English Woman's Journal - Faeser will bei Rechtsextremismus Sicherheitsbehörden stärker in Blick nehmen

Faeser will bei Rechtsextremismus Sicherheitsbehörden stärker in Blick nehmen


Faeser will bei Rechtsextremismus Sicherheitsbehörden stärker in Blick nehmen
Faeser will bei Rechtsextremismus Sicherheitsbehörden stärker in Blick nehmen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will den Kampf gegen Extremismus verschärfen und dabei auch Sicherheitsbehörden in den Blick nehmen. "Wir werden zum Beispiel Extremisten schneller aus dem öffentlichen Dienst entfernen", sagte Faeser der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). "Es ist unerträglich, wie lange in solchen Fällen Disziplinarverfahren dauern."

Textgröße ändern:

Auch eine Untersuchung von Rechtextremismus und Rassismus bei der Polizei sei sinnvoll: "Ich finde eine solche Studie richtig“, sagte die Bundesinnenministerin. Faesers Vorgänger Horst Seehofer (CSU) hatte eine Studie über Rechtsextremismus bei der Polizei abgelehnt und stattdessen eine Untersuchung über Berufserfahrungen von Polizeibeamten angestoßen.

Sollte die laufende Untersuchung die staatsbürgerliche Haltung von Polizistinnen und Polizisten nicht ausreichend beleuchten, "werde ich eine neue Studie in Auftrag geben", kündigte Faeser an. Zur Fragestellung gehöre dann auch Rassismus.

Faeser, die sich als Abgeordnete des hessischen Landtags eingehend mit den Taten des rechtsextremen NSU und der Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke befasst hat, spricht sich auch für eine stärkere Kontrolle des Verfassungsschutzes aus. "Ich würde mehr Kontrolle nach den Erfahrungen mit dem NSU begrüßen", sagte Faeser. Mit grenzenlosem Vertrauen sei sie immer "sehr vorsichtig", das gelte auch für den Verfassungsschutz.

Angesichts der sich radikalisierenden Corona-Proteste sei auch Terror von rechts zu befürchten, warnte die Ministerin. "Ich nehme diese Gefahr sehr, sehr ernst." Faeser kündigte ein härteres Vorgehen gegen Hetze und die Radikalisierung im Netz an.

Vor allem der Messengerdienst Telegram rücke dabei ins Blickfeld. "Wir dulden dies nicht", sagte sie mit Blick auf Morddrohungen aus Telegram-Gruppen. "Wir schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus."

"Wir sind dran an den App-Betreibern Google und Apple“, so Faeser weiter. "Denn sie haben eine Verantwortung dafür, wenn Brandbeschleuniger für Hass und Gewalt in ihren App-Stores angeboten werden." Der Staat werde alles daran setzen, "dass solche Drohungen bei uns nicht mehr ungestraft veröffentlicht werden können und das gesellschaftliche Klima vergiften." Nach heutigem Recht müssten strafbare Inhalte binnen 24 Stunden gelöscht werden, sagte Faeser weiter. "Das werden wir durchsetzen."

Auch Gefahren durch islamistischen Extremismus bereiten Faeser "große Sorgen". Die Instabilität von Ländern wie Afghanistan erhöhe die Risiken und könne Rückzugsräume schaffen. "Wir müssen sehr wachsam sein", sagte Faeser.

"Mich alarmiert das Terrorrisiko im Inland", sagte Faeser weiter. In den nächsten Jahren würden die ersten Islamisten nach dem Verbüßen ihrer Freiheitsstrafe aus der Haft entlassen. "Wir müssen jetzt dringend klären: Wie gefährlich sind sie noch für die Gesellschaft?", sagte sie.

B.Mclean--EWJ

Empfohlen

22-Jähriger holt in Wiesbaden 240.000 Euro nach Schockanruf ab - Festnahme

Polizisten haben in Wiesbaden einen Mann festgenommen, der nach einem Schockanruf 240.000 Euro von einer Seniorin abholte. Der 22-Jährige kam in Untersuchungshaft, wie die Polizei in der hessischen Landeshauptstadt am Donnerstag mitteilte. Demnach war die Frau von Unbekannten am Telefon unter Druck gesetzt worden, ihre Ersparnisse einem Abholer zu übergeben.

Verdacht auf zahlreiche Betrugstaten: Razzia und zwei Festnahmen in Nordrhein-Westfalen

Wegen des Verdachts auf zahlreiche Betrugstaten hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag neun Wohn- und Bürohäuser durchsucht. Zwei Menschen wurden bei der Razzia festgenommen, wie die Polizei in Wesel und die Staatsanwaltschaft Duisburg mitteilten. Insgesamt gibt es demnach 13 Tatverdächtige, sie sollen einen Gesamtschaden von mindestens einer Million Euro verursacht haben.

Millionenschaden durch Feuer in Schule in Hannover: 13-Jähriger tatverdächtig

Nach einem Brand in einer Grundschule in Hannover mit Millionenschaden hat die Polizei einen 13-Jährigen als Tatverdächtigen ermittelt. Er soll für das Feuer verantwortlich sein, wie die Beamten am Donnerstag in der niedersächsischen Landeshauptstadt mitteilten. Weitere Angaben zu dem 13-Jährigen machten die Beamten aus Jugendschutzgründen nicht.

Nordrhein-Westfalen: 16-jähriger Autofahrer liefert sich Verfolgungsjagd mit Polizei

Ein 16-Jähriger hat sich in Nordrhein-Westfalen am Steuer eines Autos eine nächtliche Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Das Fahrzeug gehörte seinen Eltern, wie die Polizei in Gütersloh am Donnerstag mitteilte. Demnach wollten Polizisten das Auto in der Nacht zum Donnerstag kontrollieren. Der Fahrer hielt jedoch nicht an, sondern gab Gas und überfuhr eine rote Ampel.

Textgröße ändern: