English Woman's Journal - Lauterbach will Qualitätsstandards bei Krankenhausreform nicht aufweichen

Lauterbach will Qualitätsstandards bei Krankenhausreform nicht aufweichen


Lauterbach will Qualitätsstandards bei Krankenhausreform nicht aufweichen
Lauterbach will Qualitätsstandards bei Krankenhausreform nicht aufweichen / Foto: MICHELE TANTUSSI - AFP/Archiv

Im Ringen um die Krankenhausreform will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in den Gesprächen mit den Bundesländern keine Abstriche an den geplanten Qualitätsstandards machen. "Da glaube ich nicht, dass wir da nachgeben", sagte Lauterbach im ZDF-"Morgenmagazin" vor der für Donnerstag geplanten Verhandlungsrunde mit den Ländern.

Textgröße ändern:

Der Bund verfüge über die Daten zur Qualität von Operationen und Behandlungen in den jeweiligen Kliniken, sagte Lauterbach. Wenn ein Eingriff geplant sei, etwa eine Krebsbehandlung, dann sei es "ethisch sehr problematisch" zu sagen, der Bürger bekomme die Daten nicht, weil sich eine qualitativ schlechte Klinik dann möglicherweise nicht mehr füllt.

"Wenn es um Leben und Tod geht, ist das eine sehr problematische Haltung", betonte der Minister. Zur Not könne der Bund die Qualitätsdaten auch zur Verfügung stellen ohne Einigung mit den Ländern.

Berichten zufolge haben sich die Bundesländer in einem auf Mittwoch datierten Forderungspapier in zentralen Punkten gegen Lauterbachs Reformvorhaben gestellt und mehr Mittel gefordert. Die Länder verlangten unter anderem ein "Vorschaltgesetz zur Sicherung der Liquidität der Krankenhäuser und zur Vermeidung eines kalten Strukturwandels in den Jahren 2024 und 2025", zitierte das "Handelsblatt" aus dem Papier.

Die Länder lehnen laut "Handelsblatt" auch vehement das von Lauterbach geplante Transparenzvorhaben ab. Durch eine solche Veröffentlichung über die Qualitätsmerkmale der einzelnen Kliniken würden "Tatsachen geschaffen, die für die Krankenhäuser gegebenenfalls rufschädigend wirken", zitiert die Zeitung aus dem Länderpapier.

Forderungen einiger Länder nach Finanzmitteln vor der Reform lehnt Lauterbach ab. Das sei wie ein Gießkannenprinzip. "Es macht keinen Sinn, Kliniken zu unterstützen, die sich wirtschaftlich nicht tragen", sagte er. Auch eine Verschiebung der Reform lehnt Lauterbach ab. Ohne eine Reform "kommen sehr viele Krankenhäuser in existizielle Not", warnte Lauterbach.

Mit der geplanten Reform will Lauterbach die Finanzierung der Kliniken langfristig umstellen. Geplant sind zudem bundeseinheitliche Krankenhaus-Levels, mit denen das Leistungsniveau von Kliniken transparenter werden soll.

P.Mitchell--EWJ

Empfohlen

Nach Einigung im Vermittlungsausschuss: Sparpaket für Krankenkassen kann kommen

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss kann das kleine Sparpaket für die Krankenkassen kommen. Bundestag und Bundesrat stimmten am Freitag für einen Kompromiss zum Pflegekompetenzgesetz, an welches die strittigen Einsparungen bei der Klinikvergütung gekoppelt waren. Der GKV-Spitzenverband begrüßte den Beschluss zwar, betonte aber, die Maßnahmen reichten nicht aus, "um Beitragssatzerhöhungen zu vermeiden". Nötig seien "grundlegende Reformen".

Nach Einigung im Vermittlungsausschuss: Bundestag stimmt für Kassen-Sparpaket

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss hat der Bundestag dem von der Regierung auf den Weg gebrachten Sparpaket für die Krankenkassen grünes Licht gegeben. Das Parlament stimmte am Freitagvormittag mit den Stimmen von Union und SPD für einen Kompromiss zum Pflegekompetenzgesetz, an welches die strittigen Einsparungen bei der Klinikvergütung gekoppelt waren. Nun soll noch am Freitag abschließend im Bundesrat darüber abgestimmt werden.

USA wollen Cannabis nicht mehr wie Heroin einstufen

Cannabis soll in den USA als weniger gefährliche Substanz eingestuft werden. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag in Washington ein Dekret, mit dem Cannabis nicht mehr Heroin, LSD oder Ecstasy gleichgestellt werden soll. Von Gefahrenstufe eins wird es auf drei herabgestuft, als Mittel mit moderatem bis schwachem Risiko.

Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zu Kassen-Sparpaket

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss für das von der Regierung geplante Sparpaket für die Krankenkassen vereinbart. Wie der Bundesrat am Mittwochabend mitteilte, sollen dabei die Auswirkungen der geplanten Einsparungen bei der Klinikvergütung auf das Jahr 2026 begrenzt bleiben. Bundestag und Bundesrat sollen nun am Freitag abschließend über das Sparpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro entscheiden. Es soll einen übermäßigen Anstieg der Beiträge für die Versicherten im kommenden Jahr verhindern.

Textgröße ändern: