English Woman's Journal - Unfälle mit E-Scootern: Forscher fordern größere Räder und Führerscheinpflicht

Unfälle mit E-Scootern: Forscher fordern größere Räder und Führerscheinpflicht


Unfälle mit E-Scootern: Forscher fordern größere Räder und Führerscheinpflicht
Unfälle mit E-Scootern: Forscher fordern größere Räder und Führerscheinpflicht / Foto: THOMAS KIENZLE - AFP/Archiv

Angesichts einer steigenden Zahl von Unfällen mit E-Scootern haben Unfallforscher eine Führerscheinpflicht und größere Räder für die Roller gefordert. Es sei unverständlich, dass Benutzer keine Kenntnisse der Straßenverkehrsordnung nachweisen müssten, erklärte die Björn-Steiger-Stiftung am Freitag in Münster. Nötig seien "mindestens" eine Mofa-Prüfbescheinigung oder ein Mopedführerschein. Damit einher ginge eine Anhebung der Altersbegrenzung auf 15 Jahre.

Textgröße ändern:

Laut Statistischem Bundesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr knapp 12.000 Unfälle mit E-Scootern, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Das waren etwa 27 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Fast die Hälfte der Unfälle mit Schwerverletzten und Getöteten passierten ohne weitere Beteiligung, wobei Hindernisse wie beispielsweise Bordsteine "ein wesentlicher Unfallauslöser" seien, erklärte die Stiftung. Als zentral für die Verringerung solcher Unfälle sieht der Unfallforscher Siegfried Brockmann eine Vergrößerung der Räder an. Bei den üblichen Acht-Zoll-Rädern führten "kleinste Unaufmerksamkeiten zu schweren Stürzen". Für Neufahrzeuge sollte die Radgröße daher so schnell wie möglich auf mindestens zehn Zoll heraufgesetzt werden.

Die Studie basiert auf der Auswertung der polizeilichen Unfallaufnahme, den in den Jahren 2019 bis 2024 in der Notaufnahme des Unfallkrankenhauses Berlin erfassten Patienten nach E-Scooter-Unfällen sowie Simulationen der Technischen Universität Berlin.

Angesichts vieler Unfälle unter Alkoholeinfluss dringen die Unfallforscher auf verstärkte Polizeikontrollen und Konsequenzen infolge der Fahruntüchtigkeit. Für eine Helmpflicht sieht die Studie hingegen keine ausreichenden Gründe. Nur wenige der untersuchten Kopfverletzungen waren demnach schwer. Die überwiegende Zahl betraf zudem Bereiche wie das Gebiss, wo Fahrradhelme keinen wirksamen Schutz böten.

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch verschärfte Regeln für E-Scooter beschlossen. Danach müssen beispielsweise neu zugelassene E-Scooter ab 2027 verpflichtend mit Blinkern ausgerüstet werden. Das Verwarnungsgeld für das Befahren von Gehwegen wird an Radfahrer angeglichen und steigt dadurch von 15 Euro auf 25 Euro. Ebenfalls erhöht werden soll das Verwarnungsgeld für das Fahren mit mehreren Personen auf 25 Euro. Der Bundesrat muss sich mit der Novelle noch befassen.

T.Burns--EWJ

Empfohlen

Urteil: Haus der Geschichte muss Verkäufer des "Schabowski-Zettels" nennen

Die Presse hat nach einem Gerichtsurteil ein Recht darauf, von der Stiftung Haus der Geschichte die Namen der Verkäufer des sogenannten Schabowski-Zettels zu erfahren. Das entschied das Oberverwaltungsgericht in Münster in Nordrhein-Westfalen am Dienstag und bestätigte damit ein Urteil des Verwaltungsgerichts Köln aus dem Jahr 2022. Geklagt hatte ein Reporter, der zu dem Schriftstück recherchierte. (Az.: 15 A 750/22)

Großrazzia gegen Sozialleistungsbetrug in Hessen - mehr als 500 Beamte im Einsatz

In Hessen sind die Behörden am Dienstag mit einer landesweiten Großrazzia gegen Sozialleistungsbetrug vorgegangen. Aufgrund von Erkenntnissen aus diversen Ermittlungsverfahren wurden dabei unter anderem 33 Wohnungen sowie Gewerbebetriebe wie Gaststätten, Spielhallen und Nagelstudios durchsucht, wie das Landeskriminalamt in Wiesbaden und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilten. Beteiligt waren 560 Kräfte unter anderem von Zoll, Polizei, Steuerfahndung und Jobcentern.

Mit Auto in Liverpooler Fußballfans gerast: Gut 21 Jahre Haft für 54-Jährigen

Weil er bei der Meisterschaftsparade des FC Liverpool mit seinem Auto in eine Menschenmenge gerast war, ist ein Mann in Großbritannien zu 21 Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. "Ihre Taten haben Schrecken und Zerstörung in einem Ausmaß angerichtet, das dem Gericht bislang nicht begegnet ist", begründete Richter Andrew Menary an den 54-jährigen Angeklagten Paul Doyle gerichtet das Urteil.

Nach Geburt getöteter Säugling: Mehrjährige Haft für Kindsmutter in Hessen

Nach dem gewaltsamen Tod eines Neugeborenen in Hessen ist die Mutter des Kinds zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Darmstadt sprach die 21-Jährige am Dienstag wegen Totschlags schuldig und verhängte vier Jahre und zehn Monate Haft, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der mitangeklagte Vater des Kinds wurde freigesprochen.

Textgröße ändern: