English Woman's Journal - Verdienstlücke in Corona-Krise geschrumpft - aber nicht bei Geringverdienerinnen

Verdienstlücke in Corona-Krise geschrumpft - aber nicht bei Geringverdienerinnen


Verdienstlücke in Corona-Krise geschrumpft - aber nicht bei Geringverdienerinnen
Verdienstlücke in Corona-Krise geschrumpft - aber nicht bei Geringverdienerinnen / Foto: PHILIPPE HUGUEN - AFP/Archiv

Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen - der sogenannte Gender Pay Gap - ist während der Corona-Pandemie laut einer Studie kleiner geworden. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte, verringerte sich die Verdienstlücke allerdings vor allem bei mittleren und hohen Verdiensten - für diejenigen mit sehr niedrigen Verdiensten vergrößerte sie sich hingegen.

Textgröße ändern:

Laut IAB lag der mittlere Jahresverdienstunterschied zwischen Männern und Frauen im Vor-Corona-Jahr 2019 bei 36,2 Prozent. Im ersten Pandemiejahr 2020 habe sich der Gender Pay Gap dann um 1,2 Prozentpunkte auf zunächst 35 Prozent und 2021 dann auf 33,8 Prozent verringert.

Kleiner wurde die Verdienstlücke demnach für 80 Prozent der Beschäftigten mit mittleren und hohen Verdiensten. Bei den niedrigsten Verdiensten habe die Corona-Krise hingegen "zu starken Rückgängen" geführt, erklärte IAB-Forscher Alexander Patt. Dabei gingen die mittleren Verdienste der untersten zehn Prozent der Frauen deutlicher zurück als die der Männer. Von 2019 auf 2021 habe sich hier ein Zuwachs von 3,5 Prozentpunkten auf 37,3 Prozent beim Gender Pay Gap beobachten lassen.

Laut IAB betrifft dieser Anstieg neben den untersten zehn Prozent der Vollzeitverdienste auch den überwiegenden Teil der Teilzeitbeschäftigten und etwa die untere Hälfte der Verdienste in Minijobs. Im Vergleich zu Männern verblieben Frauen während der Pandemie weniger häufig in Vollzeitbschäftigung, aber häufiger in Teilzeit und in Minijobs.

"Der Gender Pay Gap hängt somit auch damit zusammen, dass Frauen eher als Männer in Arbeitsverhältnissen mit niedrigeren Arbeitszeiten tätig sind", erklärte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. Auch hätten Beschäftigte mit sehr niedrigen Verdiensten häufiger als vor Corona ihre Anstellung verloren, fügte IAB-Forscherin Anna Houstecka hinzu. Im Falle von Minijobs hätten sie zudem nicht von der Absicherung durch Kurzarbeit profitieren können.

O.Jonstone--EWJ

Empfohlen

Nach Einigung im Vermittlungsausschuss: Bundestag stimmt für Kassen-Sparpaket

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss hat der Bundestag dem von der Regierung auf den Weg gebrachten Sparpaket für die Krankenkassen grünes Licht gegeben. Das Parlament stimmte am Freitagvormittag mit den Stimmen von Union und SPD für einen Kompromiss zum Pflegekompetenzgesetz, an welches die strittigen Einsparungen bei der Klinikvergütung gekoppelt waren. Nun soll noch am Freitag abschließend im Bundesrat darüber abgestimmt werden.

USA wollen Cannabis nicht mehr wie Heroin einstufen

Cannabis soll in den USA als weniger gefährliche Substanz eingestuft werden. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag in Washington ein Dekret, mit dem Cannabis nicht mehr Heroin, LSD oder Ecstasy gleichgestellt werden soll. Von Gefahrenstufe eins wird es auf drei herabgestuft, als Mittel mit moderatem bis schwachem Risiko.

Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zu Kassen-Sparpaket

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss für das von der Regierung geplante Sparpaket für die Krankenkassen vereinbart. Wie der Bundesrat am Mittwochabend mitteilte, sollen dabei die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Bundestag und Bundesrat sollen nun am Freitag abschließend über das Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro entscheiden. Es soll einen übermäßigen Anstieg der Beiträge für die Versicherten im kommenden Jahr verhindern.

Merz unzufrieden mit Ergebnissen von Kommission zur Pflegereform

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich unzufrieden mit der Bund-Länder-Gruppe zur Pflegeversicherung gezeigt - und eine adäquate Pflegereform für nächstes Jahr angekündigt. Das Gremium habe seine Arbeit "mit einem nicht befriedigenden Ergebnis" beendet, sagte Merz am Mittwoch im Bundestag. Er sei mit diesem "nicht einverstanden". Die Ergebnisse würden, "nicht ausreichen, um die Pflegeversicherung auf Dauer zukunftsfähig zu gestalten".

Textgröße ändern: