English Woman's Journal - Prozess um riesige Kinderpornoplattform: Lange Haftstrafen in Mönchengladbach

Prozess um riesige Kinderpornoplattform: Lange Haftstrafen in Mönchengladbach


Prozess um riesige Kinderpornoplattform: Lange Haftstrafen in Mönchengladbach
Prozess um riesige Kinderpornoplattform: Lange Haftstrafen in Mönchengladbach / Foto: Odd ANDERSEN - AFP/Archiv

Das Landgericht Mönchengladbach hat fünf Betreiber einer Kinderpornografieplattform im Darknet mit hunderttausenden Nutzern zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Die Angeklagten wurden zu Haftstrafen zwischen fünfeinhalb und zehneinhalb Jahren verurteilt, wie ein Sprecher am Montag sagte. Die Plattform namens Alice in Wonderland war im September 2024 durch die Behörden im Zuge einer bundesweiten Razzia abgeschaltet worden.

Textgröße ändern:

Verurteilt wurden die Männer zwischen 44 und 63 Jahren unter anderem wegen bandenmäßigen öffentlichen Zugänglichmachens kinder- und jugendpornografischer Inhalte in Tateinheit mit Besitz solcher Inhalte. Gegen einen der Angeklagten ist das Urteil bereits rechtskräftig. Die Beschuldigten waren in dem seit Anfang Oktober laufenden Prozess größtenteils geständig. Gegen einen der Angeklagten ordnete das Gericht wegen einer hohen Rückfallwahrscheinlichkeit die Sicherungsverwahrung an.

Laut Anklage waren die Männer zwischen 2019 und 2024 als Moderatoren oder Administratoren an der Plattform beteiligt. Es soll sich laut früheren Angaben um eine der am längsten existierenden Plattformen im Darknet gehandelt haben, die Millionen Bilder und Videos mit Missbrauchstaten von Kindern bereitstellte.

Der Anklage zufolge waren die fünf Männer für den Aufbau und Bestand der Plattform unerlässlich. Eine ihrer Aufgaben sei gewesen, dafür zu sorgen, dass die Nutzer bei selbst hergestellten Inhalten unkenntlich gemacht würden. Dies sollte eine spätere Strafverfolgung erschweren.

Die Angeklagten sollen zudem selbst Kinderpornografie besessen haben. Das Alter der gezeigten Kinder habe in einzelnen Fällen bei etwa einem Jahr gelegen.

Die Plattform war im September 2024 durch die Behörden vom Netz genommen worden. Bei einem bundesweiten Großeinsatz gegen mehrere Beschuldigte wurden mehr als 1500 Beweismittel beschlagnahmt, darunter Laptops, Rechner und Handys. Der Großeinsatz wurde von der Duisburger Polizei geleitet. Dabei wurden sechs Beschuldigte festgenommen.

Die Größe der Plattform war nach damaligen Angaben kaum abzuschätzen. Allein bei einem Beschuldigten waren 13,5 Terabyte auszuwerten, was bei einer üblichen Bildgröße einer Menge von mehr als drei Millionen Fotos entspricht. Die Ermittler schätzten, dass die gesamte Datenmenge im Petabytebereich liegen würde.

K.McMillan--EWJ

Empfohlen

Urteil: Haus der Geschichte muss Verkäufer des "Schabowski-Zettels" nennen

Die Presse hat nach einem Gerichtsurteil ein Recht darauf, von der Stiftung Haus der Geschichte die Namen der Verkäufer des sogenannten Schabowski-Zettels zu erfahren. Das entschied das Oberverwaltungsgericht in Münster in Nordrhein-Westfalen am Dienstag und bestätigte damit ein Urteil des Verwaltungsgerichts Köln aus dem Jahr 2022. Geklagt hatte ein Reporter, der zu dem Schriftstück recherchierte. (Az.: 15 A 750/22)

Großrazzia gegen Sozialleistungsbetrug in Hessen - mehr als 500 Beamte im Einsatz

In Hessen sind die Behörden am Dienstag mit einer landesweiten Großrazzia gegen Sozialleistungsbetrug vorgegangen. Aufgrund von Erkenntnissen aus diversen Ermittlungsverfahren wurden dabei unter anderem 33 Wohnungen sowie Gewerbebetriebe wie Gaststätten, Spielhallen und Nagelstudios durchsucht, wie das Landeskriminalamt in Wiesbaden und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilten. Beteiligt waren 560 Kräfte unter anderem von Zoll, Polizei, Steuerfahndung und Jobcentern.

Mit Auto in Liverpooler Fußballfans gerast: Gut 21 Jahre Haft für 54-Jährigen

Weil er bei der Meisterschaftsparade des FC Liverpool mit seinem Auto in eine Menschenmenge gerast war, ist ein Mann in Großbritannien zu 21 Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. "Ihre Taten haben Schrecken und Zerstörung in einem Ausmaß angerichtet, das dem Gericht bislang nicht begegnet ist", begründete Richter Andrew Menary an den 54-jährigen Angeklagten Paul Doyle gerichtet das Urteil.

Nach Geburt getöteter Säugling: Mehrjährige Haft für Kindsmutter in Hessen

Nach dem gewaltsamen Tod eines Neugeborenen in Hessen ist die Mutter des Kinds zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Darmstadt sprach die 21-Jährige am Dienstag wegen Totschlags schuldig und verhängte vier Jahre und zehn Monate Haft, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der mitangeklagte Vater des Kinds wurde freigesprochen.

Textgröße ändern: