English Woman's Journal - Schutz gegen Krebs: DAK sieht "dramatischen" Rückgang bei HPV-Impfungen

Schutz gegen Krebs: DAK sieht "dramatischen" Rückgang bei HPV-Impfungen


Schutz gegen Krebs: DAK sieht "dramatischen" Rückgang bei HPV-Impfungen
Schutz gegen Krebs: DAK sieht "dramatischen" Rückgang bei HPV-Impfungen / Foto: Damien MEYER - AFP/Archiv

Die für Jugendliche empfohlenen HPV-Impfungen gegen bestimmte Krebsarten gehen einer Untersuchung zufolge "dramatisch" zurück. Im vergangenen Jahr wurde ein Viertel beziehungsweise 25 Prozent weniger Kinder und Jugendliche als im Vorjahr gegen Krebs geimpft, wie die Krankenkasse DAK Gesundheit am Freitag in Berlin mitteilte. Besonders stark ist der Rückgang bei 15- bis 17-jährigen Jungen. Hier sanken die Erstimpfungen gegen Humane Papillomviren (HPV) um 42 Prozent.

Textgröße ändern:

Die Viren werden sexuell übertragen und können unter anderem Gebärmutterhalskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum, an weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen und im After verursachen. Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen. Eine Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.

Insgesamt gingen die HPV-Impfungen im vergangenen Jahr bei Jungen um 31 Prozent und bei Mädchen um 21 Prozent zurück, wie die Sonderanalyse des Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit zeigt. Ausgewertet wurden Daten von rund 794.000 bei der Kasse versicherten Kindern und Jugendlichen aus den Jahren 2017 bis 2022.

Im Vergleich zum Vorcoronajahr 2019 sind die Rückgänge demnach noch ausgeprägter. Im Vergleich zu 2019 erhielten 2022 insgesamt 37 Prozent weniger Kinder und Jugendliche erstmalig eine HPV-Impfung. Auch hier gingen die Zahlen bei Jungen mit 44 Prozent stärker zurück als bei Mädchen mit 31 Prozent.

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, nannte die Zahlen "besorgniserregend niedrig". Vermutlich habe die HPV-Impfung im Zuge der hohen medialen Aufmerksamkeit rund um die Coronaschutzimpfung weniger Beachtung erfahren.

"Der Rückgang bei HPV-Impfungen ist alarmierend und ein schlechtes Zeichen für die Gesundheitsvorsorge unserer Kinder", erklärte auch DAK-Chef Andreas Storm. Ein erhoffter Nachholeffekt nach der Coronapandemie sei ausgeblieben. Storm forderte eine Impfoffensive und mehr Aufklärung über Vorteile einer HPV-Impfung.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 6250 Frauen und 1600 Männer an HPV-bedingtem Krebs.

P.Mitchell--EWJ

Empfohlen

Nach Einigung im Vermittlungsausschuss: Bundestag stimmt für Kassen-Sparpaket

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss hat der Bundestag dem von der Regierung auf den Weg gebrachten Sparpaket für die Krankenkassen grünes Licht gegeben. Das Parlament stimmte am Freitagvormittag mit den Stimmen von Union und SPD für einen Kompromiss zum Pflegekompetenzgesetz, an welches die strittigen Einsparungen bei der Klinikvergütung gekoppelt waren. Nun soll noch am Freitag abschließend im Bundesrat darüber abgestimmt werden.

USA wollen Cannabis nicht mehr wie Heroin einstufen

Cannabis soll in den USA als weniger gefährliche Substanz eingestuft werden. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag in Washington ein Dekret, mit dem Cannabis nicht mehr Heroin, LSD oder Ecstasy gleichgestellt werden soll. Von Gefahrenstufe eins wird es auf drei herabgestuft, als Mittel mit moderatem bis schwachem Risiko.

Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zu Kassen-Sparpaket

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss für das von der Regierung geplante Sparpaket für die Krankenkassen vereinbart. Wie der Bundesrat am Mittwochabend mitteilte, sollen dabei die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Bundestag und Bundesrat sollen nun am Freitag abschließend über das Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro entscheiden. Es soll einen übermäßigen Anstieg der Beiträge für die Versicherten im kommenden Jahr verhindern.

Merz unzufrieden mit Ergebnissen von Kommission zur Pflegereform

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich unzufrieden mit der Bund-Länder-Gruppe zur Pflegeversicherung gezeigt - und eine adäquate Pflegereform für nächstes Jahr angekündigt. Das Gremium habe seine Arbeit "mit einem nicht befriedigenden Ergebnis" beendet, sagte Merz am Mittwoch im Bundestag. Er sei mit diesem "nicht einverstanden". Die Ergebnisse würden, "nicht ausreichen, um die Pflegeversicherung auf Dauer zukunftsfähig zu gestalten".

Textgröße ändern: