetenzgesetz, an welches die strittigen Einsparungen bei der Klinikvergütung gekoppelt waren. Nun soll noch am Freitag abschließend im Bundesrat darüber abgestimmt werden.

USA wollen Cannabis nicht mehr wie Heroin einstufen

Cannabis soll in den USA als weniger gefährliche Substanz eingestuft werden. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag in Washington ein Dekret, mit dem Cannabis nicht mehr Heroin, LSD oder Ecstasy gleichgestellt werden soll. Von Gefahrenstufe eins wird es auf drei herabgestuft, als Mittel mit moderatem bis schwachem Risiko.

Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zu Kassen-Sparpaket

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss für das von der Regierung geplante Sparpaket für die Krankenkassen vereinbart. Wie der Bundesrat am Mittwochabend mitteilte, sollen dabei die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Bundestag und Bundesrat sollen nun am Freitag abschließend über das Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro entscheiden. Es soll einen übermäßigen Anstieg der Beiträge für die Versicherten im kommenden Jahr verhindern.

Merz unzufrieden mit Ergebnissen von Kommission zur Pflegereform

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich unzufrieden mit der Bund-Länder-Gruppe zur Pflegeversicherung gezeigt - und eine adäquate Pflegereform für nächstes Jahr angekündigt. Das Gremium habe seine Arbeit "mit einem nicht befriedigenden Ergebnis" beendet, sagte Merz am Mittwoch im Bundestag. Er sei mit diesem "nicht einverstanden". Die Ergebnisse würden, "nicht ausreichen, um die Pflegeversicherung auf Dauer zukunftsfähig zu gestalten".

Textgröße ändern: