English Woman's Journal - Zahl der Risikogebiete für durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung steigt

Zahl der Risikogebiete für durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung steigt


Zahl der Risikogebiete für durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung steigt
Zahl der Risikogebiete für durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung steigt

Das Risiko für durch Zecken übertragene Hirnhautentzündungen ist deutschlandweit erneut gestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) kamen in diesem Jahr sechs neue Risikogebiete für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hinzu. In Brandenburg wurden erstmalig drei Kreise - Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße - als Risikogebiete eingestuft. In Nordrhein-Westfalen betrifft dies den Stadtkreis Solingen und in Sachsen den Stadtkreis Chemnitz sowie den Landkreis Görlitz. Damit gelten 175 Kreise als FSME-Risikogebiete.

Textgröße ändern:

In Deutschland besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Einzelne Risikogebiete liegen zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Vier der sechs neuen Risikogebiete grenzen an bereits bekannte FSME-Regionen. Nur aus Hamburg und Bremen wurden bisher keine dort erworbenen FSME-Erkrankungen bekannt.

Im vergangenen Jahr wurden dem RKI zufolge insgesamt 390 FSME-Erkrankungen gemeldet. Das waren 45 Prozent weniger als 2020, als es mit 712 Erkrankungen einen Rekordwert gegeben hatte. Fünf Prozent der 2021 gemeldeten FSME-Fälle konnten demnach wegen eines technischen Fehlers nicht gezählt werden. Drei Menschen starben im vergangenen Jahr an ihrer FSME-Erkrankung.

Zecken können den Erreger von FSME übertragen, einer virusbedingten Hirnhaut- oder Gehirnentzündung. Experten beobachten seit einigen Jahren, dass sich FSME-infizierte Zecken in Deutschland weiter vom Süden in den Norden ausbreiten. Milde Winter sorgen zudem dafür, dass die Zecken schon recht früh aktiv werden.

Zecken lauern nicht nur in Wäldern und auf Wiesen auf Wirte. Auch Gärten sind Zeckengebiet, selbst wenn diese mehrere hundert Meter vom Wald entfernt liegen. Auch Übertragungen durch den Verzehr von Rohmilchprodukten sind möglich, aber selten.

Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen und arbeiten oder dort Urlaub machen, empfehlen die Fachleute eine Impfung. Ein zeitlich begrenzter Impfschutz etwa für Urlauber erfordert mindestens zwei Einzelimpfungen, für einen längeren Impfschutz sind drei Gaben nötig. Die FSME-Impfung soll alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Fast alle der gemeldeten FSME-Erkrankten sind dem RKI zufolge gar nicht oder unzureichend geimpft.

Durch einen Zeckenbiss kann auch die sogenannte Lyme-Borreliose übertragen werden, die Nervensysteme und Gelenke schädigen kann. Die Schätzungen zu den Krankheitsfällen schwanken sehr stark zwischen 40.000 und 120.000 pro Jahr. Eine wirksame Impfung dagegen gibt es bisher nicht.

O.Wood--EWJ

Empfohlen

Medien: Interner Bericht belastet Spahn bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffung

Ein interner Bericht belastet laut NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Unions-Fraktionschef Jens Spahn (CDU) bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffungen während der Corona-Pandemie. Der 170 Seiten umfassende Bericht der vom früheren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzten Sonderbeauftragten Margaretha Sudhoff liegt den drei Medien demnach in Auszügen vor. Spahn war in der Pandemiezeit bis Ende 2021 Gesundheitsminister gewesen.

Payback-Punkte bei Kauf von Hörgerät: BGH prüft Zulässigkeit von Werbung

Dem Bundesgerichtshof (BGH) stellt sich die Frage, wie weit Werbung für Hörgeräte gehen darf. Am Donnerstag verhandelte er in Karlsruhe in einem Rechtsstreit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs mit dem Anbieter Amplifon. Dieser warb mit der Gutschrift von Payback-Punkten. Pro Euro Umsatz wurde ein Punkt im Wert von einem Cent gutgeschrieben. (Az. I ZR 43/24)

Gesetz zur Verbesserung der Krankenhausreform soll nach Sommerpause ins Kabinett

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will die große Krankenhausreform ihres Amtsvorgängers Karl Lauterbach (SPD) verbessern - ein Gesetzentwurf dazu soll nach dem Sommer ins Kabinett. Wie es am Donnerstag aus dem Gesundheitsministerium hieß, soll sich das Bundeskabinett nach der parlamentarischen Sommerpause mit einem entsprechenden Entwurf befassen. Zuvor sei geplant, mit den Bundesländern ins Gespräch zu kommen, um diese frühzeitig einzubinden. Die Sommerpause des Parlaments geht bis Anfang September.

Drogenbeauftragter Streeck will eng mit Bundesministerien zusammenarbeiten

Der neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung sucht zur Bekämpfung des Phänomens Digitalsucht bei Minderjährigen den Schulterschluss mit den zuständigen Bundesministerien. Da müsse mit dem Bildungsministerium und dem Gesundheitsministerium eng zusammengearbeitet werden, "dass wir hier gute Lösungen finden", sagte der Virologe Hendrik Streeck (CDU) am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. Er bezog sich damit auf Karin Prien (CDU), Ministerin unter anderem für Bildung und Jugend, sowie auf Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Textgröße ändern: