English Woman's Journal - Grüne wollen ab 20. März Möglichkeit für "flexibel anwendbare" Corona-Maßnahmen

Grüne wollen ab 20. März Möglichkeit für "flexibel anwendbare" Corona-Maßnahmen


Grüne wollen ab 20. März Möglichkeit für "flexibel anwendbare" Corona-Maßnahmen
Grüne wollen ab 20. März Möglichkeit für "flexibel anwendbare" Corona-Maßnahmen

In der Ampel-Koalition gibt es weiterhin Meinungsverschiedenheiten über die Corona-Politik ab Ende März. Nötig sei dann weiterhin "ein passender Instrumentenkasten an Schutzmaßnahmen", sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann der Nachrichtenagentur AFP. "Alle tiefgreifenden, pauschalen und grundrechtseinschränkenden Maßnahmen müssen wegfallen", forderte unterdessen der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai.

Textgröße ändern:

Die bislang geltenden Schutzmaßnahmen laufen bundesweit am 19. März aus. Haßelmann betonte jedoch, Maßnahmen müssten auch danach "flexibel anwendbar sein, damit bei einer möglichen Verschlechterung der Lage eine kurzfristige und punktgenaue Erhöhung des Schutzes möglich ist."

Bisherige Erfolge bei der Pandemie-Bekämpfung dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden, sagte die Grünen-Fraktionschefin. "Kommunen, Städte und Bundesländer müssen beim Pandemiemanagement handlungsfähig bleiben, um Öffnungen abzusichern". Um dies zu ermöglichen, müsse dafür im Infektionsschutzgesetz "eine verlässliche Rechtsgrundlage" geschaffen werden.

Djir-Sarai sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", man dürfe nicht "dauerhaft, sozusagen auf Vorrat, so freiheitseinschränkende Maßnahmen immer wieder verlängern". Sollte sich das Infektionsgeschehen erneut substanziell ändern, "ist der Bundestag jederzeit handlungsfähig". Zudem könnten die Länder im Bedarfsfall auch weiterhin punktuelle und zielgerichtete Maßnahmen ergreifen.

Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sprach sich erneut dafür aus, Schutzmaßnahmen ab dem 20. März eng zu begrenzen. "Mir erscheinen hier aktuell lediglich Maßnahmen mit einer hohen Wirksamkeit und einer geringen Eingriffsintensität vorstellbar. Dies könnten insbesondere Teststrategien und die Maskenpflicht in besonderen Situationen sein", sagte Buschmann der "Rheinischen Post".

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, warnte vor übereilten Lockerungen. "Es geht um ein umsichtiges Rantasten an die Normalität", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) forderte den Bund auf, zügig eine allgemeine Impfpflicht umzusetzen: "Mit Blick auf den Herbst und eine mögliche nächste Welle dürfen wir auch bei sinkenden Infektionszahlen nicht den bequemen Weg gehen und die Arbeit an der Impfpflicht einstellen", sagte Wüst der "Rheinischen Post". Der Bund müsse jetzt seine Debatten zügig führen und Entscheidungen treffen.

Die Spitzen von Bund und Ländern hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, die meisten Corona-Maßnahmen am 19. März auslaufen zu lassen. Bestimmte niedrigschwellige Instrumente wie Maskenpflicht etwa in Bussen und Bahnen und Abstandsgebot sollen aber darüber hinaus Bestand haben. Auch eine Testpflicht etwa in Alten- oder Pflegeheimen könnte darunter allen.

Die Länder fordern zudem auch "die Pflicht zur Nachweisführung des Impf-, Genesenen- und Teststatus". Die dafür nötige Änderung des Infektionsschutzgesetzes soll spätestens am 16. März erstmals im Bundestag beraten werden. Bundestag und Bundesrat sollen sie dann voraussichtlich am 18. März beschließen.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen sank derweil erneut leicht. Sie lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Samstagmorgen bei 1350,4. Am Freitag hatte sie 1371,7 betragen, vor einer Woche 1474,3. Außerdem wurden laut RKI 210 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden verzeichnet.

K.Marshall--EWJ

Empfohlen

Debatte um Sozialreformen geht weiter - Bas plant höhere Beitragsbemessungsgrenzen

Die kontroversen Debatten zwischen Union und SPD um Reformen im Sozialbereich gehen weiter. Unions-Fraktionschef Jens Spahn bekräftigte Forderungen nach deutlichen Einschnitten beim Bürgergeld, aus der SPD kamen am Samstag erneut Forderungen nach einer höheren Erbschaftsteuer für große Vermögen. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) plant laut einem Medienbericht Erhöhungen der Beitragsbemessungsgrenzen für die Sozialversicherungen.

Belgien warnt vor "Verschwendung" von Millionen von Verhütungsmitteln von USAID

Der belgische Außenminister Maxime Prévot hat die USA dazu aufgerufen, Millionen in Belgien gelagerte Verhütungsmitteln der Entwicklungsbehörde USAID nicht zu vernichten. "Wir setzen uns weiterhin über diplomatische Kanäle energisch dafür ein, dass es nicht zu einer solchen Verschwendung kommt", sagte Prévot am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Belgien sei "schockiert" über das Vorhaben, fügte er hinzu.

Finanznot trotz Milliardenüberschuss: Warken dringt auf Krankenkassen-Reform

Die Gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2025 einen Milliardenüberschuss erzielt - befinden sich aber weiterhin in einer finanziell angespannten Lage. Der Halbjahres-Überschuss von 2,8 Milliarden Euro "sollte nicht falsch interpretiert werden, er ist nur eine Momentaufnahme", erklärte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) am Freitag in Berlin. Bereits im kommenden Jahr dürften die Beitragssätze "wieder unter Druck geraten", weswegen eine Reform dringend nötig sei.

Rauschgift auf Spielplatz gefunden: Kind in Niedersachsen auf Intensivstation

Ein eineinhalbjähriges Kind hat auf einem Spielplatz im niedersächsischen Wolfenbüttel Rauschgift gefunden und verschluckt. Es sei schwer verletzt und werde auf einer Intensivstation behandelt, teilten die Staatsanwaltschaft Braunschweig sowie Polizei und Stadtverwaltung in Wolfenbüttel am Freitag mit. Lebensgefahr bestehe aber nicht. Bei einem Test wurden unter anderem Kokain und Ecstasy nachgewiesen.

Textgröße ändern: